Davescents
13.10.2025 - 03:30 Uhr
4
4
Preis
8
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
5
Duft

Die Spitze des Eisbergs war wohl doch noch nicht erreicht...

Eigentlich wollte ich diese Rezension gar nicht mehr verfassen und mir den Aufwand einer kritischen Auseinandersetzung mit dieser Marke letztendlich zu ersparen.
Es beginnt an einem eher kühlen und leicht sonnigen Morgen an dem ich auf Parfumo etwas Zeit verbringe und nach derzeit beliebten Düften aus dem Jahr 2025 suche. Schon vor einiger Zeit konnte ich den Castley bei der Parfümerie meines Vertrauens testen und wurde nicht in den Bann dieses Duftes oder vielmehr dieser Marke gezogen. Als ich PdM das erste mal kennenlernen durfte war in meinem Kopf das Bild einer hochwertigen und tollen Nischenmarke die trotzdem Düfte kreiert welche vielen Menschen gefallen und positiv auffallen können. Auch war mir bewusst das die Preise der Düfte ebenfalls etwas "höher" sind, allerdings durch die 125ml Flakons auch eine Gewisse Rechtfertigung in meinem Kopf entstand.
Was genau ist jetzt aber das Problem? Castley startet für mich mit etwas Pfeffer einer gewissen würze und einer guten Portion an synthetischer Zitrone sowie...ja genau das war es für mich dann auch schon. Meine Erwartungen wurden ja leider überhaupt nicht erfüllt. Der Duft wirkt vielleicht für viele unaufdringlich, irgendwie gefällig und hat eine H/S welche mich nicht überzeugt hat. Während ich in der Stadt unterwegs war an diesem Tag konnte ich immer wieder eine süßliche und würzige Duftnote wahrnehmen. Mein nächstes Problem was ich auf mich zukommen sah, mein Arm wurde regelrecht in Castley "ertränkt" und trotzdem hatte ich das Gefühl keinen Hochdosierten Nischenduft an meinem Arm zu haben sondern vielmehr eine verdünnte Designervariante welche auf Zwang versucht durch den mMn viel zu hohen Preis in Sphären zu steigen in die es in keiner Welt hineingehört.
Wenn ich mir die gelisteten Inhaltsstoffe anschaue dann wäre da viel mehr möglich gewesen. Die Würzigkeit des Pfeffers ist herauszuriechen, Duftnoten die aber Potent sein sollte wie das Akigalawood welches wir in seiner Durschlagskraft und Haltbarkeit beim Ganymede Eau de Parfum erleben durften fehlen mir komplett. Auch eher starke Basisnoten wie Benzoe oder Labdanum sind eher stille Begleiterscheinungen und schenken dem Duft keine tiefe und vertrauensvolle Basis.
Jetzt fragt sich sicher der ein oder andere warum ich so ein "schlechtes" Urteil Fälle oder warum die "Luxusmarke" Parfums de Marly in meinem inneren Auge gerade zerfällt?! Nun ja, wie schon gesagt wollte ich eigentlich nichts mehr schreiben und habe mich nach dem Release der neuen Duftreihe "Les Extraits" mit Carios , Eragon und dem König der Duftreihe Valero sowie meinem Ausflug auf Parfumo doch noch dazu hinreißen lassen ein paar Zeilen und Gedanken zu verfassen.
Der Castley ist für mich die erste Wegweisung in welche Richtung sich diese feine Marke entwickelt hat und welcher Zeitgeist derzeit unsere Welt fest im Griff hat. Es geht nur noch um Profit und exorbitante Gewinnmarchen und nicht mehr um die Entwicklung eines Kunstwerkes. Oder zumindest nicht um die Entwicklung eines "schönen" Kunstwerkes.
So wurde hier noch Versucht die Preispolitik für PdM im Normbereich zu halten, aber spätestens mit der Preiserhöhung der neuen Duftreihe, sowie der Anpassung von 125ml auf 100ml hat PdM einen potentiellen Kunden mit mir verloren. Und ich möchte sogar soweit gehen, sie haben mich einfach enttäuscht und Erwartungen nicht erfüllt bzw. eine Richtung eingeschlagen die ich nicht bereit bin als Kunde mitzugehen.
Mein Fazit hingegen fällt dann etwas ruhiger und nüchterner aus. Vielleicht darf ich mich einfach auch freuen keine 450€ für einen Duft auszugeben der dies mMn auch nicht wert ist. Zum Glück gibt es ja in dieser Preisregion genügen Alternativen die mir dann auch über einen längeren Zeitraum (H/S) ein lächeln ins Gesicht zaubern und mich glücklich machen. PdM hat jetzt leider die Spitze des Eisberges für mich erreicht...
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