Khaltat Al Oudh Rasasi

Und weiter geht's mit meiner Reise durch die Rasasi-Duftpalette. Auch dies hier kein Volltreffer wie Tasmeem, aber durchaus tragbar, auch hier im Westen.

Hier geht es direkt mal Richtung des berühmten Pilz-Holzes, wie der Name schon sagt Khaltat Al Oudh. Allerdings ist es nicht so eine extreme Oud-Bombe wie ich zuerst dachte nach ersten Tests auf Taschentüchern. Es riecht nach Holz/Oud und Rose zu großen Teilen. Außerdem kommen bei mir starke Assoziationen nach sauberem Leder, z.B. in einer luxuriösen Zahnarztpraxis. Nicht ganz so extrem wie beim Vetiver von Guerlain, aber es ist eine gewisse desinfizierte Reinheit. Vielleicht ist dies auch durch das süße Amber in Kombination mit den oben genannten alten Bekannten. Insgesamt also düster, aber nicht traurig, rein, aber nicht wirklich sauber, arabisch aber doch trotzdem irgendwie weltoffen. Ein Allrounder für viele Gelegenheiten und unbestreitbarem arabischen Einschlag.

Der Flakon ist fein und schnörkellos, zumindest für einen Rasasi. Daher auch kaum Plastik oder Fake-Diamanten. Sehr gut. Sillage ist stark, jedoch den anderen Rasasi-Oud-Bombern weit unterlegen. Was gut ist, denn diese sind an der Grenze der Tragbarkeit und hier der ist ja alles andere als schwach. Haltbarkeit ist mit 8-10 Stunden absolut gut und weitaus länger als der westliche Durchschnitt, was natürlich zum Großteil am tiefgreifenden Oud riecht.

Bei M7 verzauberte mich das Oud. Bei den Rasasi-Düften ist dieser Zauber weg, es wirkt dunkel, arbabisch, mysteriös, erdig und leicht gammelig und schweißig. Das hier besprochene Parfum ist aber defintiv tragbar und ein netter Rosenkavalier mit Berufswunsch Zahnarzt und ner Menge Oud im Koffer.