
Floyd
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Floyd
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Begegnung mit der Angst vor dem Unvermeidbaren
Je tiefer wir auf diesem Fluss in die Dunkelheit vorstießen auf der unbeirrten Suche nach der unergründlichsten Phantasie, dem dichtesten Nebel, der okkultesten Lichtung eines verwunschenen Waldes, dem rätselhaftesten Regen riechbarer Stofflichkeiten, den geheimnisumwobensten Gegenden unserer Assoziationen, den surrealsten Szenerien, desto skurriler wurde das, was sich an den Ufern der immer enger werdenden, jedoch immer zahlreicheren Seitenflüsse abspielte, bis wir schließlich, am Ende eines Flussarmes, im finsteren Herz einer Nische angekommen, dem Unvermeidbaren begegneten.
Nellie, das alte Holzboot, war im modrigen Morast stecken geblieben. Die wenigen Gräser, welche dort gewachsen waren, wo vermeintlich das dunkle Land begann, qualmten in einem schwachen Schwelbrand. Es roch nach verbranntem Fleisch und fettgeschwängerter, zischender Holzglut. Ich glaubte die Schemen eines Schattens zu halluzinieren, der Paprikagewürz über das Feuer streute, als mich der gewaltige Geruch einer gigantischen Nelke wie die ungeliebte Ursache eines Zahnschmerzes betäubte. Ein Zimtblatt, welches die vierfüßige Form des Myrtengewächses angenommen hatte, zwang, zu kolossaler Größe mutiert, mein Gesicht in den pilzigen Schlamm, wo ich im Geruch krautig scharfer Gewürze einen schier endlosen Monolog über die Zweifel am bestehenden Ordnungssystem über mich ergehen lassen musste. Alle Gewächse dieses Ortes, die Bäume und deren Blut hatte sich das Zimtblatt, welches der Überzeugung war, eine Nelke zu sein, Untertan gemacht. Sie alle waren in scharfmodrigen Schlamm gekleidet, lebten in Angst davor, wie die Gräser am Fluss und das Feindesfleisch im Schwelbrand gewürzt zu werden.
Ich gab auf, ich saß dort. undeutlich und still in der Haltung eines meditierenden Buddhas und starrte auf das Werk des Unvermeidbaren, viele scheinbar endlose Stunden. Ich dachte an die Worte Yatagans. Es war ekelhaft. Ich war fasziniert. Es änderte sich nichts. Es war nicht mehr zu ändern.
(Mit Dank an Seejungfrau)
Nellie, das alte Holzboot, war im modrigen Morast stecken geblieben. Die wenigen Gräser, welche dort gewachsen waren, wo vermeintlich das dunkle Land begann, qualmten in einem schwachen Schwelbrand. Es roch nach verbranntem Fleisch und fettgeschwängerter, zischender Holzglut. Ich glaubte die Schemen eines Schattens zu halluzinieren, der Paprikagewürz über das Feuer streute, als mich der gewaltige Geruch einer gigantischen Nelke wie die ungeliebte Ursache eines Zahnschmerzes betäubte. Ein Zimtblatt, welches die vierfüßige Form des Myrtengewächses angenommen hatte, zwang, zu kolossaler Größe mutiert, mein Gesicht in den pilzigen Schlamm, wo ich im Geruch krautig scharfer Gewürze einen schier endlosen Monolog über die Zweifel am bestehenden Ordnungssystem über mich ergehen lassen musste. Alle Gewächse dieses Ortes, die Bäume und deren Blut hatte sich das Zimtblatt, welches der Überzeugung war, eine Nelke zu sein, Untertan gemacht. Sie alle waren in scharfmodrigen Schlamm gekleidet, lebten in Angst davor, wie die Gräser am Fluss und das Feindesfleisch im Schwelbrand gewürzt zu werden.
Ich gab auf, ich saß dort. undeutlich und still in der Haltung eines meditierenden Buddhas und starrte auf das Werk des Unvermeidbaren, viele scheinbar endlose Stunden. Ich dachte an die Worte Yatagans. Es war ekelhaft. Ich war fasziniert. Es änderte sich nichts. Es war nicht mehr zu ändern.
(Mit Dank an Seejungfrau)
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