Sweet Tobacco 2012

Klausenmann
28.01.2015 - 05:54 Uhr
64
Top Rezension
7.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
10
Duft

Von Schweinebrüdern und anderen Verwandten!

„Frederick“, fragte Piggeldy seinen großen Bruder,
„Frederick, zeig mir, was ein Duftzwilling ist“.

„Nichts leichter als das“, antwortete Frederick,
„Komm mit!“.

Piggeldy folgte Frederick.
Nach einer Weile kamen sie an ein kleines Haus.

„Wer wohnt da“, fragte Piggeldy neugierig.

„Hier wohnt der gute Tom“, antwortete Frederick.

„Und was duftet hier so fein und gar köstlich?“, wollte
Piggeldy ganz aufgeregt wissen.

„Das“, sagte sein großer Bruder, „das ist eines seiner besten Parfums.
Dort hängt ein Zettel mit der Zutatenliste. Und wenn du artig fragst, dann bekommst du sogar etwas davon auf die Pfote“.

„Uiiih, fein“, jauchzte Piggeldy fröhlich.

Er nahm den Zettel, rollte ihn zusammen und steckte ihn sich hinter das linke Ohr.
Dann klopfte er vorsichtig an die Tür, öffnete sie einen Spalt und flüsterte in den Raum:

„Da… da… darf ich bitte etwas von dem leckeren Parfum haben?“.

Im Nu stand ein Mann vor ihm, lächelte ihn an und mit einem schnell zischenden „Pffft“ hatte er auch schon eine feuchte, aber wundervoll duftende linke Pfote.

„Hmmm, danke schön“, sagte Piggeldy begeistert und lief zu seinem großen Bruder.

„Frederick“, rief er voller Freude, „Frederick, ich bin gerade veredelt worden!“.

Sie liefen ein ganzes Stück weiter. Ab und an blieb Piggeldy stehen, schaute verzückt und wedelte mit seinem linken Bein vor seiner Nase herum.

In der Ferne sahen sie ein weiteres Haus stehen, auf das sie zielstrebig zuliefen.

„Hier wohnt der gute François“, entgegnete Frederick dort angekommen, während er gleichsam auf einen Zettel mit den duftenden Zutaten hindeutete.

Schon klopfte Piggeldy an die Türe, öffnete sie einen Spalt weit und lugte in den Raum hinein. Er lächelte freundlich und noch ehe er sich versah, hatte er an der rechten Pfote einen duftenden Sprühstoß abbekommen.

„Frederick, Frederick“, rief er hocherfreut aus, „nun bin ich doppelt veredelt worden!“.

Schnell schnappte er sich den Zettel noch, rollte ihn ebenfalls ein und steckte ihn sich hinter das rechte Ohr. So marschierten sie noch ein kleines Stückchen weiter, bis sie auf eine Wiese kamen.

„So“, sprach sein großer Bruder, „nun setz dich hier hin, nimm die Zettel und lege sie zu den ihnen dazugehörigen Pfoten. Links hast du den Duft von Tom, der sich Tobacco Vanille nennt. Rechts den Duft von François, der Sweet Tobacco heißt. Und nun sage mir, was dir auffällt“.

Piggeldy tat, wie ihm sein Bruder aufgetragen hatte.
Aufmerksam studierte er die Zettel und hielt immer und immer wieder seine empfindliche Nase an die dazugehörigen Duftpfoten.

„Hmmm, ganz oben auf der Liste stehen Gewürze. Der Duft von Tom riecht am Anfang intensiver würzig, beinahe schon scharf. Aber auch leicht fruchtig. Der von François ist ein bisschen milder, aber sehr sehr ähnlich. Dann steht da Tabak. Muss wohl ganz viel drinnen sein, denn der riecht herrlich.
Dann kommt bei beiden Holz und süße Vanille. Noch ein paar andere Dinge stehen da, aber die mischen sich unter.

Plötzlich kam ein Windstoß und wirbelte die Blätter durcheinander.

„Halt halt“, rief Piggeldy.

„Kein Problem“, sagte Frederick, sprang hinterher und schon gleich lagen die Blätter wieder zu seines kleinen Bruders Pfoten.

Aber was war das? Sie schienen vertauscht zu sein. Piggeldy war verunsichert und schaute seinen großen Bruder fragend an.

„Was…was mache ich denn nun?“.

„Gehe nach deiner Nase“, lächelte Frederick ihn an.
„Und, was erkennst du?“.

„Ach das ist ja lustig“, freute sich Piggeldy.
„Da gibt es ja fast keinen Unterschied. Beide duften süß, nach Vanille, ebenfalls würzig und riechen wunderbar nach Tabak. Sie haben einen fruchtigen Charakter und wirken edel. Aber wo ist denn nun der Unterschied“, wollte Piggeldy aufgeregt wissen.

„Hmmm, der liegt überwiegend im Preis“, sagte Frederick mit leicht ironischer Stimme.
„Toms Flasche kostet etwa dreimal so viel wie dieselbe Menge des François-Duftes.
Seine Haltbarkeit auf der Haut ist zwar mit ca. 6 Stunden nicht so üppig, seine Sillage auch ein Stück weniger ausladend als bei Tom, aber dafür tut er dem Geldbeutel nicht so sehr weh und man erkennt schon nach einer halben Stunde überhaupt keinen Unterschied mehr“.

„Aber warum kennen den dann so wenige?“, wollte Piggeldy etwas zögerlich wissen.

„Dies, mein kleiner Bruder, dieses Geheimnis bleibt den Menschen vorbehalten“.

„Toll“, freute sich Piggeldy.
„Aber nun weiß ich wenigstens, was ein Duftzwilling ist“, lachte er.

Wieder und wieder schnüffelte er abwechselnd an seinen Pfoten, schüttelte den Kopf und rief:

„Ach, diese Menschen…!“.

Und Piggeldy ging mit Frederick nach Hause.
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