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Top Rezension
Wie die verunglückte Reformulierung einen Mainstream-Klassiker demontierte...
Leute, das ist hart. Hart für mein Herz, das in Erinnerungen schwelgen wollte. Ach nö! :-(
Aber zunächst die Vorgeschichte:
Wer von euch kennt das nicht - auch nach vielen Jahren "Parfumkarriere" mit starker Evolution blickt man doch oft noch wehmütig auf seine jüngeren Jahre zurück, in denen man typische Designerdüftchen oft zu vollster Zufriedenheit ausführte. Fast jeder hatte "den einen", den er heute wohl nicht einmal mehr schief angucken würde. Bei mir war es der allererste Code - jetzt ist es raus.
Code, damals noch als Black Code vermarktet, war ohne Frage IN. Während die meisten jugendlichen Clubgänger mit Le Male (und wenig später One Million - uargh) die lokalen Clubs mit einer süßen Duftfahne verpesteteten, waren die Armani-Käufer - wie ironisch - mit ihrer Duftwahl dann doch eher die (jungen) Gentlemen, die durch ein wenig mehr Understatement glänzen wollten. Weniger schreien, mehr flüstern - hatte man es überhaupt einmal geschafft, sich gegen die oben genannten Aufmerksamkeitskanonen durchzusetzen, waren die Komplimente aber sicher. Ich habe in meinen 18-20ern mit KEINEM Duft mehr Komplimente bekommen, als für Armani Code. Wundert mich, sind doch gerade die jüngeren Mädels eher dafür bekannt, auf Kollegen wie Le Male, Eros, 1 Million und Co zu stehen. Ich habe es genossen - und Code wurde zu meinem Dauerläufer ohne größere Ambitionen.
Mit der Zeit kommen andere Düfte, man entwickelt sich weiter, man "steigt auf". Nach Jahren der Pause habe ich mal wieder die alte Code-Flasche ausgepackt und mich an den Erinnerungen erfreut, die damit wieder geweckt werden.
Vor dem Drydown komme ich damit noch nicht ganz klar - der (alte) Code ist hier noch zu durcheinander und lässt (zumindest mich) noch verwirrt zurück, was er wohl werden möchte. Ich finde die Bergamotte gar nicht so ausgeprägt, wie manche sagen - aber auch das gilt NUR für den alten Code. Ist er ein Stündchen alt, wird er zu dem Duft, den ich so geliebt habe. Diese leicht süß-herbe Zurückhaltung, dieser zarte Olivenblüte, dieses Tiefe, ohne dabei schwülstig zu wirken. Das Gukajholz kommt hier perfekt und verleiht ihm wohl diese "Mystik", die mir gefällt. Ich gehe sogar so weit und behaupte, dass der alte Code eine der "un-mainstreamigsten Mainstreamdüfte" war und definitiv um Welten mehr Charakter hatte, als die meisten seiner Designer-Kollegen. Er roch viel spannender, als er eigentlich war.
Ich erkläre es immer so:
Er ist einfach nicht der Aufreisser, der hupend im Lambo vorbeifährt - sondern der Gentleman, der den Aston Martin lieber ums Eck parkt und durch Charme glänzen will. Damit ziehst du nicht die besoffene Tussi an, sondern die Dame mit Zurückhaltung. Ich finde, den Code kann man auch mit 50 noch tragen - auch wenn es ohne Frage hier viele handwerklich und historisch hochwertigere Düfte gäbe...
Genug geschwärmt, jetzt kommt der traurige Teil der Geschichte:
Immer mal wieder wurde der Code herausgekramt - doch dann war er leer! Der letzte 125ml Flakon blieb lange noch leer im Regal - bis ich mich nach weiteren Jahren dazu entschloss, ihn mir wieder zu holen...
Vorfreude kam hoch, waren es doch wieder Jahre der Pause. Doch aus einem erhofften Schwelgen in Jugenderinnerungen wurde ein offener Mund - was ist DAS denn. Ein Fake? Verdünnt? Hallo? Was haben die mit MEINEM CODE gemacht!?
Was sie gemacht haben weiß ich nicht - und wann die offensichtliche Reformulierung kam, kann ich auch nicht genau sagen. Aber das Ergebnis ist eine Schande! Der alte Code war noch eine cremige, düstere, volle und spannendere "Pampe" (positiv gemeint) - der neue ist ein WC-Stein Cologne mit einem Schuss alten Code. Viel zu flach, zu leicht, zu windig. Die Haltbarkeit (damals schon nicht ideal) ist ebenso ein schlechter Scherz. Wie kann man einem Duft mit einer Reformulierung nur seinen kompletten Charakter nehmen?
Der alte Code war eine flauschige Decke, mit der man sich wohl fühlte. Der neue Code ist ein mit WC-Ente besprühtes Bettlaken, das jemand vergessen hat zu überziehen. Ich bin traurig, Armani!
Ich habe mir nun gestern einen Uralt-Flakon gebraucht besorgt, um sicher zu gehen, dass mir meine Erinnerung keinen Streich spielt - krass, mein Kopf hat mich nicht getäuscht. Da ist er wieder, mein Code. Und ich werde das 20ml Restschlückchen in Ehren halten, wenn der Kopf mal wieder auf Zeitreise in die Jugend gehen will.
Aber zunächst die Vorgeschichte:
Wer von euch kennt das nicht - auch nach vielen Jahren "Parfumkarriere" mit starker Evolution blickt man doch oft noch wehmütig auf seine jüngeren Jahre zurück, in denen man typische Designerdüftchen oft zu vollster Zufriedenheit ausführte. Fast jeder hatte "den einen", den er heute wohl nicht einmal mehr schief angucken würde. Bei mir war es der allererste Code - jetzt ist es raus.
Code, damals noch als Black Code vermarktet, war ohne Frage IN. Während die meisten jugendlichen Clubgänger mit Le Male (und wenig später One Million - uargh) die lokalen Clubs mit einer süßen Duftfahne verpesteteten, waren die Armani-Käufer - wie ironisch - mit ihrer Duftwahl dann doch eher die (jungen) Gentlemen, die durch ein wenig mehr Understatement glänzen wollten. Weniger schreien, mehr flüstern - hatte man es überhaupt einmal geschafft, sich gegen die oben genannten Aufmerksamkeitskanonen durchzusetzen, waren die Komplimente aber sicher. Ich habe in meinen 18-20ern mit KEINEM Duft mehr Komplimente bekommen, als für Armani Code. Wundert mich, sind doch gerade die jüngeren Mädels eher dafür bekannt, auf Kollegen wie Le Male, Eros, 1 Million und Co zu stehen. Ich habe es genossen - und Code wurde zu meinem Dauerläufer ohne größere Ambitionen.
Mit der Zeit kommen andere Düfte, man entwickelt sich weiter, man "steigt auf". Nach Jahren der Pause habe ich mal wieder die alte Code-Flasche ausgepackt und mich an den Erinnerungen erfreut, die damit wieder geweckt werden.
Vor dem Drydown komme ich damit noch nicht ganz klar - der (alte) Code ist hier noch zu durcheinander und lässt (zumindest mich) noch verwirrt zurück, was er wohl werden möchte. Ich finde die Bergamotte gar nicht so ausgeprägt, wie manche sagen - aber auch das gilt NUR für den alten Code. Ist er ein Stündchen alt, wird er zu dem Duft, den ich so geliebt habe. Diese leicht süß-herbe Zurückhaltung, dieser zarte Olivenblüte, dieses Tiefe, ohne dabei schwülstig zu wirken. Das Gukajholz kommt hier perfekt und verleiht ihm wohl diese "Mystik", die mir gefällt. Ich gehe sogar so weit und behaupte, dass der alte Code eine der "un-mainstreamigsten Mainstreamdüfte" war und definitiv um Welten mehr Charakter hatte, als die meisten seiner Designer-Kollegen. Er roch viel spannender, als er eigentlich war.
Ich erkläre es immer so:
Er ist einfach nicht der Aufreisser, der hupend im Lambo vorbeifährt - sondern der Gentleman, der den Aston Martin lieber ums Eck parkt und durch Charme glänzen will. Damit ziehst du nicht die besoffene Tussi an, sondern die Dame mit Zurückhaltung. Ich finde, den Code kann man auch mit 50 noch tragen - auch wenn es ohne Frage hier viele handwerklich und historisch hochwertigere Düfte gäbe...
Genug geschwärmt, jetzt kommt der traurige Teil der Geschichte:
Immer mal wieder wurde der Code herausgekramt - doch dann war er leer! Der letzte 125ml Flakon blieb lange noch leer im Regal - bis ich mich nach weiteren Jahren dazu entschloss, ihn mir wieder zu holen...
Vorfreude kam hoch, waren es doch wieder Jahre der Pause. Doch aus einem erhofften Schwelgen in Jugenderinnerungen wurde ein offener Mund - was ist DAS denn. Ein Fake? Verdünnt? Hallo? Was haben die mit MEINEM CODE gemacht!?
Was sie gemacht haben weiß ich nicht - und wann die offensichtliche Reformulierung kam, kann ich auch nicht genau sagen. Aber das Ergebnis ist eine Schande! Der alte Code war noch eine cremige, düstere, volle und spannendere "Pampe" (positiv gemeint) - der neue ist ein WC-Stein Cologne mit einem Schuss alten Code. Viel zu flach, zu leicht, zu windig. Die Haltbarkeit (damals schon nicht ideal) ist ebenso ein schlechter Scherz. Wie kann man einem Duft mit einer Reformulierung nur seinen kompletten Charakter nehmen?
Der alte Code war eine flauschige Decke, mit der man sich wohl fühlte. Der neue Code ist ein mit WC-Ente besprühtes Bettlaken, das jemand vergessen hat zu überziehen. Ich bin traurig, Armani!
Ich habe mir nun gestern einen Uralt-Flakon gebraucht besorgt, um sicher zu gehen, dass mir meine Erinnerung keinen Streich spielt - krass, mein Kopf hat mich nicht getäuscht. Da ist er wieder, mein Code. Und ich werde das 20ml Restschlückchen in Ehren halten, wenn der Kopf mal wieder auf Zeitreise in die Jugend gehen will.
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Farmi
