OnkelBärlos

OnkelBärlos

Rezensionen
OnkelBärlos vor 2 Jahren 5 1
3
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Ein warmer Milchkaffee an kalten Tagen
Ich habe den Rochas Man vor kurzem blind gekauft und war sofort schockverliebt! Dieser Duft riecht so warm, lecker und süßlich und verliert trotzdem nie seine Männlichkeit. Alle Menschen, die einen günstigen und trotzdem hochwertigen Gourmand Duft suchen, sind hier genau richtig!
Ich rieche hier nichts kratziges oder synthetisches (und das bei diesem Preis). Der Duft wirkt super ausgewogen und harmonisch. Die Performance ist definitv im oberen Mittelfeld.
Nur der Flakon wirkt sehr deplatziert. Die Form und Farbe erinnert an einen Eiszapfen und der Deckel wurde aus sehr günstigen Kunststoff gefertigt. Aber bei einem derart guten Duft in dieser Preisklasse finde ich das durchaus vertretbar!
Von mir gibt's hier eine klare Kaufempfehlung!

Duftbeschreibung:
Auch wenn die Kaffenote über den gesamten Verlauf prägnant bleibt, steht sie nie komplett im Vordergrund. Ihr kriegt hier keinen Duft, der an einen frisch geöffneten Kaffee-Beutel erinnert.
Stellt euch viel mehr folgende Situation vor: ihr sitzt in der Adventszeit gemütlich in der Küche, und draußen fallen die ersten Schneeflocken vom Himmel. Ihr schlürft langsam und bedächtig euren dampfenden Milchkaffee, während sich im Raum ein Duft von getrocknetem Lavendel, Vanille und eventuell ein bisschen Spekulatius (ich reiche ganz klar Spekulatius heraus) breit macht. Ganz im Hintergrund, vielleicht in einem anderen Zimmer, knistert leise ein alter Kamin, der eine wohlige Wärme und einen ganz leichten holzigen Geruch versprüht.

Empfehlung:
Und genau in der oben beschriebenen Situation würde ich den Duft auch tragen. Der Rochas Man macht erst dann richtig Spaß, wenn die Temperatur deutlich unter 10 Grad gesunken ist. Für mich ist das der perfekte Duft für eine Verabredung im Café, für gemütliche Nachmittage auf der Couch oder vielleicht für ein intimes Date mit einer Person, die ihr schon lange kennt.
Hier schreit nichts nach Aufmerksamkeit oder Action. Vielmehr lädt der Duft zum kuscheln und wohlfühlen ein.
1 Antwort
OnkelBärlos vor 2 Jahren 6 2
2
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
2
Duft
Rostiges Powerhouse
Stellt euch eine Fabrik vor. Eine Fabrik aus der Zeit des Wirtschaftswunders. Vor einigen Jahrzehnten war dieses Fabrik die Sperrspitze der Ingenieurskunst. Riesig, pompös, laut, dreckig und effizient. Jeder Mensch der vorbei ging musste kurz stehen bleiben und sich erstaunt die Augen reiben...
Doch heutzutage, in Zeiten von Automatisierung und Digitalisierung, wirkt das alte Meisterwerk komplett deplatziert. Zu laut, zu dreckig, zu übertrieben.

Und diese alte Fabrik gibt es bei Jacques Bogart in Flaschenform. Ich weiß nicht, ob es an meinem Alter (unter 30) oder an meiner Recht kurzen Zeit in der Duft-Welt liegt, aaaber ich kann diesem Duft nichts abgewinnen. Auf Grund einer Empfehlung auf YouTube kaufte ich mir blind einen Flakon. "Bei einem Preis von unter 20 Euro kann ich eigentlich nichts falsch machen" dachte ich. Und ich wusste nicht, wie sehr ich mich täuschte.

Eins vorab: die Performance ist wirklich überdurchschnittlich. Aber ich weiß nicht, ob das bei diesem Duft wirklich als Pluspunkt gesehen werden sollte.

Der Name One Man Show passt mMn ziemlich gut. Denn sobald ich diesen Duft trage, nehmen alle Leute um mich herum Abstand.

In der Kopfnote nehme ich eine leichte Fruchtigkeit wahr. Jedoch kann ich weder Äpfel noch Mandarine erkennen.
Nach einer halben Stunde rieche ich nur noch eine überwältigende Menge an Gewürzen und Hölzern. Für mich definitiv zu alt, zu laut und zu extrem.

Wenn ich diesem Duft eine Person zuordnen müsste, dann wäre die One Man Show ein alter Herr aus dem letzten Jahrhundert. Einer mit Pomade in den ergrauten Haaren, prächtigem Schnurrbart und einer Taschenuhr in der Jackettasche. Einer dieser Männer die Pfeife rauchen, Biertrinken und
dreckige Witze erzählen. Einer der früher vor Kraft strotzte und heute eher alt und deplatziert wirkt. Und vielleicht einer, der früher in besagter Fabrik gearbeitet hat.
2 Antworten
OnkelBärlos vor 2 Jahren 8
8
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Liebe auf den zehnten Blick
Eines vorab: ich bin noch nicht besonders lange im Parfum-Game und das hier ist meine erste Rezension.

Warum ich mich entschieden habe, meine erste Rezension gerade zu diesem Duft zu schreiben? Weil dieser Duft mir gezeigt hat, dass es Düfte gibt, die man erst nach längerer Zeit und öfterem Tragen zu schätzen weiß.

Ich habe diesen Bvlgari kurz nach Release geschenkt bekommen. Mein erster Gedanke beim ersten Riechen war: "wann soll ich diesen Duft tragen?". Alles was ich wahrnehmen konnte war ein penetranter Lagerfeuer-Geruch. Keine frische, keine süße, keine Fruchtigkeit. Einfach Lagerfeuer.

Mittlerweile bin ich froh, dass ich ihm doch noch eine (oder eher 10) Chance(n) gegeben habe. Die kleine Rauchbombe ist mir richtig ans Herz gewachsen. Gerade zur kalten Jahreszeit trage ich ihn super gerne. Egal ob bei Winterspaziergängen oder beim Ausgehen. Sogar auf der Arbeit trage ich ihn ab und zu.

Und je öfter ich ihn trage, desto mehr Nuancen nehme ich wahr. Zum Einstieg begrüßt mich diese herrlich warme Citrus-Note, welche mit der Zeit immer schwächer wird. Nach ca. einer halben Stunde kommt dann langsam eine pudrige Note hinzu, welche sich aber immer dezent in Hintergrund hält. Nur diese rauchige und erdige Holzigkeit bleibt die ganze Zeit über präsent!

Ob der Bvlgari Neuling massentauglich ist? Um Gottes Willen, nein!

Ob man ihn immer und überall tragen kann?
Auf keinen Fall!

Ob ich ihn mir wieder kaufen würde, weil er einfach einzigartig und anders riecht?
Sofort!

Trotzdem würde ich diesen Duft niemals blind kaufen! Testet ihn vorher, ob er für euch funktioniert. Und wenn er euch auf den ersten Riecher nicht gefällt, sollten ihr im vielleicht noch eine Chance geben. Oder zehn :)
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