1000 Jean Patou 1972 Parfum
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Top Rezension
Es riecht so verdammt ernst
Kühl? Trocken? Immer wieder spannend WIE stark Wahrnehmungen doch divergieren. Und wie situationsabhängig oder "versions-abhängig" sie sind. Für mich ist "1000" heute eines der harmonischsten, schönsten Parfums, die jemals hergestellt wurden. Noch vor drei Jahren allerdings habe ich einen Vintage mit Eau de Parfum weggegeben, irgendwie, so notierte ich mir, "kann ich mit dem Duft nicht". Gestern habe ich mir aber wieder eine Flasche mit Eau de Toiltette gekauft - und bin begeistert. Die Kopfnoten sind intakt, die Edt-Version ist nicht so schwer wie das EdP und hält trotzdem extrem gut.
Dieser Duft war jahrelang das Signature-Parfum meiner Mutter, die ihn in allen "Deklinationen" trug, als EdP, EDT und oft auch als Extrait. Ich erinnere mich gut daran, daß mein Vater "1000" nie wirklich mochte. Er sagte für mich den entscheidenen Satz zu diesem Parfum: "Es riecht so verdammt ernst". Stimmt. "Mille" riecht so erwachsen, so elegant, so erstaunlich ausbalanciert. Aber eben nicht besonders "sexy". Mein Vater bevorzugte an meiner Mutter "Opium" und er schenkte ihr konsequenterweise niemals "1000". Patous damals teuerster Duft war für ihn so wie Musik von Bruckner oder Richard Strauss: eine Welt, die sich ihm nie erschloß.
Ja, "Mille" hat so gar nichts Augenzwinkerndes. Es wirkt so entschlossen damenhaft und "well-behaved". Aber in einer Zeit, in der solche Parfums unter Artenschutz stehen sollten, ist es mir heute wieder ein besonderes Vergnügen, "1000" zu tragen.
Dieser Duft war jahrelang das Signature-Parfum meiner Mutter, die ihn in allen "Deklinationen" trug, als EdP, EDT und oft auch als Extrait. Ich erinnere mich gut daran, daß mein Vater "1000" nie wirklich mochte. Er sagte für mich den entscheidenen Satz zu diesem Parfum: "Es riecht so verdammt ernst". Stimmt. "Mille" riecht so erwachsen, so elegant, so erstaunlich ausbalanciert. Aber eben nicht besonders "sexy". Mein Vater bevorzugte an meiner Mutter "Opium" und er schenkte ihr konsequenterweise niemals "1000". Patous damals teuerster Duft war für ihn so wie Musik von Bruckner oder Richard Strauss: eine Welt, die sich ihm nie erschloß.
Ja, "Mille" hat so gar nichts Augenzwinkerndes. Es wirkt so entschlossen damenhaft und "well-behaved". Aber in einer Zeit, in der solche Parfums unter Artenschutz stehen sollten, ist es mir heute wieder ein besonderes Vergnügen, "1000" zu tragen.
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Und selbst heute bei Regenwetter und im Jogginganzug gibt er mir ein unglaublich gutes Gefühl 😍