Benedikt2019
18.01.2020 - 05:03 Uhr
10
Hilfreiche Rezension
7Duft 10Haltbarkeit 9Sillage 10Flakon

"Denn das ist alles nur geklaut (eh oh, eh oh) [...]"

"Denn das ist alles nur geklaut (eh oh, eh oh)
Das ist alles gar nicht meine (eh oh)
Das ist alles nur geklaut (eh oh, eh oh)
Doch das weiß ich nur ganz alleine (eh oh)
Das ist alles nur geklaut und gestohlen
Nur gezogen und geraubt
'Tschuldigung, das hab' ich mir erlaubt"

Hätte der Sebastian wohl geahnt, dass der Hit seiner lieben Prinzen mal für einen Parfumkommentar verzweckt wird? Ich glaube nicht, dennoch ist der Bezug passender denn je! Ich teste mich gerade so durch die Louis Vuitton Duft-Kollektion und war anfangs echt begeistert! Gerade "Sur la Route" ist für mich ein Novum auf dem Parfummarkt, eine Seltenheit und einfach mal was Neues (frisches Leder und so!). Nunja, danach habe ich "Orage", "Au Hazard" und nun eben auch "Ombre Nomade" getestet. Dieser Kommentar soll letzteren Duft betreffen, während das Gesagte auch für die beiden anderen Düfte gelten soll - zumindest, was die Quintessenz betrifft.

Am gestrigen morgen - es war 06.30h - habe ich den Nomaden feierlich auf meinen Halsbereich losgelassen. Ich wusste im Vorfeld bereits, dass er einigen mir sehr bekannten Düften stark ähneln soll, jedoch hätte ich nie damit gerechtnet, dass er dies in diesem Maße tun wird. Nunja, er beginnt in der Kopfnote mit einer extrem präsenten, leicht süßen, etwas rauchigen (wenig) und vorallem ledrigen Himbeere. Das kennen wir doch alle, oder? Na klar, da waren seine beiden prominentesten Duftzwillinge sogleich bestätigt:

- Rasasi - La Yuqawam
- Tom Ford - Tuscan Leather
(Den Noir de Noir finde ich nicht richtig wieder)

Es wäre unfair zu sagen, dass er KOMPLETT gleich riecht, aber ein Laie würde niemals den Unterschied feststellen können, da dieser im MINIDETAIL liegt. Der Ombre Nomade ist wie ich finde zahmer und alltagstauglicher als die beiden anderen, gerade als der Rasasi. Ihm fehlt fast im ganzen Duftverlauf die rauchige Komponente, die ist nur unterschwellig vorhanden, was ich prinzipiell gut finde. Ansonsten wurden die süßen Akkorde nicht richtig gemischt, er ist einfach zu süß! Die Himbeere bleibt über den ganzen Duftverlauf präsent und verliert die Süße erst nach Stunden. Insgesamt ist er daher eher fruchtig (süß)-ledrig. Das Rauchige würde ich ihm als Hauptbestandteil aberkennen wollen. Aber ansonsten wird hier nix Neues geschaffen, es enttäuscht dann doch, dass man für diesen Preis nur eine leicht veränderte Kopie bekommt, wie bei vielen anderen Düften der Marke auch. Ich denke, man ist an dieser Stelle sehr dazu beraten, die beiden Duftzwillinge zu konsumieren, zumal der Tuscan Leather auch recht alltagstauglich ist. Der La Yaqawam ist eher was für jene, die ordentlich Rauch wollen.

Was die Haltbarkeit und die Sillage betrifft steht er seinen beiden Zwilligen auch in nichts nach. Wie gesagt, er wurde um 06:30h aufgetragen und abends um 18Uhr hat meine Freundin ihn noch gut wahrnehmen können. Die Reaktionen meiner SchülerInnen bezeugen ebenfalls, dass er gut ausstrahlt :D

Fazit:

Pro: potentere Himbeere, gute Haltbarkeit und Sillage, alltagstauglich, unisex

Kontra: Viel zu süß, lediglich eine Kopie, nichts Neues, nicht gut ausbalanciert (süße/leder/rauch/frucht), viel zu teuer

Was meint ihr zu diesem hier?
4 Antworten
IwanrotIwanrot vor 6 Jahren
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Ich finde der LV hat auch einen Ledertouch ist aber mit dem Tuscan Leather aufgetragen nicht zu vergleichen. Ich empfinde ihn sehr viel gefälliger, alltagstauglicher und trage ihn in der Winterzeit ausgesprochen gerne!
PollitaPollita vor 6 Jahren
Jetzt hab ich auch eine gute Vorstellung davon, wie der riecht. Danke für einen wieder sehr guten und anschaulichen Kommentar!
Melisse2Melisse2 vor 6 Jahren
1
Ich habe den Ombre Nomade recht gerne gemocht, als ich ihn getestet habe und fand ihn gut damentauglich. Das war allerdings vor einiger Zeit, als ich noch in der Süßphase war.
Rookie82Rookie82 vor 6 Jahren
1
Den kenne ich noch nicht, aber bei TF Interpretation macht mittlerweile die Nase recht schnell dicht.