You Para | Diso 2010

You Para | Diso von ICK Amsterdam
Flakondesign Joost van Bleiswijk, Kiki van Eijck
Käufe über Links auf unserer Website, etwa dem eBay Partner Network, können uns Provision einbringen.
8.0 / 10 34 Bewertungen
Ein beliebtes limitiertes Parfum von ICK Amsterdam für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2010. Der Duft ist harzig-würzig. Die Haltbarkeit ist überdurchschnittlich. Die Produktion wurde offenbar eingestellt.
Limitierte Edition
Käufe über Links auf unserer Website, etwa dem eBay Partner Network, können uns Provision einbringen.

Duftrichtung

Harzig
Würzig
Holzig
Süß
Orientalisch

Parfümeur

Bewertungen
Duft
8.034 Bewertungen
Haltbarkeit
8.128 Bewertungen
Sillage
7.229 Bewertungen
Flakon
8.033 Bewertungen
Eingetragen von Apicius, letzte Aktualisierung am 27.06.2022.
Wissenswertes
2016 wurde der Duft erneut in limitierter Auflage auf den Markt gebracht.

Rezensionen

2 ausführliche Duftbeschreibungen
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Taurus

1052 Rezensionen
Taurus
Taurus
Sehr hilfreiche Rezension 6  
Der Garten Eden als Kulturwerkstatt
Klar – bei diesem Duftwerk handelt es sich unverkennbar um eine Komposition von Alessandro Gualtieri. Wobei ich persönlich finde, dass die oft zitierte Verwandtschaft zu Black Afgano doch recht überschaubar ist – mehr so wie ein Cousin, aber immerhin mit ähnlicher DNA. Das Original ist doch weitaus voluminöser, dunkler und geheimnisvoller.

Dafür ist You Para I Diso zwar etwas flacher im Aufbau und erinnert mich an ein Atelier oder an eine Art Kulturwerkstatt. Der Duft beinhaltet holzige Elemente bzw. verkörpert den feinen Staub, der beim Abschleifen von lackierten Möbeln inklusiver Politur entsteht. Die Illusion ist so plastisch, dass man beinahe einen Niesreiz bekommt.

Dazu könnte auch etwas Leder hineingeraten sein, leicht getränkt in Ölfarbe bzw. ein heller Lederlappen, mit dem Ölfarbe auf einer Leinwand verschmiert wurde. Parallel diese dezente Cremigkeit zwischen Schuhcreme und Möbelpolitur.

Je tiefer ich in You Para I Diso steige, desto klarer erscheinen mir diese Bilder vor Augen – was immer die Intention dazu war.

Trotz der Außergewöhnlichkeit sowie des soliden Handwerks dahinter ist es m. E. nicht unbedingt der überzeugendste Gualtieri Duft. Dafür ist er mir wie bereits oben erwähnt etwas zu flach und mit magerer Entwicklung. Zudem ist das eine von diesen Kreationen, bei denen ich den Verdacht habe, dass ich sie schnell über hätte – ob Top Niveau hin oder her.

Da greife ich lieber zu Black Afgano, was mir eher paradiesische Zustände beschert.

Vielen Dank noch mal an den edlen Spender der Probe :-)
4 Antworten
10
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
7.5
Duft
Meggi

1019 Rezensionen
Meggi
Meggi
Top Rezension 25  
Gualtieris „1812”?
Selbst wenn ich keine Ahnung gehabt hätte, wer hinter You Para | Diso steht, hätte ich auf Gualtieri getippt. Der Duft erinnert vom Start weg sofort derart frappierend an Black Afgano, dass es dafür keiner ausgefuchsten Expertise bedarf. Und trotz einiger Unterschiede im Verlauf bleiben wir auf vertrautem Terrain.

Das soll ein Duft sein, der ein Ballett spiegelt (https://vimeo.com/13001093)? Ein Kracher vom Kaliber des schwarzen Afghanen? Eine solche Aufführung muss doch eher aussehen, wie sich der plumpe Elefanten-Tanz aus dem Karneval der Tiere anhört (https://www.youtube.com/watch?v=IsUQk-HcP6s), als dass es Leichtigkeit à la Waslaw Nischinskij (zu erahnen in: https://www.youtube.com/watch?v=pZ1g7VAt-Nk) unterstreicht, so die Befürchtung. Abwarten. Beginnen wir das Gualtieri-Duftnoten-Rätselraten:

Abgesehen von der bereits pauschal benannten Black-Afgano-Ähnlichkeit (in Kürze: dunkel-warmes Holz aus der Guajak-Sandel-Ecke, finster-süßliches Harz, geradezu verflüssigter Rauch – die meisten werden den Duft kennen) nehme ich zum Auftakt von You Para | Diso eine Art marzipaniges Bittermandel-Aroma wahr. Beim zweiten Test fühle ich mich indes mehr an eine Schuh-Creme erinnert; es gab es vor vielen Jahren mal eine, die einen entsprechenden Geruch verströmte. Eine Kindheits-Erinnerung.

Ein Kurz-Auftritt, der binnen Sekunden einer rauen Anmutung weicht. Deren Ursprung mag zum einen Patchouli sein, welches allerdings nicht in Richtung Erde, sondern in Richtung (nur in Richtung!) Leder gedreht wäre. Zum anderen und in erster Linie lässt jedoch – soooo eine Überraschung! – Duro grüßen: Wir schleifen und lackieren Holz. In der zweiten Stunde hake ich zudem Kaffee ab, der in eine gesättigte Zucker-Lösung verwandelt wurde. Dazu bis ins Greifbare eingedickter Weihrauch. Zur heftig umstrittenen Cannabis-Note aus Black Afgano kann ich nichts Sachkundiges beitragen.

Aber im Laufe des Vormittags hebt sich der Schleier… ach was: Schleier. Unfug. Es hebt sich die dicke Brokat-Decke an und gerät allmählich – für ihre Verhältnisse - ins Schweben. Der Weihrauch ist nicht allein dunkel, auch eine hellere und eher holzige Variante ist nun beteiligt. Wo wir wiederum bei Holz sind: Als neuerliche Duro-Reminiszenz erscheint helles Holz mit dem typisch süßlichen Kunstholz-Einschlag. Gefällt mir im vorliegenden Fall freilich besser als anderswo, weil es sich gut in das ohnehin süße Umfeld einfügt. Insgesamt umgibt und unterlegt inzwischen eine Aura von hellholziger Luftigkeit den kräftig-malzigen Kern.

Der Duft hat sich mithin entfernt von der wuchtigen Penetranz, die Black Afgano vorgeworfen werden mag. Die holzige Sägemehl-Note des Untergrunds…äh… Sägemehl? Sägespäne? Wie im Zirkus? Halt mal! Werden bei Ballett-Aufführungen ebenfalls Sägespäne verstreut? Allenfalls wohl bei jenen des erwähnten Elefanten. Lassen wir das. Als Duft-Eindruck passt es dennoch. Just dieses Holz setzt sich nachmittags allmählich stärker durch. Die luftig-helle Holznote ruckelt sich frei und verweist ein letztes Mal auf Duro. Zwar steigert sich dabei ein Stück weit die zuvor vermiedene Synthetik-Aufdringlichkeit, sie hält allerdings rechtzeitig inne, und tanzt (um im Marketing-Bild zu bleiben) zu keiner Zeit aus der Reihe. Sandelholz, denke ich, schiebt sich mühsam unter der Süße hervor.

Das langsame (sehr langsame) Ableben des Duftes ab der achten, neunten Stunde bis tief in den Abend hinein mag für Gualtieri-Verhältnisse früh einsetzen, Anlass zu Klagen bietet es zweifellos nicht. Eine Idee Moschus bilde ich mir als Rausschmeißer ein. Ist doch alles in Ordnung.

Gleichwohl stellt You Para | Diso – das lässt sich beim besten Willen nicht leugnen – eine Variation bzw. Verblendung bekannten Gualtieri-Stils dar. Und das bringt mich jetzt zum Titel des Kommentars. Die Ouverture solennelle „1812“ ist eine Komposition von Pjotr Iljitsch Tschaikowskij, die den Sieg Russlands über Napoleons Grande Armée vertont. Es handelte sich um ein Auftragswerk und Tschaikowskij selbst schrieb seiner langjährigen Gönnerin Nadjeschda von Meck, die Ouvertüre hätte, „da ich sie ohne Liebe geschrieben habe, keinen künstlerischen Wert.“

Ganz so weit werde ich sicherlich nicht gehen. Weder dort, noch hier - welche Expertise würde ich mir anmaßen! Nur liegt es nahe, dass der Künstler, dessen Inspiration ungelenkt fließen darf, zu Höherem gelangen mag als derjenige, der sich in von anderen vorgezeichneten Bahnen bewegen oder zu von anderen gewählten Anlässen (Duft)-Noten setzen soll. Womöglich hat Alessandro Gualtieri, wie damals Tschaikowskij, unter Einsatz seiner bewährten kompositorischen Mittel routiniert und gekonnt einen Auftrag erledigt.

Und wie Tschaikowskij mit „1812“ eine wirkungsvolle, und deshalb völlig zu Recht beliebte Komposition gelungen ist, hat Gualtieri nicht minder professionell abgeliefert. Für die, denen Black Afgano oder - mit Einschränkungen - Duro jeweils auf seine Weise schlichtweg zu viel des Guten (oder wovon auch immer) war, ist You Para | Diso nämlich ein echter, wenngleich leider eingestellter Tipp. Und außerdem gewissermaßen ein Original und kein Klon aus fremder Hand.

Ich sollte Black Afgano nochmal testen – vielleicht einen halben Sprüher.

Vielen Dank an Gerdi für die Probe und für manche ergänzende Information!
16 Antworten

Statements

7 kurze Meinungen zum Parfum
NuiWhakakoreNuiWhakakore vor 3 Jahren
9
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7
Duft
PARA|disco.synthwave.laut
PARA|bene.holzi.harzi.halligalli
PARA|dox.cannaboide.rauschfrei
PARA|digma.Gualtieri.halt
PARA|diso.lost
25 Antworten
YataganYatagan vor 8 Jahren
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
6.5
Duft
Wieder mal superorigineller Name für superoriginellen Flakon und superoriginelle Werbung. Raus kommt: Ein kaugummisüßer Gualtierie halt.
2 Antworten
Puck1Puck1 vor 9 Jahren
8
Duft
Gehört zur Familie Gualtieri: Großcousin von Black Afghano und kleiner Bruder von Stercus.
1 Antwort
CaligariCaligari vor 3 Jahren
5
Sillage
6
Haltbarkeit
4
Duft
Süß, fruchtig, etwas holzig. Den hier des Öfteren bemühten Vergleich zu Black Afgano sehe ich in keiner Weise. H&S grottenschlecht. Sehr ...
1 Antwort
SeejungfrauSeejungfrau vor 8 Jahren
9
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Schwebender Elfentanz auf dem Vulkan
rauchzart/sinnlich/weich/erotisch
Harztränen - Afgano vibriert in [H]hell
lächelnd ent_ver_rückt!
2 Antworten
Weitere Statements

Diagramm

So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

Diskussionen

Themen zum Parfum im Forum
JoHannesJoHannes vor 7 Jahren
Unisex-Parfum
"You Para | Diso" von A. Gualtieri
Ich schreib es mal als Info hier rein.Allerdings werde ich es nicht in Research umstellen, weil es keinen Sinn macht bei der Menge.---We just received the limited re-production of the perfume....

Bilder

10 Parfumfotos der Community
Weitere Bilder