Kopfnote 
Herznote 
Basisnote 
03.05.2015 - 16:17 Uhr
Ormeli
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Ormeli
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15
Rote Akelei oder Geißblatt?
Einen feinen, lieblich-herben Blütenduft wird mir wohl kaum jemand zutrauen. Am allerwenigsten ich selbst. Doch die Neugier war stärker. Bei einem Tausch hat mir Violaodorata auch eine Probe June von Made in Italy mitgeschickt. Herzlichen Dank dafür!
Direkt nach dem Aufsprühen nehme ich einen leichten, zarten, zwischen lieblich und herb changierenden Blütenduft wahr. Aber nicht nur – gleichzeitig ist June auch fruchtig, was mich anspricht. Kann gar nicht genau sagen, was es ist. Pfirsich? Mango? Raffiniert gemacht– steht im Raum und ist doch nicht greifbar.
Wie der Name schon impliziert, etwas für den Sommer. Vielleicht für einen kühlen Morgen, vor einem heißen Tag am Meer - genau diese Assoziation weckt es bei mir. Jedoch muss ich mich mit Bahnhof, Meeting und Büro begnügen.
Nur einen Hub der zarten Essenz hatte ich auf dem Handgelenk. 6:35 Uhr fröstelnde, morgendliche Kühle umfing mich, während die schon kräftigen Sonnenstrahlen ein Gefühl von Wärme auf die Haut projizierten. Im Zug saß, in der Nähe, eine junge, unscheinbare Dame, die mit irgendeinem Vanillekracher nicht gerade sparsam umgegangen war. Habe ja insgeheim nicht mehr damit gerechnet, wo mich sowas mal nerven würde. Es war stark! Sogar so stark, das mir die Augen tränten. Meine Nasensynapsen waren von dieser Duftattacke so durcheinander, dass ich auch 20 Minuten nach dem Aussteigen nichts richtig riechen konnte. Weitere 20 kostbare Minuten meines Lebens! Schön wenn der Schmerz endlich nachlässt. Werde meine Haltung gegenüber Mugler & Co. überdenken.
Gegen Mittag war der Zauber fast schon wieder vorbei. June wirkt nur noch direkt auf der Haut. Aber da ich den Tester bei der Hand hatte, konnte ich nachlegen. Ein weiterer Hub auf das andere Handgelenk – was vielleicht ein kleiner Fehler war. Habe den Eindruck, unter Stress entwickelt sich June in den ersten Minuten nicht mehr so schön wie morgens. Bitter, beinahe schwülstig kommt er daher – nee das ist offenbar ein „Use only once in the morning fragrance“.
Doch in der relativ kurzen Zeit, in der Made in Italy silagiert, passiert einiges. In der ersten Hälfte ist er zeitweise eher trocken bis herb, aber nicht bitter. Aquatisch? Für meinen Geschmack eher nicht. In der Kopfnote floral, fast Blumig, kombiniert mit einer diffusen Fruchtigkeit. Sehr interessant.
Dabei bin ich über die Note „Honeysuckle“ gestolpert. Eigentlich scheue ich davor zurück, den Duft in seine Komponenten zu zerlegen. Nicht jeder, mich eingeschlossen, weiß wie Davana oder Ginster riechen bzw. wie sich der Duft von roter Akelei und Geißblatt unterscheiden? Leztere beide fördert übrigens das Wörterbuch zutage, als ich nach Honeysuckle gesucht habe. Es dürft sich jedoch eines der zahllosen Geißblattgewächse handeln. Ausserdem habe ich keine genaue Vorstellung wie Ambrettesamen riechen. Vielleicht sind sie für die fruchtgen Nuancen verantwortlich.
Zwischendurch, also nach gut zwei Stunden, wird es kurz mal für wenige Minuten leicht erdig, etwa am Übergang zur Basis. Ab jetzt wandelt sich June deutlich hin zu einem, im positivsten Sinne, waldigen Eindruck. Es riecht nach Pinie, nach Moos, leicht, ganz leicht harzig. Auch holzig? Eher nicht – vielleicht ein bisschen. Ich stelle mir einen sandigen Untergrund, gelegentlich durchbrochen von Sandsteinfelsen, strahlendblauen Himmel und eine milde Meeresbriese vor, die durch küstennahe Wälder streift. Ja - so lässt es sich aushalten. Selbst im Büro. Stück um Stück versiegt die duftende Quelle an meinem Handgelenk. Wie zum Trost bleibt, direkt auf der Haut, noch für einige Stunden dieser waldige Pinieneindruck zurück.
Wie schon angedeutet ist die Haltbarkeit mit ca. 4 Std. relativ kurz, danach – wenn man es gut gemeint hat, nochmal nicht ganz solange, warm-krautig, direkt auf der Haut. June ist nach meinem Empfinden eher für sie, aber nicht ganz ungeeignet für ihn. Sicher kein Alltagsduft. Eher etwas für Mußestunden, einen Besuch im Museum oder einer Galerie. Fürs Theater, die Oper. Als Reisebegleiter, wenn der Weg in mediterrane Gefilde führt. Ein Duft zum relaxen, träumen und entspannen.
Direkt nach dem Aufsprühen nehme ich einen leichten, zarten, zwischen lieblich und herb changierenden Blütenduft wahr. Aber nicht nur – gleichzeitig ist June auch fruchtig, was mich anspricht. Kann gar nicht genau sagen, was es ist. Pfirsich? Mango? Raffiniert gemacht– steht im Raum und ist doch nicht greifbar.
Wie der Name schon impliziert, etwas für den Sommer. Vielleicht für einen kühlen Morgen, vor einem heißen Tag am Meer - genau diese Assoziation weckt es bei mir. Jedoch muss ich mich mit Bahnhof, Meeting und Büro begnügen.
Nur einen Hub der zarten Essenz hatte ich auf dem Handgelenk. 6:35 Uhr fröstelnde, morgendliche Kühle umfing mich, während die schon kräftigen Sonnenstrahlen ein Gefühl von Wärme auf die Haut projizierten. Im Zug saß, in der Nähe, eine junge, unscheinbare Dame, die mit irgendeinem Vanillekracher nicht gerade sparsam umgegangen war. Habe ja insgeheim nicht mehr damit gerechnet, wo mich sowas mal nerven würde. Es war stark! Sogar so stark, das mir die Augen tränten. Meine Nasensynapsen waren von dieser Duftattacke so durcheinander, dass ich auch 20 Minuten nach dem Aussteigen nichts richtig riechen konnte. Weitere 20 kostbare Minuten meines Lebens! Schön wenn der Schmerz endlich nachlässt. Werde meine Haltung gegenüber Mugler & Co. überdenken.
Gegen Mittag war der Zauber fast schon wieder vorbei. June wirkt nur noch direkt auf der Haut. Aber da ich den Tester bei der Hand hatte, konnte ich nachlegen. Ein weiterer Hub auf das andere Handgelenk – was vielleicht ein kleiner Fehler war. Habe den Eindruck, unter Stress entwickelt sich June in den ersten Minuten nicht mehr so schön wie morgens. Bitter, beinahe schwülstig kommt er daher – nee das ist offenbar ein „Use only once in the morning fragrance“.
Doch in der relativ kurzen Zeit, in der Made in Italy silagiert, passiert einiges. In der ersten Hälfte ist er zeitweise eher trocken bis herb, aber nicht bitter. Aquatisch? Für meinen Geschmack eher nicht. In der Kopfnote floral, fast Blumig, kombiniert mit einer diffusen Fruchtigkeit. Sehr interessant.
Dabei bin ich über die Note „Honeysuckle“ gestolpert. Eigentlich scheue ich davor zurück, den Duft in seine Komponenten zu zerlegen. Nicht jeder, mich eingeschlossen, weiß wie Davana oder Ginster riechen bzw. wie sich der Duft von roter Akelei und Geißblatt unterscheiden? Leztere beide fördert übrigens das Wörterbuch zutage, als ich nach Honeysuckle gesucht habe. Es dürft sich jedoch eines der zahllosen Geißblattgewächse handeln. Ausserdem habe ich keine genaue Vorstellung wie Ambrettesamen riechen. Vielleicht sind sie für die fruchtgen Nuancen verantwortlich.
Zwischendurch, also nach gut zwei Stunden, wird es kurz mal für wenige Minuten leicht erdig, etwa am Übergang zur Basis. Ab jetzt wandelt sich June deutlich hin zu einem, im positivsten Sinne, waldigen Eindruck. Es riecht nach Pinie, nach Moos, leicht, ganz leicht harzig. Auch holzig? Eher nicht – vielleicht ein bisschen. Ich stelle mir einen sandigen Untergrund, gelegentlich durchbrochen von Sandsteinfelsen, strahlendblauen Himmel und eine milde Meeresbriese vor, die durch küstennahe Wälder streift. Ja - so lässt es sich aushalten. Selbst im Büro. Stück um Stück versiegt die duftende Quelle an meinem Handgelenk. Wie zum Trost bleibt, direkt auf der Haut, noch für einige Stunden dieser waldige Pinieneindruck zurück.
Wie schon angedeutet ist die Haltbarkeit mit ca. 4 Std. relativ kurz, danach – wenn man es gut gemeint hat, nochmal nicht ganz solange, warm-krautig, direkt auf der Haut. June ist nach meinem Empfinden eher für sie, aber nicht ganz ungeeignet für ihn. Sicher kein Alltagsduft. Eher etwas für Mußestunden, einen Besuch im Museum oder einer Galerie. Fürs Theater, die Oper. Als Reisebegleiter, wenn der Weg in mediterrane Gefilde führt. Ein Duft zum relaxen, träumen und entspannen.
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