05.08.2020 - 06:05 Uhr
Pollita
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Pollita
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42
Vogelfutter?
Da ich neben Hühnern alle möglichen Vögel ins Herz geschlossen habe und sich außerdem ein Amselpärchen in unserem Garten eingemietet hat, das uns jedes Jahr mit seinem Nachwuchs erfreut, musste ich Blackbird natürlich testen.
Gleich vorneweg, das ist absolut kein Duft, den ich tragen wollte. Er ist unglaublich speziell und gewiss nicht jedermanns Sache, aber er ist so spannend und einzigartig, dass man ihn unbedingt einmal erschnuppert haben sollte und das nicht nur als Vogelliebhaber. Das finde ich je gerade das Spannende. So einen richtigen Bezug zu den leider sehr oft gefährdeten Wald- und Gartenvögeln kann ich hier nicht finden. Das macht den Duft allerdings nicht weniger interessant.
Das erste, was bei Blackbird auffällt, ist diese unsagbar präsente, mal recht natürlich, dann doch eher wieder stark synthetisch anmutende Brombeernote. Es könnte auch eine schwarze Johannisbeere sein, denn ich kann Ähnlichkeiten mit Airwaves Cassis und der in Holland so beliebten Fanta Cassis erkennen. Beim ersten Schnupperer dachte ich zunächst „so hätte ich mir Herrn Wilhelms Aqaysos nach einem Blick auf die Duftpyramide vorgestellt“, sprachen doch auch alle Kommentatoren von einer kühlen Cassisnote, die ich so nicht wahrnahm. Ja, diese Beere hat es in sich und kann gefallen, wie in meinem Fall oder auch abstoßen, da sie teilweise doch etwas arg künstlich um die Ecke kommt. So wie auch Gold schon schrieb, finde ich es faszinierend, wie man so einen frischen, kühlen Ton im gesamten Duftverlauf derart ausdauernd hinbekommt. Das ist eindeutig große Parfumeurskunst.
Diese Frucht wird nun nach und nach mit grünen, vor allem aber harzigen, holzigen und dunklen Tönen vermengt. Ich sehe in den gelisteten Duftnoten zwar kein Patchouli, doch auch dieser Duft treibt mich, ähnlich wie Palindrome II das tat, nicht in den grünen Tannenwald sondern eher in einen Gothic-Club. Ich meine, auch ledrige Töne zu erahnen, auch wenn ich Leder unter den offiziellen Noten ebenfalls nicht vorfinde.
Das ist vielleicht auch der Grund, warum ich Blackbird selbst nicht tragen wollte. Bei einem Wald- und Naturduft, der auch noch den Namen eines Vogels trägt, erwarte ich Natürlichkeit. Die morgendliche Frische des Waldes, die aufdampfenden Harz- und Holztöne nach dem Regen oder im Morgentau. All das rieche ich hier allerdings nicht. Das, was mich an Grün-Frisches erinnert, duftet, wie auch Gold schon schrieb, eher nach Pinimenthol Erkältungsbad. Und der Fond ist dunkel-düster, was ich auch mal ganz schön finde, doch so möchte ich selber nicht unbedingt riechen. Ich selbst hatte zwar keine, die derartige Düfte trug, aber ein bisschen sehe ich hier auch die oft stilisierte, etwas ältere Tante.
Ja, das ist echt mal einer, bei dem man sich fragt, wann man den denn tragen könnte. Vielleicht gefällt er ja wider Erwarten meinem Amselpärchen im Garten, riecht doch das Vogelfutter für die Sommermonate oft auch ein wenig nach synthetischer Frucht, während die getrockneten Insekten etwas muffig daherkommen? Und schon hätten wir wieder den Bezug zum Namen hergestellt.
Herzlichen Dank an Chizza für die Testmöglichkeit. Ein wirklich ungewöhnlicher Duft.
Gleich vorneweg, das ist absolut kein Duft, den ich tragen wollte. Er ist unglaublich speziell und gewiss nicht jedermanns Sache, aber er ist so spannend und einzigartig, dass man ihn unbedingt einmal erschnuppert haben sollte und das nicht nur als Vogelliebhaber. Das finde ich je gerade das Spannende. So einen richtigen Bezug zu den leider sehr oft gefährdeten Wald- und Gartenvögeln kann ich hier nicht finden. Das macht den Duft allerdings nicht weniger interessant.
Das erste, was bei Blackbird auffällt, ist diese unsagbar präsente, mal recht natürlich, dann doch eher wieder stark synthetisch anmutende Brombeernote. Es könnte auch eine schwarze Johannisbeere sein, denn ich kann Ähnlichkeiten mit Airwaves Cassis und der in Holland so beliebten Fanta Cassis erkennen. Beim ersten Schnupperer dachte ich zunächst „so hätte ich mir Herrn Wilhelms Aqaysos nach einem Blick auf die Duftpyramide vorgestellt“, sprachen doch auch alle Kommentatoren von einer kühlen Cassisnote, die ich so nicht wahrnahm. Ja, diese Beere hat es in sich und kann gefallen, wie in meinem Fall oder auch abstoßen, da sie teilweise doch etwas arg künstlich um die Ecke kommt. So wie auch Gold schon schrieb, finde ich es faszinierend, wie man so einen frischen, kühlen Ton im gesamten Duftverlauf derart ausdauernd hinbekommt. Das ist eindeutig große Parfumeurskunst.
Diese Frucht wird nun nach und nach mit grünen, vor allem aber harzigen, holzigen und dunklen Tönen vermengt. Ich sehe in den gelisteten Duftnoten zwar kein Patchouli, doch auch dieser Duft treibt mich, ähnlich wie Palindrome II das tat, nicht in den grünen Tannenwald sondern eher in einen Gothic-Club. Ich meine, auch ledrige Töne zu erahnen, auch wenn ich Leder unter den offiziellen Noten ebenfalls nicht vorfinde.
Das ist vielleicht auch der Grund, warum ich Blackbird selbst nicht tragen wollte. Bei einem Wald- und Naturduft, der auch noch den Namen eines Vogels trägt, erwarte ich Natürlichkeit. Die morgendliche Frische des Waldes, die aufdampfenden Harz- und Holztöne nach dem Regen oder im Morgentau. All das rieche ich hier allerdings nicht. Das, was mich an Grün-Frisches erinnert, duftet, wie auch Gold schon schrieb, eher nach Pinimenthol Erkältungsbad. Und der Fond ist dunkel-düster, was ich auch mal ganz schön finde, doch so möchte ich selber nicht unbedingt riechen. Ich selbst hatte zwar keine, die derartige Düfte trug, aber ein bisschen sehe ich hier auch die oft stilisierte, etwas ältere Tante.
Ja, das ist echt mal einer, bei dem man sich fragt, wann man den denn tragen könnte. Vielleicht gefällt er ja wider Erwarten meinem Amselpärchen im Garten, riecht doch das Vogelfutter für die Sommermonate oft auch ein wenig nach synthetischer Frucht, während die getrockneten Insekten etwas muffig daherkommen? Und schon hätten wir wieder den Bezug zum Namen hergestellt.
Herzlichen Dank an Chizza für die Testmöglichkeit. Ein wirklich ungewöhnlicher Duft.
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