05.03.2020 - 11:36 Uhr
Floyd
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Floyd
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Der Teufel, der Lebensbaum und der Weihrauch
Offenbar saß ich noch immer dort, undeutlich und still in der Haltung eines meditierenden Buddhas, starrend auf das Werk des Unvermeidbaren, am Ende eines Flussarmes im finsteren Herz einer Nische. Verschwommen waren die Erinnerungen daran, wie ich ich hergekommen war, verschmiert all das, was den Gewächsen dieses dunklen Ortes widerfahren war, ihre Angst vor dem Schicksal, die endlosen Monologe über die Zweifel am bestehenden Ordnungssystem aus dem Mund der monströsen Myrte, die glaubte, eine Nelke zu sein. Vergessen war der Ekel, verblasst mit dem Skurrilen. Surreal blühte lediglich die Faszination.
Ich atmete den Ort in ohnmächtiger Meditation. Da war für einen Moment wieder die scharfwürzig ätherische Nelke im Nebel des schwachen Schwelbrandes, doch war sie nun kein Monster mehr, sprühte der Duft doch nun aus den Nadeln eines Lebensbaumes, der aus der Mitte balsamisch süßlicher Schwaden wabernden Weihrauchs ragte, welcher den beeindruckenden Baum geruhsam umfloss. Nach und nach wurde eine flackernde Kontur sichtbar, eine trocken hölzerne Bühne, an deren Seiten eine schwarze Silhouette bedeckt von einem Netz, ein Imker vielleicht, Wände voller Waben leuchtenden Labdanums räucherte, warm und erdig, herb-süßlich würzig wie schwarzer Honig tropften die Harze auf die trockenen Hölzer, schimmerten unter olivfarb'nen Wolken von Weihrauch und Nadelbaumnelken.
Mehrere Stunden wohnte ich dem Schauspiel bei, rätselnd über diese Reprise, den Teufel im Gewand eines Lebensbaumes, umspült von Weihrauch und Süße, starre ich wieder in grün glimmende Glut, ruhend in mir zum Schluss, "You and me and the devil makes three" säuseln die Sirenen am Fluss.
(Mit Dank an Kylesa)
Ich atmete den Ort in ohnmächtiger Meditation. Da war für einen Moment wieder die scharfwürzig ätherische Nelke im Nebel des schwachen Schwelbrandes, doch war sie nun kein Monster mehr, sprühte der Duft doch nun aus den Nadeln eines Lebensbaumes, der aus der Mitte balsamisch süßlicher Schwaden wabernden Weihrauchs ragte, welcher den beeindruckenden Baum geruhsam umfloss. Nach und nach wurde eine flackernde Kontur sichtbar, eine trocken hölzerne Bühne, an deren Seiten eine schwarze Silhouette bedeckt von einem Netz, ein Imker vielleicht, Wände voller Waben leuchtenden Labdanums räucherte, warm und erdig, herb-süßlich würzig wie schwarzer Honig tropften die Harze auf die trockenen Hölzer, schimmerten unter olivfarb'nen Wolken von Weihrauch und Nadelbaumnelken.
Mehrere Stunden wohnte ich dem Schauspiel bei, rätselnd über diese Reprise, den Teufel im Gewand eines Lebensbaumes, umspült von Weihrauch und Süße, starre ich wieder in grün glimmende Glut, ruhend in mir zum Schluss, "You and me and the devil makes three" säuseln die Sirenen am Fluss.
(Mit Dank an Kylesa)
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