Fat Electrician Etat Libre d'Orange 2009
12
Sehr hilfreiche Rezension
Joe the plumber
Samuel Joseph Wurzelbacher, ein Klempner aus Ohio, kam 2008 im Wahlkampf um die US-Präsidentschaft zwischen John McCain und Barack Obama zu kurzer Berühmtheit, als er - unter dem Kampfnamen 'Joe the plumber' - von den Republikanern stellvertretend zum Symbol für Millionen wackere Amerikaner hochstilisiert wurde, denen bzw. deren Träumen ein Sieg der Demokraten den Garaus machen würde. 'Fat', also dick, war er nicht, der Klempner-Joe, aber durchaus rotgesichtig-stämmig und mit Hang zum Bäuchlein - wie weiße, eher schlichte amerikanische Männer durch Football und zu viele Burger nun mal manchmal werden.
Fat Electrician ist Etat Libre d'Oranges indirekte - und vermutlich nicht beabsichtigte - Hommage an Mr. Wurzelbacher aus Ohio (Klempner, Elektriker - das sei mir nachgesehen). Der Duft beginnt unspektakulär, nachgerade banal. Durchaus sehr angenehm spinnt er eine weiche, fast kandiert erscheinende Süße - es wird wohl die Maronencreme sein, die dies im Dialog mit der unvermeidlichen Vanille tut. Es ist nichts auszusetzen an dieser wohlig-warmen Note, wenngleich sich Ähnliches in vielen Düften findet, die sich an herrentauglichen Gourmands versuchen. Dennoch - alles gut soweit.
Dann jedoch kommt er ins Schwitzen. Daran wäre wenig zu bemängeln bei Joe the plumber, der ja gerne sein eigenes Business gegründet hätte - würde Barack ihm via Steuer nicht gleich alles wieder wegnehmen wollen. Ins Schwitzen kommt jedoch Fat Electrician - es legt sich etwas diffus Säuerliches über seine weiche Süße und setzt sich fest wie Bratfett sich in Haaren festsetzt. Weitab aller Moschus- oder Zibetakkorde - die durchaus polarisieren, aber sehr aufregend sein können - entwickelt er einen wenig schmeichelhaften Schweißakkord, dessen Herkunft ich mir aus Vetiver und Harzen kaum erklären kann. Olivenblatt als Duftakkord ist mir zwar nicht bekannt, aber säuerlich ist eher die (eingelegte) Frucht des Ölbaums - und nicht dessen Blatt. Falls - und seinem Namen nach ist das ja nicht unmöglich - dieser Akkord beabsichtigt sein sollte, wäre das in seiner Konsequenz beeindruckend. Schön oder auch nur spannend riechen tut es nicht.
Fazit: Fat Electrician - der Name rockt! Auch die Republikaner rockten, als Joe the plumber die Medien seinerzeit im Sturm eroberte. John McCain verlor dann trotzdem deutlich - unter anderem auch in Ohio. Ein guter Name allein reicht doch nicht zum Sieg - weder bei Joe the plumber, noch bei diesem seltsam schwitzig-süßsauren Duft.
Fat Electrician ist Etat Libre d'Oranges indirekte - und vermutlich nicht beabsichtigte - Hommage an Mr. Wurzelbacher aus Ohio (Klempner, Elektriker - das sei mir nachgesehen). Der Duft beginnt unspektakulär, nachgerade banal. Durchaus sehr angenehm spinnt er eine weiche, fast kandiert erscheinende Süße - es wird wohl die Maronencreme sein, die dies im Dialog mit der unvermeidlichen Vanille tut. Es ist nichts auszusetzen an dieser wohlig-warmen Note, wenngleich sich Ähnliches in vielen Düften findet, die sich an herrentauglichen Gourmands versuchen. Dennoch - alles gut soweit.
Dann jedoch kommt er ins Schwitzen. Daran wäre wenig zu bemängeln bei Joe the plumber, der ja gerne sein eigenes Business gegründet hätte - würde Barack ihm via Steuer nicht gleich alles wieder wegnehmen wollen. Ins Schwitzen kommt jedoch Fat Electrician - es legt sich etwas diffus Säuerliches über seine weiche Süße und setzt sich fest wie Bratfett sich in Haaren festsetzt. Weitab aller Moschus- oder Zibetakkorde - die durchaus polarisieren, aber sehr aufregend sein können - entwickelt er einen wenig schmeichelhaften Schweißakkord, dessen Herkunft ich mir aus Vetiver und Harzen kaum erklären kann. Olivenblatt als Duftakkord ist mir zwar nicht bekannt, aber säuerlich ist eher die (eingelegte) Frucht des Ölbaums - und nicht dessen Blatt. Falls - und seinem Namen nach ist das ja nicht unmöglich - dieser Akkord beabsichtigt sein sollte, wäre das in seiner Konsequenz beeindruckend. Schön oder auch nur spannend riechen tut es nicht.
Fazit: Fat Electrician - der Name rockt! Auch die Republikaner rockten, als Joe the plumber die Medien seinerzeit im Sturm eroberte. John McCain verlor dann trotzdem deutlich - unter anderem auch in Ohio. Ein guter Name allein reicht doch nicht zum Sieg - weder bei Joe the plumber, noch bei diesem seltsam schwitzig-süßsauren Duft.
loewenherz
