Extase Moschus
Extase Musk Woman
1976 Eau de Toilette

Pollita
01.04.2024 - 05:25 Uhr
35
Top Rezension
5
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft

Dieses Mädchen von damals

Extase Moschus. Der Duft meiner Jugend. Dank eines lieben Parfumos durfte ich nochmals in diese Zeit zurückreisen. So richtig. Im ersten Moment fragte ich mich: Bin ich die noch? Ich war 16, als ich mir diesen Duft kaufte. Ich ging noch zur Schule, wusste noch nicht so recht, wo mein Weg tatsächlich hinführt. Ich hatte dauergewelltes Haar. Eigentlich hasste ich es, aber ich ließ es mir trotzdem immer wieder machen. Irgendwann färbte ich die Haare kirschrot.

Als ich mein Handgelenk mit Extase Musk benetze, bin ich ganz kurz wieder dieses Mädchen. Ich atme den pfirsichhaften, synthetischen Duft ein. Er ist schmuddelig und trotzdem so angenehm warm und sanft. So typisch für die Achtziger Jahre. Jetzt verstehe ich auch die Haarsprayassoziation, die ich in einigen Statements hier gelesen habe. Die Nostalgie verzaubert mich, aber eigentlich ist mir dieser Duft heute ein wenig zu künstlich. Der Moschus wirkt fast ein bisschen verzerrt und ist doch wieder so schön. Diese Süße ist erschlagend und traumhaft gleichzeitig. Als junges Mädchen liebte ich diesen satten, süßen Duft. Heute erkenne ich wohl, dass da so einige hochdosierte Aromachemicals am Werk waren, die ich heute, röche ich sie zum ersten Mal, vermutlich nicht mehr so sehr mögen würde.

Aber das ist jetzt egal. Dieser Duft schickt mich zurück in eine andere Welt. Und ja, in mir steckt tatsächlich noch sehr viel von diesem Mädchen. Ich schmeiße Dark Star von Deine Lakaien in meine Stereoanlage. Kennt das noch irgendwer? Mag ich heute noch. Und diese Art Duft, die mag ich heute auch noch gerne. Ich verstehe so gut, weshalb mich heute Düfte von Ikiryō, wie etwa Drifting oder Coralie, so sehr ansprechen. Auch diese beiden haben diese Schmuddeligkeit, vermischt mit weichen, sanften Moschusnoten, genau wie auch Extrase Musk. Sie haben eine gewisse Süße und auch eine Synthetik, die ich nicht immer an mir haben möchte. Aber wenn mir danach ist, dann so richtig. Und dann könnte ich in diesem feinen Moschusduft fast versinken.

Besitzen muss ich diesen Nostalgieduft heute nicht mehr. Da gibt es tatsächlich schönere Parfums, die mein Herz noch mehr berühren. Ich schnuppere auch eine gewisse Ähnlichkeit zu meinen Lieblingen Paname und Douce Amère. Aber ja, ich liebe ihn immer noch. Und ich denke, ich kannte den Weg, den ich gehen werde, damals schon besser, als ich glaubte.

Vielen lieben Dank an Cfr, dass ich diesen Duft nochmals schnuppern durfte. Das Eau de Toilette steht dem Parfum, das ich damals hatte, in nichts nach. So eine schöne Erinnerung.
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