22.08.2021 - 06:58 Uhr
Mörderbiene
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Mörderbiene
Top Rezension
15
Motten im Schrank? Nimm Agrakal!
Zitronenöl, Lavendelsäckchen und Zedernholz wirken zuverlässig, wenn sich kleine Mottenraupen Nimmersatt durch Mäntel und Anzüge fressen.
Und Enrico Buccella setzt gleich auf das komplette Triumvirat, weil viel hilft viel.
Buccella, der für seine drei Labels sehr bildgewaltige und exzentrische Kompositionen schuf, tritt mit Agrakal ungewohnt moderat auf. Was Motten abschreckt, entwickelt sich für meine Nase zu einem erquicklichen Wohlgeruch, der Reminiszenzen an Düfte nach klassisch-colognesker Manier erkennen läßt.
Nicht nur die typische Struktur mit einer in das krautige Herz überleitenden, zitrischen Kopfnote weiß mir zu gefallen, auch die initiale Nähe zum Colonia von Lorenzo Villoresi - sowohl einzelne Noten betreffend, als auch die erkennbare Qualität - spricht für sich.
Der Villoresi ist freilich noch filigraner, weniger kompakt, und Agrakal bricht letztlich doch noch aus den Cologne-Gefilden aus.
Der dominante Lavendel läßt mit einer gewaschenen Cumarin-Dosis fast schon Fougère-Gefühle aufkommen, und der ruhende Basiston - Moschus (von der dunklen Sorte) wurde glücklicherweise behutsam eingesetzt - trägt den Duft noch überraschend lange.
Und während sein Name* wirklich zu einem Mottenmittel passen würde ist der Duft für die Verwendung als solches wohl etwas zu teuer - und auch zu schade. Aber in meinem Kleiderschrank werden sich nun zu dem Bund Lavendel noch etwas Zitronenschale und Zedern-Chips gesellen.
*Agrakal ist kabylisch (eine Berbersprache) für das Mittelmeer
Und Enrico Buccella setzt gleich auf das komplette Triumvirat, weil viel hilft viel.
Buccella, der für seine drei Labels sehr bildgewaltige und exzentrische Kompositionen schuf, tritt mit Agrakal ungewohnt moderat auf. Was Motten abschreckt, entwickelt sich für meine Nase zu einem erquicklichen Wohlgeruch, der Reminiszenzen an Düfte nach klassisch-colognesker Manier erkennen läßt.
Nicht nur die typische Struktur mit einer in das krautige Herz überleitenden, zitrischen Kopfnote weiß mir zu gefallen, auch die initiale Nähe zum Colonia von Lorenzo Villoresi - sowohl einzelne Noten betreffend, als auch die erkennbare Qualität - spricht für sich.
Der Villoresi ist freilich noch filigraner, weniger kompakt, und Agrakal bricht letztlich doch noch aus den Cologne-Gefilden aus.
Der dominante Lavendel läßt mit einer gewaschenen Cumarin-Dosis fast schon Fougère-Gefühle aufkommen, und der ruhende Basiston - Moschus (von der dunklen Sorte) wurde glücklicherweise behutsam eingesetzt - trägt den Duft noch überraschend lange.
Und während sein Name* wirklich zu einem Mottenmittel passen würde ist der Duft für die Verwendung als solches wohl etwas zu teuer - und auch zu schade. Aber in meinem Kleiderschrank werden sich nun zu dem Bund Lavendel noch etwas Zitronenschale und Zedern-Chips gesellen.
*Agrakal ist kabylisch (eine Berbersprache) für das Mittelmeer
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