One Man Show Gold Edition 2011

OnkelBärlos
29.12.2021 - 09:52 Uhr
6
5
Preis
2
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
2
Duft

Rostiges Powerhouse

Stellt euch eine Fabrik vor. Eine Fabrik aus der Zeit des Wirtschaftswunders. Vor einigen Jahrzehnten war dieses Fabrik die Sperrspitze der Ingenieurskunst. Riesig, pompös, laut, dreckig und effizient. Jeder Mensch der vorbei ging musste kurz stehen bleiben und sich erstaunt die Augen reiben...
Doch heutzutage, in Zeiten von Automatisierung und Digitalisierung, wirkt das alte Meisterwerk komplett deplatziert. Zu laut, zu dreckig, zu übertrieben.

Und diese alte Fabrik gibt es bei Jacques Bogart in Flaschenform. Ich weiß nicht, ob es an meinem Alter (unter 30) oder an meiner Recht kurzen Zeit in der Duft-Welt liegt, aaaber ich kann diesem Duft nichts abgewinnen. Auf Grund einer Empfehlung auf YouTube kaufte ich mir blind einen Flakon. "Bei einem Preis von unter 20 Euro kann ich eigentlich nichts falsch machen" dachte ich. Und ich wusste nicht, wie sehr ich mich täuschte.

Eins vorab: die Performance ist wirklich überdurchschnittlich. Aber ich weiß nicht, ob das bei diesem Duft wirklich als Pluspunkt gesehen werden sollte.

Der Name One Man Show passt mMn ziemlich gut. Denn sobald ich diesen Duft trage, nehmen alle Leute um mich herum Abstand.

In der Kopfnote nehme ich eine leichte Fruchtigkeit wahr. Jedoch kann ich weder Äpfel noch Mandarine erkennen.
Nach einer halben Stunde rieche ich nur noch eine überwältigende Menge an Gewürzen und Hölzern. Für mich definitiv zu alt, zu laut und zu extrem.

Wenn ich diesem Duft eine Person zuordnen müsste, dann wäre die One Man Show ein alter Herr aus dem letzten Jahrhundert. Einer mit Pomade in den ergrauten Haaren, prächtigem Schnurrbart und einer Taschenuhr in der Jackettasche. Einer dieser Männer die Pfeife rauchen, Biertrinken und
dreckige Witze erzählen. Einer der früher vor Kraft strotzte und heute eher alt und deplatziert wirkt. Und vielleicht einer, der früher in besagter Fabrik gearbeitet hat.
2 Antworten