06.03.2018 - 14:45 Uhr
Meggi
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Meggi
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16
Drei-Sterne Seife
Den Auftakt macht eine exquisite Zitrus-Note, recht dunkel und voluminös. Mithin bietet sie Anlass, auch Orange in Betracht zu ziehen, bittere vielleicht sogar. Eine grün-krautige, hintergründige Seifigkeit ergänzt bald und streift das Reinigungsmittelhafte. An dieser Stelle hätte ich auf Zitronenverbenen-Handseife getippt, wie es sie in Karlheinz Hausers Zwei-Sterne-Lokal auf dem Süllberg in Hamburg-Blankenese gibt. Dort findet die jährliche Gala meiner Firma statt, daher weiß ich, dass der dekorierte Koch sich in Sachen Seife nicht lumpen lässt. Doch der Habitus von ‚Entier‘ bleibt milder. Ätherischer und duftiger, als es Seife könnte. Na gut, womöglich gelänge derlei einer Drei-Sterne-Seife… Auf den genannten Koriander wäre ich ohne Ansage nicht gekommen, er mag sich hinter der ihm eigenen „Zitronigkeit“ verstecken bzw. die hiesige verstärken.
Nach rund einer Stunde erscheint eine zuckrige Süße, das soll wohl der versprochene Amber sein. Erinnert im Kontext ein wenig an einen Hals-Bonbon – freilich einen von elysischer Qualität. Aber der Schwerpunkt liegt klar auf einer stabilen Zitrus-Duftigkeit; die Süße darf als deren Beiwerk gelten. Gleichwohl ist Letztere äußerst apart ausgearbeitet und wirkt wie mit Aspekten von Honig und Lavendel versehen.
Um die Mittagszeit schleicht sich eine cremig-säuerliche Anwandlung hinein, sacht rauchig, in der Dosierung ähnlich dem fein abgemessenen Beitrag des Rauchs in Durgas ‚Italian Citrus‘, heute allerdings heller. Von Ferne denke ich unwillkürlich gar an den köstlichen ‚Vetiver Ambrato‘ von Bois 1920, der eine wundervolle Zitronen-Creme aufbot. Davon ist ‚Entier‘ im Stil(!) nicht weit weg und das will was heißen.
Der Fortgang steht im Zeichen einer behutsamen Substitution unserer vorzüglichen Zitrus-Note durch säuerlichen Weihrauch, derart gelungen, dass das Aromen-Gedächtnis den Zitrus-Gedanken bis tief in den Nachmittag trägt. Holz fungiert als stiller Unterstützer. Erst gegen Abend verabschiedet sich der Duft - mit erhobenem Haupt und ohne jede inhaltliche Einbuße.
Er hinterlässt vor allem eins: ein rundum gutes Gefühl.
Ich bedanke mich bei Fluxit für die Probe.
Nach rund einer Stunde erscheint eine zuckrige Süße, das soll wohl der versprochene Amber sein. Erinnert im Kontext ein wenig an einen Hals-Bonbon – freilich einen von elysischer Qualität. Aber der Schwerpunkt liegt klar auf einer stabilen Zitrus-Duftigkeit; die Süße darf als deren Beiwerk gelten. Gleichwohl ist Letztere äußerst apart ausgearbeitet und wirkt wie mit Aspekten von Honig und Lavendel versehen.
Um die Mittagszeit schleicht sich eine cremig-säuerliche Anwandlung hinein, sacht rauchig, in der Dosierung ähnlich dem fein abgemessenen Beitrag des Rauchs in Durgas ‚Italian Citrus‘, heute allerdings heller. Von Ferne denke ich unwillkürlich gar an den köstlichen ‚Vetiver Ambrato‘ von Bois 1920, der eine wundervolle Zitronen-Creme aufbot. Davon ist ‚Entier‘ im Stil(!) nicht weit weg und das will was heißen.
Der Fortgang steht im Zeichen einer behutsamen Substitution unserer vorzüglichen Zitrus-Note durch säuerlichen Weihrauch, derart gelungen, dass das Aromen-Gedächtnis den Zitrus-Gedanken bis tief in den Nachmittag trägt. Holz fungiert als stiller Unterstützer. Erst gegen Abend verabschiedet sich der Duft - mit erhobenem Haupt und ohne jede inhaltliche Einbuße.
Er hinterlässt vor allem eins: ein rundum gutes Gefühl.
Ich bedanke mich bei Fluxit für die Probe.
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