Veteran 2015

Veteran von Mirum
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7.8 / 10 12 Bewertungen
Veteran ist ein beliebtes Parfum von Mirum für Damen und Herren und erschien im Jahr 2015. Der Duft ist würzig-fougèreartig. Die Haltbarkeit ist überdurchschnittlich. Die Produktion wurde offenbar eingestellt.
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Duftrichtung

Würzig
Fougère
Grün
Holzig
Frisch

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
BitterorangeBitterorange kalabrische Bergamottekalabrische Bergamotte mediterrane Zitronemediterrane Zitrone ZypresseZypresse
Herznote Herznote
PfefferPfeffer GalbanumGalbanum GartennelkeGartennelke LavendelLavendel RosengeranieRosengeranie WeihrauchWeihrauch
Basisnote Basisnote
AmberAmber indonesisches Patchouliindonesisches Patchouli Madagaskar-VanilleMadagaskar-Vanille SandelholzSandelholz VetiverVetiver VirginiazederVirginiazeder ZederZeder
Bewertungen
Duft
7.812 Bewertungen
Haltbarkeit
8.111 Bewertungen
Sillage
6.812 Bewertungen
Flakon
6.119 Bewertungen
Eingetragen von Michael, letzte Aktualisierung am 11.02.2021.

Rezensionen

2 ausführliche Duftbeschreibungen
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
FvSpee

323 Rezensionen
FvSpee
FvSpee
Top Rezension 17  
Kaiser Rotbart
Bei "Veteran" handelt es sich um einen in jeder Hinsicht originellen, fast schon kuriosen, und um einen ein bisschen verrückten Duft. Er ist in Deutschland kaum erhältlich und zu mir ebenfalls - wie schon zu meinem Vorrezensenten - mittels einer Probe der freundlichen Angelliese gekommen, wofür an dieser Stelle herzlich gedankt sei.

Mirum (wahrscheinlich von lateinisch "mirus", wunderbar - auch ein Wortspiel mit der slawischen Wurzel "mir" für Frieden ist nicht auszuschließen) ist erneut eines dieser kleinen italienischen Dufthäuser, auf die man immer mal wieder trifft, wenn man hier unterwegs ist. Es hat nur eine Handvoll Düfte im Angebot, alle angeblich "handgemacht", und alle mit weisen in Name und Design "Hippie-Bezüge" auf. Die Internetseite ist witzig, aber nicht sehr informationslastig. Will man Informationen über den Duft, muss man diese sich per E-Mail zuschicken lassen und erhält dann einen Auszug aus einem (italienischen) Buch zugeschickt (ohne richtigen Anfang und ohne richtiges Ende), der nicht unbedingt erkennbar was mit diesem Duft zu tun hat. Für mich liest es sich wie eine Tagebuch von Personen wie Giogrio, Jicky und Michelle, die im September 1970 in London irgendwas mit Amore, Ganja und Chitarra machen. Auch von Vietnam und von einer Isola di Wight, die auch auf der Homepage immer wieder aufscheint, ist wiederholt die Rede.

Veteran (anscheinend wird hier mit dem englischen oder deutschen Wort gearbeitet, italienisch wäre "veterano") ist in den ersten Sekunden ein ultraklassischer zitrisch frischer, würziger, holziger, ein klein bisschen grüner Herrenduft, irgendwo zwischen Barbershop, Fougère und Colgone, sehr schön, aber ein bisschen kennt-man-schon-genügend, vielleicht kann man an das gute alte "Azzaro" denken.

Er spielt dann allerdings in den nächsten Stunden ganz schön verrückt und hält eine Menge schräger Twists für den Träger bereit, die ihn dann letztlich doch erfrischend unkonventionell sein lassen.

Schon nach etwa einer Minute tritt bei mir zum Beispiel zum ersten Mal eine leicht stinkige, irgendwie ein bisschen beißende, jedenfalls verdreht und verwickelt wirkende (aber durchaus nicht wirklich störende!) Note auf, die möglicherweise mit dem Vetiver zusammenhängen könnte (auf das ich manchmal sehr empfindlich reagiere). Diese tritt auch in der Folgezeit immer mal wieder in den Vordergrund. Dieses Wechselspiel einer eher konventionellen zitrisch-würzigen-Frische mit einer etwas, nun ja, nicht direkt bösartigen, aber doch etwas hinter- und abgründigen Note erinnert mich an das von mir sehr geschätzte Sunday Cologne von Byredo. Veteran ist allerdings verspielter - und vor allem deutlich haltbar, dazu gleich noch mehr.

Nach etwa einer Stunde stehen bei mir pfeffrige, stark würzige Noten im Vordergrund und nach etwa zwei Stunden treten dann bei mir erstmals die von anderen Rezensenten schon - allerdings früher - bemerkten starken aquatischen Einschläge nach vorne, die den Duft dann auch nie mehr ganz verlassen. Streckenweise wird der Duft dann ziemlich süß, fast ein bisschen aprikosig, und wirkt dann sogar ein klein wenig feminin. In dieser Phase denke ich dann fast, och nee, jetzt übertreiben sie aber mit dem Potpurri, das ist mir jetzt zu viel.

Danach kommt der Veteran dann allerdings wieder in ruhigere Fahrwasser - man kann eine schön lang andauernde, würzig-aquatisch-stinkinge und gegen Ende dann wieder leicht süßliche Basis genießen.

Was mir sehr gut gefällt, sind Sillage und Haltbarkeit. Die Projektion ist auf ein für mich genau angemessenes Maß geregelt. Es scheint, als ob der Duft so etwas wie eine Überdosierungssperre hätte, er wirkt stabil präsent, schön voll und substanziell, ohne mit einer Mörderprojektion der Umwelt oder mit einer Hammerintensität dem Träger auf die Nerven zu gehen. Die Haltbarkeit ist mit etwa 7 bis 8 Stunden eigentlich ziemlich genau richtig, und für einen eher frischen Duft beachtlich. So eine Entwicklung kriegt man, vermute ich, nur mit einiger Chemie hin, aber gut, es ist ja kein Bio-Duft.

Für mich auf jeden Fall ein absolut witziger, sympathischer Italiener! Und beim Coverboy musste ich an Friedrich I. Barbarossa denken, der ja weite Strecken seiner Herrschaft in Italien verbrachte und auch ein ziemlich origineller Typ war (wenngleich nicht ganz so originell und nicht ganz so italienisch wie Friedrich II. (von Hohenstaufen).

Nachtrag: "Veteran" wäre eigentlich ein Duft gewesen, für dessen Rezension es sich gelohnt hätte, den alten Freund und Kupferstecher Federico di Spé mal wieder zu aktivieren, der hier auf Parfumo zuletzt mit seiner Rezension zu Fleur de Bambù in Erscheinung getreten ist. Leider hat meine Zeit nicht ausgereicht, ihn zu konsultieren, sodass ich diesen Kommentar doch selber schreiben musste, wodurch er sicherlich etwas langweiliger geworden ist.
11 Antworten
3
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft
Metalfan

12 Rezensionen
Metalfan
Metalfan
Sehr hilfreiche Rezension 6  
Auch (gerade) für Pazifisten!
Kürzlich flatterte eine Duft-Post mit dem Absender "Angellise" in meinen Briefkasten. Neben meiner Wunsch-Probe 'Nirwana' gab´s noch eine Zugabe, welcher ich zunächst keine Aufmerksamkeit schenkte - 'Veteran', was für ein doofer Name für ein Parfüm!
Ich mag kein Militär - mag nicht in der Reihe marschieren. Vielmehr möchte ich als mein eigener Kommandant durch das Leben gehen (Wer möchte das nicht?). Ich möchte NEIN sagen können, ohne Konsequenz einer "Übermacht". Da gab es schon genug Debatten in meinem Leben aber das gehört nicht hier her.
Ich lass einfach mal den 'Veteran' sprechen. Mal sehen, was er zu sagen hat.

Gleich in den ersten Sekunden nach dem Aufsprühen merke ich, dass dieser Veteran kein lauter ist. Kein (Ex)Spieß also, der seine Untergebenen auf Gehorsam drillte. Sein Seriosität zeigt aber auch, dass mit ihm nicht zu spaßen ist.Nach ein paar Minuten verspüre ich eine leichte Cool Water Note, bzw. eine Green Irish Tweed Note mit dieser "Meeresprisen-DNA", welche über den gesamten Verlauf im Hintergrund erhalten bleibt.
Und während ich noch darüber nach grüble, ob er vielleicht bei der Marine diente, fällt mir auf, dass der Namen 'Veteran' zu diesem Duft hervorragend passt. Und mir fällt noch etwas auf: Dieser 'Veteran' hat mein Stereotype - Denken ins wanken gebracht.
Er ist nicht cool, er ist gelassen. Er steht über den Dingen ohne der geringsten Arroganz. Wer nun glaubt er sei langweilig oder nichtssagend irrt sich gewaltig. Er ist immer noch in der Lage, eine Kompanie zu führen! Mit Diplomatie, Idealismus, Gelassenheit und Menschlichkeit verdient er sich Anerkennung und Respekt!

Zufrieden setz ich mich ins Wohnzimmer und mach es mir bequem. Meine Frau fragt mich, was ich mir da aufgesprüht habe. Geschmacklich kommen wir bei Düften eher selten auf einen Nenner. Doch dieser hat auch sie beeindruckt. Hmmm lecker, sagt sie - da ist Sandelholz drin. Ok?! ... hatte ich noch gar nicht bemerkt. Überhaupt hatte ich über den Duft noch gar nichts gelesen.
Zypresse, Zitrone und viel Alkohol gabs zur Begrüßung, dass stand fest. Dann gesellte sich die besagte "Meeresprisen-DNA" dazu und dann war da noch Lavendel. Zum Abschied gabs schließlich noch Vanille (stört mich ein wenig, da süßlich), etwas Tabak und Amber. Jetzt war ich gespannt, was im Parfumo-Lexikon steht und ob meine Nase den Test bestanden hat.

Nun ja, zumindest war, vom Tabak abgesehen, alle selbst erschnüffelten Zutaten (+ das Sandelholz meiner Frau) vorhanden. Die Meeresprisen-DNA, welche überhaupt nur im Hintergrund auffackelt, ist eine (individuelle?) Wahrnehmung über deren Zutaten ich nichts weiß.
Aber das ich die Bitterorange und die ordentliche Portion Pfeffer nicht bemerkt hab, verwundert mich. Nach dem lesen nämlich waren diese deutlich in meiner Nase vorhanden.

Alles in allem ist Veteran ein respektabler, seriöser und reifer Charakterkopf. Und ich hatte die Ehre (Dank Angelliese!), den ersten Kommentar zu schreiben.

Rührt Euch! ;-)
5 Antworten

Statements

8 kurze Meinungen zum Parfum
YataganYatagan vor 7 Jahren
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Post-postmoderne Interpretation des roten Korsars resp. des guten alten Fougère-Konzepts (mit Pfeffer). Neudenker-Duft!
4 Antworten
AnarlanAnarlan vor 5 Jahren
7
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Flashback: Frühe 80er. Gerade war ich nach der Mathe Doppelstunde bei Horten kompensatorisch Männerparfüms aufsprühen. Neo-Retro-Fougère.
3 Antworten
KovexKovex vor 5 Jahren
6
Sillage
7
Haltbarkeit
7.5
Duft
Dieser schöne Fougere ist durchaus zeitgemäß und erzeugt mit seiner frisch-würzig-grünen Interpretation das Bild eines modernen Gentleman.
2 Antworten
MetalfanMetalfan vor 6 Jahren
3
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft
Diplomatisch-militärisch strenger "Hutziehrespekts-Duft", welchen "Mann" sich erst verdienen sollte! Egal - ich hol ihn mir trotzdem ;-).
1 Antwort
ParfumAholicParfumAholic vor 7 Jahren
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Pfefferlastiger Duft mit leicht bitteren Einschlägen, die durch Lavendel & sanften Weihrauch etwas abgefangen werden. Bekannt & doch neu.
2 Antworten
Weitere Statements

Diagramm

So ordnet die Community den Duft ein.
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