Classic

Back to Musk

Liesl86
07.10.2022 - 11:34 Uhr
1
7
Preis
6
Sillage
6
Haltbarkeit
6
Duft

Back to Musk - in der Tat leider nichts Neues

Meine persönliche Duftreise währt noch nicht so wahnsinnig lange. Erst seit nunmehr einigen Monaten habe ich die wirkliche, facettenreiche Welt der Düfte und was sie zu bieten hat für mich entdeckt. Natürlich trug ich schon immer Parfum und konnte mich auch immer für Neuentdeckungen erwärmen, aber zu einer wirklichen Auseinandersetzung mit ihnen kam es vorher nicht. Verzeiht daher, falls es dieser Rezension an der nötigen Fachlichkeit mangeln sollte.

Nun ja, schnell stellte ich in der Auseinandersetzung fest, dass unter vielen anderen Moschus zu denjenigen Noten gehört, für die sich mein Herz erwärmt. Dank des Parfumo-Souks konnte ich daher in die Welt des Moschus eintauchen und viele verschiedene Düfte testen. Bei AusLiebezumDuft erlangte ich dann im Rahmen einer Großbestellung eine Abfüllung von Back to Musk. Ich hörte, dass die Düfte von Giardino Benessere für den doch nicht übertriebenen Preis eine angemessene Qualität besitzen würden und zack war mein Interesse geweckt, als ich die Noten las. Vor Augen hatte ich einen cremig-foralen Frühlings- oder Sommerduft mit einer meiner Lieblingsnoten in Kopf, Herz und Basis.
Was soll ich sagen? Die Duftpost erreichte mich und zunächst sprühte ich die Probe auf einen Streifen. Ich bin ehrlich: Umgehauen hat er mich nicht. Schon fast vergessen schnüffelte ich viele Stunden später noch einmal daran und empfand den Duft einer zweiten Riechprobe würdig. Im Drydown wirkte er cremig, leicht floral und minimal würzig mit einer leichten Zitrik. Eigentlich genau das, was ich suchte. Also gab ich dem Duft in den folgenden Tagen noch eine Chance und trug ihn auf der Haut. Gute Entscheidung: Denn wieder einmal stellte sich für mich heraus, dass sich ein Duft auf der Haut vollkommen anders entwickelt.

Nun aber wirklich zum Duft:
Beim ersten Aufsprühen dominiert direkt der Moschus, was sich im weiteren Duftverlauf auch nicht ändern wird und angesichts der Duftpyramide vorauszusehen war. Auf der Haut nehme ich die fruchtigen Noten Bergamotte und Birne eigentlich kaum wahr. Schade. Die Fruchtigkeit lässt sich auf dem Streifen besser identifizieren. Gleiches gilt für die Rose, die man nur mit viel Fantasie wahrzunehmen scheint. Das ist etwas schade, weil diese Noten dem Duft etwas mehr Ecken und Kanten hätten verleihen können. Stattdessen schleicht sich für mich eine leicht medizinische oder an Plastik erinnernde Note in den Duft, die nicht recht hineinzupassen scheint. Diese ist vermutlich dem Safran geschuldet, den ich eigentlich mag. Hier empfinde ich ihn als störend, da er gepaart mit der pudrigen Würze des Moschus etwas muffig-synthetisch wirkt. Aber das kann wirklich an meinem persönlichen Empfinden liegen und nach 30 Minuten verfliegt diese Note dann auch.
In der weiteren Entwicklung zeigen sich zunehmend deutlicher auch die floralen Anklänge. Ylang Ylang und Jasmin sorgen für leichte Sonnencreme-Vibes und machen den Duft cremig-pudrig. Der Duft wird dann recht schnell runtergetunt auf ein sanftes floral-moschusartiges Potpourri, das durch Vanille und Sandelholz zunehmend an Süße gewinnt. Einzelne Noten - wie der Safran - lassen sich nach spätestens einer Stunde nicht mehr ausmachen. Und nach fünf Stunden ist dann auch Schluss. Der Duft lässt sich auf der Haut nur noch erahnen.

Vergleicht man nach ca. vier Stunden den Duft auf dem Streifen mit dem auf der Haut, meint man, zwei verschiedene Düfte vor sich zu haben. Auf dem Streifen wirkt Back to Musk wesentlich würziger, lebendiger und vielschichtiger. Auf meiner Haut leider - wie oben beschrieben - nicht.

Fazit:
Wer auf der Suche nach einem cremig-pudrigen, leicht floralen Moschusduft ist, der an eine Hautcreme erinnert und einen kuschelig einhüllt, wird mit Verzicht auf eine gute Haltbarkeit und Sillage mit Back to Musk sicherlich fündig. In meiner Wahrnehmung lehnt der Duft eher feminin.

Für mich geht die Duftreise weiter. Für eine Flakon-Bestellung hat es leider nicht gereicht. Es mag an seiner Entwicklung auf meiner Haut liegen, aber mir fehlt bei ihm das gewisse Etwas. Ein Duft ohne Ecken und Kanten, der mich leider letztendlich nicht von sich überzeugen konnte. Schade.

Da es sich hier um die erste Rezension zu dem Duft handelt und auch bisher keine Statements vorhanden sind, würde mich noch mehr als sonst schon interessieren, was ihr denkt.
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