Akkad 2012

Smeller
01.04.2018 - 13:21 Uhr
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Top Rezension

Türe in eine andere Welt....

Tjah, so war das damals vor vier Jahren tatsächlich.
Gelangweilt von den immer gleichen Wässerchen aus dem Mainstream, war ich auf der Suche nach neuen, überraschenden Entdeckungen in einer kleinen Züricher Nischenparfumerie gelandet.
Interessant war, dass dort die Flakons nicht nach Marke, sondern nach Duftfamilie ausgestellt wurden.
Auf mein Anliegen angesprochen, antwortete ich, wie wahrscheinlich schon dutzende gestrandete Duftneulinge vor mir, dass ich etwas "besonderes" suchen würde.....
Der Verkäufer bedachte mich mit einem leichten Schmunzeln, wohlwissend, dass das dauern könnte.
Und ja, es dauerte.
Ich realisierte relativ rasch, dass ich von der weiten Welt der Düfte keinen blassen Schimmer hatte; all die Fachbegriffe von Duftfamilien, Aldehyden, Kopf und sonstigen Noten und was sich da noch alles an Beschreibungen tummelte, waren für mich wie eine Fremdsprache!
Auf jeden Fall ackerte ich mich mutig durch das Sortiment des Ladens und landete schlussendlich bei einem wunderschönen Flakon aus dem Hause Lubin: Akkad.
Schon beim ersten aufsprühen tat sich für meine Nase eine Türe in eine andere Welt auf. Damals für mich nicht in Worte fassbar, weiss ich heute, dass es die raffinesse der Komposition war, die mich fesselte.
Der Auftakt mit würzigem Muskatsellersalbei, gepaart mit Vanille (obwohl Vanille erst in der Basis Note erwähnt wird), dann das langsame Aufwallen des Weihrauchs und des Harzes und zum Ende ein genüssliches Auslaufen mit Amber und etwas Patchouli.
Ich war begeistert!
Und mit diesem, meinem ersten sogenannten Nischenduft, zog ich glücklich von dannen und wusste, von nun an würde die Welt der Düfte eine andere sein.

Heute, wenn ich Akkad auftrage, kann ich die einzelnen Inhaltsstoffe dieses Duftakkordes schon viel genauer unterscheiden und es ist interessant, wie anders ich ihn dadurch empfinde.

Und so geht die Duftreise immer weiter und weiter, neue Freundschaften kommen hinzu. Was bleibt, ist die Faszination, einen neuen Duft zu riechen, fast so wie damals, vor vier Jahren in einer Züricher Nischenparfumerie.

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