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Top Rezension
Gemessen am Preis ist der gut.
Es war eine Tortur, es war mühsam, es war anstrengend. Da draußen scheint es tatsächlich mehr Parfümverrückte zu geben als man es sich vorzustellen vermag. Der neue Duft von Mont Blanc wollte einfach nicht von meiner Wenigkeit getestet werden. Egal, wo ich war - Karstadt, Douglas, Galeria Kaufhof - überall waren die Tester leer. Der Hype des Duftes als der Aventus-Klon schlechthin scheint tatsächlich umzugehen.
Nun fand ich doch tatsächlich einen Laden, wo noch minimale Reste des Duftes im Flakon vorhanden war. Nach dem dritten Mal darf man ja auch Glück haben. Die Prozedur, erst einen Teststreifen zu verwenden, dann abzuwägen, ob man sein Armgelenk mit dem Duft beglücken möchte, fiel weg. Stattdessen ging es sofort auf das Armgelenk.
Ich war wahrlich erstaunt, wie gut die Kopfnote hier gelungen ist. Das riecht tatsächlich beinahe 1:1 nach Aventus. Von diesem bin ich - ich schrieb es bereits in einem anderen Kommentar - nicht der größte Fan. Es ist wahrlich ein guter Duft, der immer geht, doch vom Hocker hat er mich nicht gerissen. Er ist für mich ein kleines bisschen sauer und dürfte etwas weicher sein. Mit der Zeit wird er dann zwar auch etwas weicher und ein wenig rauchig, was auch zu gefallen weiß, doch ich bleibe dabei, dass es sich hierbei um keinen Duft handelt, für den ich mehrere hundert Euro auf den Tisch legen würde. Der Explorer ist hier die deutlich günstigere Alternative, doch kommt er nicht zu 100 Prozent an Creeds Bestseller ran. Warum ist das so?
Ich schrieb bereits, dass die Kopfnote meiner Nase nach beinahe genau das ist, was ich auch bei Aventus vernehme - nämlich eine sehr fruchtige, jedoch auch leicht saure, stechende Angelegenheit, bei der man hofft, dass sich hier noch ein kleines bisschen was verändert. Während Aventus etwas weicher wurde, jedoch noch längst nicht so, wie ich es mir wünsche, bleibt der Explorer sehr linear. Die Bergamotte ist omnipräsent, doch erfährt sie dennoch ein klein wenig Kontrastierung, indem Vetiver im geringen Maß einsetzt und zusätzlich etwas Frische beschert. Der nächste und auch letzte große Schritt ist das Ambroxan, bei welchem ich Angst hatte, dass dieses so übermäßig eingesetzt wird, wie bei Dior Sauvage EdP. Dem war glücklicherweise zwar nicht so, aber dennoch hätte man statt Ambroxan irgendwas anderes nehmen können, um das leicht Rauchige des Aventus zu imitieren. Das Ambroxan sorgt leider für eine gewisse, wenn auch nicht ausufernde Synthetik, die nicht besonders stört, aber dennoch wahrnehmbar ist, was zur Folge hat, dass der Explorer nicht das Niveau von Creed erreicht. Der Aventus ist einfach nochmal abgerundeter, souveräner und vor allem - und das ist das Entscheidende - im Duftverlauf etwas weicher - zwar nicht besonders viel, aber immerhin spürbar. So bleibt bei Mont Blancs Neuschöpfung immer eine kleine kratzige Unternote vorhanden, die den Gesamteindruck etwas schmälert. Anerkennen muss man dennoch das wirklich gute Preis-Leistungs-Verhältnis. Denn gemessen am Preis ist dieser Mont Blanc gar nicht so viel schlechter. Er ist, trotz meiner Kritik, besser als so manch anderer Mainstreamer (Sauvage zum Beispiel). Die Haltbarkeit ist ebenfalls sehr gut, wenn man bedenkt, dass fruchtige Düfte hier immer etwas mehr zu kämpfen haben. Auch an der Wahrnehmbarkeit gibt es nichts auszusetzen, da er absolut ausreichend projetziert.
Fazit: Er kommt nicht ganz an Creeds Cashcow heran, denn diese trumpft mittels erhöhter Souveränität und Abgerundetheit auf. Müsste ich mich für einen der beiden Düfte entscheiden, würde ich keinen von beiden nehmen, da hier mein Geschmack nicht zu 100 Prozent getroffen wurde. Würde man mich jedoch dazu nötigen, mich für einen der beiden Düfte zu entscheiden und müsste ich zusätzlich mein eigenes Geld hierfür aufwenden, würde ich eindeutig zum Explorer greifen, da die Unterschiede im Alltag, während man sich neben dem Duft auch auf andere, elementare Sachen konzentriert, nur marginal sind.
Nun fand ich doch tatsächlich einen Laden, wo noch minimale Reste des Duftes im Flakon vorhanden war. Nach dem dritten Mal darf man ja auch Glück haben. Die Prozedur, erst einen Teststreifen zu verwenden, dann abzuwägen, ob man sein Armgelenk mit dem Duft beglücken möchte, fiel weg. Stattdessen ging es sofort auf das Armgelenk.
Ich war wahrlich erstaunt, wie gut die Kopfnote hier gelungen ist. Das riecht tatsächlich beinahe 1:1 nach Aventus. Von diesem bin ich - ich schrieb es bereits in einem anderen Kommentar - nicht der größte Fan. Es ist wahrlich ein guter Duft, der immer geht, doch vom Hocker hat er mich nicht gerissen. Er ist für mich ein kleines bisschen sauer und dürfte etwas weicher sein. Mit der Zeit wird er dann zwar auch etwas weicher und ein wenig rauchig, was auch zu gefallen weiß, doch ich bleibe dabei, dass es sich hierbei um keinen Duft handelt, für den ich mehrere hundert Euro auf den Tisch legen würde. Der Explorer ist hier die deutlich günstigere Alternative, doch kommt er nicht zu 100 Prozent an Creeds Bestseller ran. Warum ist das so?
Ich schrieb bereits, dass die Kopfnote meiner Nase nach beinahe genau das ist, was ich auch bei Aventus vernehme - nämlich eine sehr fruchtige, jedoch auch leicht saure, stechende Angelegenheit, bei der man hofft, dass sich hier noch ein kleines bisschen was verändert. Während Aventus etwas weicher wurde, jedoch noch längst nicht so, wie ich es mir wünsche, bleibt der Explorer sehr linear. Die Bergamotte ist omnipräsent, doch erfährt sie dennoch ein klein wenig Kontrastierung, indem Vetiver im geringen Maß einsetzt und zusätzlich etwas Frische beschert. Der nächste und auch letzte große Schritt ist das Ambroxan, bei welchem ich Angst hatte, dass dieses so übermäßig eingesetzt wird, wie bei Dior Sauvage EdP. Dem war glücklicherweise zwar nicht so, aber dennoch hätte man statt Ambroxan irgendwas anderes nehmen können, um das leicht Rauchige des Aventus zu imitieren. Das Ambroxan sorgt leider für eine gewisse, wenn auch nicht ausufernde Synthetik, die nicht besonders stört, aber dennoch wahrnehmbar ist, was zur Folge hat, dass der Explorer nicht das Niveau von Creed erreicht. Der Aventus ist einfach nochmal abgerundeter, souveräner und vor allem - und das ist das Entscheidende - im Duftverlauf etwas weicher - zwar nicht besonders viel, aber immerhin spürbar. So bleibt bei Mont Blancs Neuschöpfung immer eine kleine kratzige Unternote vorhanden, die den Gesamteindruck etwas schmälert. Anerkennen muss man dennoch das wirklich gute Preis-Leistungs-Verhältnis. Denn gemessen am Preis ist dieser Mont Blanc gar nicht so viel schlechter. Er ist, trotz meiner Kritik, besser als so manch anderer Mainstreamer (Sauvage zum Beispiel). Die Haltbarkeit ist ebenfalls sehr gut, wenn man bedenkt, dass fruchtige Düfte hier immer etwas mehr zu kämpfen haben. Auch an der Wahrnehmbarkeit gibt es nichts auszusetzen, da er absolut ausreichend projetziert.
Fazit: Er kommt nicht ganz an Creeds Cashcow heran, denn diese trumpft mittels erhöhter Souveränität und Abgerundetheit auf. Müsste ich mich für einen der beiden Düfte entscheiden, würde ich keinen von beiden nehmen, da hier mein Geschmack nicht zu 100 Prozent getroffen wurde. Würde man mich jedoch dazu nötigen, mich für einen der beiden Düfte zu entscheiden und müsste ich zusätzlich mein eigenes Geld hierfür aufwenden, würde ich eindeutig zum Explorer greifen, da die Unterschiede im Alltag, während man sich neben dem Duft auch auf andere, elementare Sachen konzentriert, nur marginal sind.
3 Antworten
Sailor2 vor 6 Jahren
2
Tolle Beschreibung, genauso empfand ich diesen Duft. Wegen Ambroxan würde ich persönlich aber diesen Duft nicht nehmen.
Fresh21 vor 6 Jahren
Hilfreiche Duftbeschreibung, Pokal :)
Mullie vor 7 Jahren
Guter Kommentar mit nachvollziehbarer Wertung! Vielleicht gefällt Dir in der Richtung eher Tiziana Terenzi Orion. Apfelopening und wesentlich sanfter und aromatischer im weiteren Verlauf. *pokalabstell*

