Replica - Matcha Meditation 2021

RiJa
11.09.2021 - 08:41 Uhr
15
Sehr hilfreiche Rezension
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft

Die amerikanische Art der Teezeremonie

Als bekennende Teetrinkerin und Teeliebhaberin komme ich natürlich auch olfaktorisch nicht an Tee nicht vorbei. Inzwischen durfte ich schon relativ viele Teedüfte testen und dieser hier ist mir besonders in Erinnerung geblieben:

Der Start ist einfach wundervoll! Beim Aufsprühen kommt eine dermaßen originelle Matcha-Note zu Vorschein, die mich sofort nach Japan in eine Teezeremonie zurückbringt. Ich, im Kimono, das dampfende Schälchen mit Tee in den Händen haltend, welchen mein Vorgänger liebevoll mit dem Bambusbesen aufgeschlagen hat. Ein Moment Ruhe. Das habe ich in einem Parfum noch nicht so riechen dürfen!

Der Genuss ist leider jedoch augenblicklich wieder vorbei. So wie man die Matcha-Schale in 3 Schlucken leeren soll, so hat Replica das Erlebnis zu ernsthaft umgesetzt und schon 10 Minuten später ist meine Schale leer.

In einer echten Teezeremonie werden auch Süßigkeiten verspeist, Wagashi genannt. In diesem Duft kommt dann auch viel Süßes zum Vorschein, aber eher etwas in die cremige Richtung. Die Duftpyramide redet hier von weißer Schokolade. Dieses helle Süße wird dann mit weißen Blumen gemischt. Das klingt harmonisch und für mich riecht es auch so!

Mich bringt das zu dem Schluss, dass Matcha ein Nischentee ist. Damit Matcha seinen Erfolg aber in der modernen Welt außerhalb des traditionellen Japans ausweiten konnte, mussten Zusätze her:

Milch und Zucker.

Als Matcha Latte schaffte es der Grüntee nicht nur in die modernen Cafés von Tokio, sondern auch nach Amerika und zu Starbucks. Und somit in die ganze Welt. Die Masse mag eben nicht herb und bitter, sondern süß. Genau aus diesem Grund hat Replica wahrscheinlich gedacht, dass der Duft besser ankommt, wenn er nicht nur herb ist, oder wie einige sogar sagen „fischig“.

So wurde aus der japanischen eine amerikanische Teezeremonie: im To-Go Becher mit Sahne und Zucker und ein Stück Kuchen dazu. Erst Matcha und dann Jasmintee. Von herb zu sanft. Von bitter zu lieblich.

Auch wenn ich mir wünschen würde, dass die Matchanote in diesem Duft viel länger bleibt, überzeugt mich dieser Duft. Es verbleibt nämlich trotz allem ein harmonischer und cremig-feiner Teeduft, der anders als die meisten Teedüfte nicht nur im Sommer tragbar ist.

Matcha-Latte ist zwar Verrat an den „Ur-Matcha“ aber immer noch besser als gar kein Matcha…

Vielen Dank fürs Lesen! :-) Und wenn du Matcha oder Grüntee mit Milch und Jasmin gerne magst, probiere diesen Duft!
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