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Sehr hilfreiche Rezension
Ohne Ge-Zeder
Ein Duft, der so viele recht unterschiedliche Ingredienzien hat, läuft schnell Gefahr vollkommen überfrachtet zu sein und undifferenziert zu schnuppern - vor allem, wenn es um eine scheinbar eher frische Kreation handelt.
Was durchkommt ist eine Mischung aus warmen-würzigen sowie eher frischen-holzigen Noten. Obwohl die ganzen fruchtigen Noten mehr oder weniger in der ersten Reihe stehen, kommen diese zum Teil wesentlich später durch, auch wenn man diese nicht direkt erkennen oder zuordnen kann.
Entsprechend macht es Atlas Cedar einem etwas schwer sich zu orientieren. So sind es dann doch die eher würzigen Nuancen wie Kardamom, Muskat und Zimt die sich olfaktorisch genauer kristallisieren lassen. Dazu erscheint direkt von Anfang an ein leicht herber Ansatz, der ein wenig in Richtung Feige/Kokusnuss tendiert und sich allmählich weiter in Richtung unsüßes Duschgel mit angenehmer tieferer Eichenmoos Ausprägung weiter entwickelt.
Ein Quentchen mehr Projektion und Haltbarkeit hätte dem Atlas Cedar sicherlich nicht geschadet, denn so geht es leider schnell aus der Nase und dem Gedächtnis. Allerdings ist er damit immer noch weitaus ansprechender als viele Mainstream-Releases der letzten Jahre.
Nur stellt sich am Ende die Frage, warum bei Atlas Cedar keine Zeder geschweige denn Atlaszeder zu finden ist? Seltsam!
12 Antworten

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Klingt sehr solide. Von der Marke habe ich noch nie gehört.

Die habe ich ihn freier Wildbahn auch noch nie gesehen. Einige Proben bekam ich mal auf einer Parfümmesse vor vielen Jahren ...

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Wieder eine großartige Überschrift! 😅

Ja - ich dachte, das passt :-)

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Eine berechtigte Frage, die du da aufwirfst. Hm... 🤔

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Da war wohl zuerst der Name da und dann hatte man die Zutat vergessen ;-)

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Ja, das klingt tatsächlich eher unspektakulär.

Ich denke, der wird die Duftgeschichte auch nicht neu schreiben, auch wenn er keinem schadet ;-)

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Feige/Kokosnuss ist leider so gar nicht mein Ding. Ich fürchte, da bin ich raus. Das mit dem Muskat klingt allerdings sehr gut.

Diese Note ist jedoch absolut dezent, aber der Duft wird wohl eh kaum noch eine größere Rolle spielen ;-)

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Solche „überfrachteten“ frischen Düfte vergleiche ich mit abendfüllenden Filmen mit 3 Stunden oder mehr Spieldauer, die man sich im Zeitraffer anschaut. Wirklich viel mitkriegen tut man da nicht 🤔.

Manchmal ist kurz und knackig sinnvoller :-)