L'Homme Intense 2017

Silverstream
26.04.2020 - 06:22 Uhr
6
Hilfreiche Rezension
10
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9.5
Duft

Genial - aber wo ist das Leder?

Genial -aber wo ist das Leder!

Viel ist bereits geschrieben worden über Pradas „L`Homme“ und seinen kräftigeren Partner „Intense“ und immer wieder ist in diesem Zusammenhang von einer „Ledernote“ zu hören.

So nimmt es nicht Wunder, dass auch ich eben jene Ledernote erwartet habe, als ich die Intense-Version zum ersten Mal „verkostet“ habe.

Machen wir es kurz: Offenbar stimmt mit meiner Nase etwas nicht, denn ich vermag nicht im Geringsten etwas zu erschnuppern, das mich auch nur annähernd an Leder oder dessen Derivate erinnert. Wem es ähnlich wie mir geht (alle anderen natürlich auch) möge dies doch bitte in den Kommentaren kundtun und zu meinem Seelenheil beitragen :-)

Zum Duft: Vorab - ich liebe ihn! Zum Auftakt vernimmt meine Nase zunächst die altbekannte und wunderbar reine und edle Irisnote, die es in der Form offenbar nur bei Prada gibt. Allerdings durchaus weniger keck als in der „normalen“ Variante von Prada L`Homme. Die transparente Frische und der begleitende Zitrusakkord treten etwas zurück, wenngleich sie latent vorhanden bleiben. Der Duft ist dichter und komprimierter, satter und markanter.

Gleichwohl bleibt eine solide Grundfrische durchgehend vorhanden, sodass ich mir „L´Homme Intense“ auf jeden Fall auch im Frühling und an lauen Sommerabenden vorstellen kann. Der Herbst dürfte sich ebenso als Tragezeit gut eignen. Im Winter sicherlich sehr gut in Innenräumen denkbar - z.B. im Büro - da die Intense-Variante für meinen Geschmack bei adäquater Dosierung niemanden vergraulen dürfte. Wobei Ausnahmen ja bekanntlich die Regel bestätigen.

Im weiteren Duftverlauf gesellt sich aus dem Hintergrund eine angenehme Süße hinzu, die den Träger und sein Umfeld zu keinem Zeitpunkt überfordert oder bedrängt. Die Grundfrische bleibt, während eine würzige Süße an Raum hinzugewinnt.

Nun tritt allmählich eine Note hinzu, deren Beschreibung mir am meisten Kopfzerbrechen bereitet und wohl jene zu sein scheint, die allgemein als Ledernote interpretiert wird. Nach langem Hin und Her habe ich mich dazu durchgerungen, sie wie folgt zu beschreiben: Ich nehme würzigen Ahornsirup mit einem Schuss Cola wahr! Bitte nicht durch das Nomen „Sirup“ irritieren lassen. Sirupartig süß ist der Duft auf keinen Fall! Wer schon einmal Ahornsirup verzehrt hat, denke sich bitte das Süße weitgehend weg und konzentriere sich auf das Aromatisch-Würzige dieses Gebräus. Hinzu nun der prickelnde und wiederum frisch-süß-würzige Duft einer gut gekühlten Cola.

Diese Ahorn-Cola-Note kombiniert mit der oben erläuterten Grundnote ergibt für mich „Prada L`Homme Intense“. Mit ist natürlich klar, dass es nur sehr bedingt möglich ist, Dufteindrücke verbal wiederzugeben, aber ich hoffe, dass sich der ein oder andere mit der Beschreibung identifizieren kann - oder es vielleicht auch ganz, ganz anders sieht.
2 Antworten