Ombre Nomade Louis Vuitton 2018

Ombre Nomade war vor Beginn meiner exzessiven Reise in die Parfumwelt schon immer ein Begriff. Es gibt wohl kaum einen Duft, der den Status "Aushängeschild", bei Louis Vuitton so prägt.

Ich hatte mich nie so richtig getraut, das Parfum überhaupt zu testen. Orientalisch, passt das überhaupt zu mir? Was genau soll Oud sein? und wie riecht es überhaupt? Weihrauch, ich möchte nicht nach Feuer riechen... Dann sah ich den Preis und dachte mir wow. Das ist bisher so mit das teuerste was ich bisher gesehen habe. So viele Fragen und Bedenken, die in meinem Kopf umherirren.

Die Neugierde hat mich übermannt und eines Tages beschloss ich mir dann als Einstieg eine Abfüllung zu holen. Meine erste Abfüllung jemals, und dann direkt Ombre Nomade? Ich muss ja verrückt sein als "Neuling" direkt so einen starken und verschrienen Duft zu testen.

Meine Abfüllung kam bei mir Zuhause an und es dauerte wirklich, trotz Freude, einen Moment bis ich mich "traute" den Duft aufzusprühen. Ich hatte Angst das er mir nicht gefällt und ich mir etwas ganz anderes vorstellen würde. Dann nahm ich all meinen Mut zusammen und sprühte mir vorsichtig, drei zarte Sprühstöße an den Hals. Klein und fein, aus dem Zerstäuber kam der mystische Nebel vom Ombre Nomade.

Meine ersten Gedanken waren: Ohje, was ist das denn? Leder, muffig, komisch und sehr laut. So richtig konnte ich mich mit Ombre Nomade nicht anfreunden und dachte wirklich das sei ein Duft der nicht zu mir passt. Nach längerer Zeit beschloss ich, mir eine zweite Abfüllung zu holen und den Duft nochmal zu testen. Diesmal konnte ich auch mit großen Erfolg sagen: Ich kaufe mir den Flakon und Ombre Nomade sollte nach mehrmaligen Tests einziehen.

Aber was genau hat sich geändert? Woher der Sinneswechsel?
(zu der aktuellen Batch-Politik, etc. möchte ich mich nicht äußern!)

Ombre Nomade ist für mich eine Kreation für Liebhaber von außergewöhnlichen Düften, Düfte die nicht jedem gefallen und auch anecken können. Eine Ingredienz die so mystisch ist und eine so große Rolle spielt: das Oud-Holz.
Ein rebellisches, lautes und wundervolles Material das Ombre Nomade erst so richtig den Hauch von Leben vermittelt.

Während das Oud-Holz in Kombination mit Akzenten von Benzoe den gesamten Duftverlauf über präsent ist, facettiert eine frisch-spritzige Himbeere, das Meisterwerk von Jacques Cavallier.
Die Himbeere erscheint erst im Schatten von Oud-Holz und Benzoe, bekommt dann aber die volle Aufmerksamkeit. Als würde Sie ihren großen Auftritt im Rampenlicht feiern. Die Himbeere ist schon fast zum anbeißen, so lecker erscheint mir diese Schönheit.

Die Zeit steht still, alles wirkt bewegungslos. Die leidenschaftliche Odyssee rund um Ombre Nomade beginnt.

Während man sich auf die Odyssee von Oud-Holz, Benzoe und Himbeere konzentriert, gesellt sich langsam ein neuer Gast in der Ferne dazu. Leise und zurückhaltend, so fein abgestimmt. Fast unsichtbar aber doch präsent. Wer bist du? Möchtest du teilhaben an dieser Odyssee?

ein leises "Ja!" und schon geht's los. Zusammen bestreiten wir unseren Weg. In der Ferne, durch Wirbel von Oud-Holz und Himbeere, kaum zu erkennen, erinnere ich mich an Dich. Du bist der Weihrauch! Du bist es, was dem bisherigen Meisterwerk den letzten Schliff verleiht. Du machst den ganzen Duft erst so richtig mystisch und vollkommen.

Wenn man Dich versprüht, kann man sicher sein. Du bleibst den ganzen Tag bei mir und weichst nicht von meiner Seite. Du bist stark und laut, beschützt mich wenn ich Zweifel habe. Ein echter Begleiter!
Wovon ich hier spreche? Von einer Sillage und Haltbarkeit, die ich so bisher noch nie erlebt habe. Jeder der Ombre Nomade kennt, weiß denke ich, wovon ich spreche.

Für mich ist jeder Tropfen dieses Meisterwerk sein Geld wert. Und ich würde ihn immer wieder auffüllen lassen.

Ich hoffe ich konnte einigermaßen vermitteln wie sich dieses Meisterwerk für mich anfühlt, auch wenn es total schwierig ist.

Ich bedanke mich bei euch allen fürs lesen!