Smolderose 2015 Perfume Oil

Unruh
26.12.2020 - 17:39 Uhr
3
Hilfreiche Rezension
5
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
3
Duft

Räucherschinken, serviert im Rosenbeet

Meinen Jahresendurlaub nutze ich aktuell, um Ordnung in meine Probensammlung zu bekommen. Bekannte, als interessant befundene Düfte einem neuerlichen Test unterziehen, unliebsame/langweilige Düfte eintauschen (schaut gerne mal in meinen Ordner "Proben für einen Tausch" *hust) und neue Parfüms ausgiebig testen.

Wegen letzterem macht sich deshalb gerad das Perfume Oil von "Smolderose" auf meinem Arm breit...und im Zimmer...und in der Wohnung. Mal schauen, wann die ersten Nachbarn klingeln. Meine Frau ist wahrscheinlich ausgezogen, ich habe seit Stunden nichts von ihr gehört oder gesehen.

Ist das Eau de Parfum noch deutlich von namengebender Rose und fein eingesetztem Rauch geprägt, schlägt beim Perfume Oil das Pendel in die entgegengesetzte Richtung aus. Direkt zu Anfang rieche ich viel Räucherschinken, übermächtig, laut, aufdringlich. Nach etwa einer halben Stunde gesellen sich Rose, Bibergeil und ein wenig Oud dazu. Alles andere, was an Komponenten aufgelistet ist, geht in diesem Vierklang unter. Was für die nächsten Stunden bleibt, ist ein animalisch-schwülstiger, leicht ledrig-würziger Rosenräucherschinken allergrößten Kalibers. Die Projektion und Haltbarkeit sind (leider) enorm.

Vom January Scent Project hatte ich inzwischen alles unter der Nase. Durchaus mutige Düfte, meist mit einem gewissen Kontrast in den verwendeten Noten, manchmal bis an die Grenze des Erträglichen. "Eiderantler" empfinde ich noch als tragbarsten. Diese "Smolderose"-Variante befindet sich zusammen mit "Selperniku" jedoch auf dem letzten Platz.
Ich werde January Scent Project dennoch weiter im Blick behalten. John Biebel beweist mit seinen Kreationen definitiv Mut und Innovation, vielleicht ist irgendwann doch noch ein für meine Nase gefälliger Duft dabei.
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