Anticonformiste 2023

Rutil
03.03.2024 - 13:41 Uhr
3
3
Preis
6
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
6
Duft

Aalglatt

Die Stadt, die niemals schläft, Big Apple, Gotham City, so benennt man sie die Stadt, die nun mit Anticonformiste eine geruchliche Hommage erhält. Flirrend soll sie sein, energetisch, das Gefühl unendlicher Möglichkeiten beinhalten, … doch ernüchtert bin ich, denn eigentlich mag ich Morillas’ Kreationen recht gern, zumindest die, die mir bisher unter die Nase kamen. Mag es an meiner Abneigung für große Metropolen, viele Menschen, mehr Stahl als Natur liegen oder weil ich noch niemals in New York war, mit Anticonformiste gehe ich nicht konform.
Der Auftakt zeigt sich gleich von seiner aquatischen und sehr maskulinen Seite. Der in der Herznote verwendete Riechstoff Calone ist sofort präsent. Nur mit Schwierigkeit kämpft sich das Veilchenblatt durch und bringt ein wenig Würze, die Pfefferminze vernehme ich jedoch nur als leisen Hauch. Im Verlauf bleibt dies nahezu unverändert. Die Gardenie ist für mich nicht zu erriechen und der Pfeffer glänzt hier nur mit einer zarten Prise. In der Basis wirkt Patchouli durch die Tonkabohne zwar etwas süßlich und weniger erdig, bekommt jedoch durch Calone ein so stützendes Gerüst, dass die Haltbarkeit schon sehr an meinen Geruchsnerven zerrt. Ebenfalls verhält es sich mit der Sillage, denn trotz zwei Sprühern bin ich gefühlt, überall zu riechen.
So mag es wiederum passend erscheinen, dass mich dieser Duft an aalglatte Scheiben von Wolkenkratzern erinnert. Eine weltstädtische Pool-Landschaft im Flakon. Opportunistisch, synthetisch und keinesfalls unisex.
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