Honey Aoud 2015

MrWhite
16.05.2015 - 12:23 Uhr
21
Wenig hilfreiche Rezension
5
Duft

Kalemat aus der Thunfisch-Dose

Die Kopfnote von "Honey Aoud" hat mich etwas schockiert, denn es roch so, als hätte ich gerade eine Thunfisch-Dose aufgemacht. Aber ich kann schon vorwegnehmen, dass diese Note 30 Minuten später zum Glück fast gänzlich verschwunden ist. Einen leichten Eindruck davon bemerke ich allerdings noch bis zum Schluss, ist vielleicht aber auch nur Kopfsache. Nach der Kopfnote entwickelt sich dann ein durchaus interessanter Duft, der mir aber ganz und gar nicht gefallen will. Unangenehme Erinnerungen an "Kalemat" oder "24 Gold" kommen in mir hoch. Also süß, ganz viel Zimt, amber-lastig, modrig, faulig, feuchter Keller. Und wie ein grobschlächtiges "Ambre Narguile". Der Montale geht aber noch einen Schritt weiter: die Mischung aus Oud, Patschuli und Leder macht den Duft noch etwas dunkler und dreckiger als die genannten Vorbilder. Natürlich in typischer Montale-Synthetik-Qualität, denn konkret Oud, Leder oder Patschuli kann ich eigentlich nicht ausmachen, sondern einfach nur eine dunkle, leicht eklige Masse.

Dieser etwas krude Mix aus honigartiger, süßer Stimmung kombiniert mit Dreck/Schmutz wird sicherlich auch viele glückliche Abnehmer(innen) finden, mein Fall ist das aber nicht. Da nehme ich lieber ein prinzipiell ähnliches "Musc Ravageur" und genieße dabei aller höchste Güte und Qualität. Lediglich die Basis kann mich noch etwas versöhnen, ein trockener Zimt mit etwas blumig arrangierter Vanille riecht fast schon lecker. Sillage und Haltbarkeit sind auch einwandfrei. Aber es bleibt dabei: Montale ist für mich von den populären Nischenhäusern mit Abstand das uninteressanteste Haus...
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