Bright Neroli 2015

Thojama
21.01.2021 - 06:54 Uhr
3
10
Preis
9
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft

Der Neroli, der lieber Jasmin sein möchte …

Was interessiert die Duftpyramide, wenn der Duft gefällt? Zugegeben, einen Neroli-Duft hatte ich bisher nicht, lediglich Neroli als Bestandteil in anderen Düften war mir bekannt. Nun hatte ich von Ferrari Essence vor einigen Jahren bereits den Uomo mit seiner ausgeprägten Ledernote, der mir sehr gefiel und mit den üblichen Drogerie-Ferraris nichts, absolut gar nichts, gemein hatte. Dabei wollte ich den gar nicht kaufen, die Verkäuferin in einer kleinen Parfümerie legte ihn mir an Herz. Das sollte also nicht mein letzter der Essence-Reihe sein und so kaufte ich bereits vor gut drei Jahren den Bright Neroli, nachdem ich hier die vielen lobenden Rezensionen über diesen Duft gelesen hatte. Ich nehme es gleich vorweg: Dieser frische Duft hat es mir von Beginn an durchweg angetan.

Zum Verlauf gibt es eigentlich gar nicht viel zu schreiben - er bleibt, wie er ist. Frisch, präsent, niemals aufdringlich und er hebt die Stimmung. Der zitrische Start, der nach dem Aufsprühen sehr prägnant ist, beruhigt sich schnell es wird extrem gefällig. Ginge man nur nach dem Namen, wäre das Programm. Ich kann das in der Duftpyramide angegebene Zitronen-Petigrain und auch die kalabrische Zitrone (wie duftet die überhaupt?) nicht als so intensiv wahrnehmen, wie man es liest. Am ehesten nehme ich die Bitterorange wahr, das kenne ich aus der englischen Orangenmarmelade (die Bitternote). Und dann kommt bei mir auch schon der Vetiver durch die Hintertür. Er ist unverkennbar da, bleibt aber im Hintergrund, was ich gut finde, denn Vetiver mag ich eigentlich überhaupt nicht - zumindest nicht in der Variante von Guerlain oder Tom Ford. Der Duft bleibt bei mir so, wird später allerdings deutlich weicher. Das ist sehr schön.

Ein Zeit lang hatte ich immer diesen Duft in der Nase, obwohl ich ihn nicht aufgelegt hatte und es war mir ein Rätsel, wo das her kam. Bei der Gartenarbeit kam dann die Erleuchtung. Beim Rasenmähen führte zwangsläufig mein Weg am blühenden Jasminstrauch vorbei und ich hatte dann ständig den Duft von Bright Neroli in der Nase. Es dauerte so seine Zeit, bis ich dann tatsächlich mal direkt an den Blüten des Jasmin roch und … Tadaaaa! Es ist ein Bright Neroli Busch als Jasmin verkleidet. Vielleicht nehme ja nur ich diese starke Verwandschaft wahr, aber wenn das auch bei anderen so ist, hätte der Duft wohl eher Bright Jasmin oder ähnlich heißen müssen. Es ist schon erstaunlich, was dabei herauskommen kann, wenn man viele Dinge miteinerander vermischt, die Bestandteile des Resultats jedoch überhaupt nicht darin vorkommen.

Mein Fazit: Einer der schönsten Sommerdüfte (ich benutze ihn ganzjährig), die man kaufen kann und das für einen Appel und ein Ei ;-)
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