30.01.2018 - 14:42 Uhr
Meggi
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Meggi
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22
Mit ruhiger Hand
Oha, fast leer war das kleine Fläschchen mit ‚Une Mandarine pour Mon Homme‘. Da der Geruch nach dem Aufschrauben jenem ähnelte, den das ganze Probenkästchen verströmte, war trotz aller offensichtlichen Sorgfalt beim Versand wohl was ausgelaufen. Oder war der Duft schlichtweg wieder und wieder getestet worden? Wundern würde das nicht, wie ich nur Minuten später herausfinden sollte.
Zunächst war allerdings der kostbare Rest-Inhalt zu bergen. Eifrige Rausklopf-Versuche quittierte das dickflüssige Öl mit amüsierter Regungslosigkeit. Schließlich stellte ich das Fläschchen gut ausbalanciert kopfüber auf die linke Hand und hielt sie so lange ruhig, bis sich im Gefäß nichts mehr tat. Ich sollte mir vom Back-Schlumpf den Teigschaber ausborgen, dann kriege ich den Rest vielleicht noch aus den Ritzen; ich meine, das Stichwort dazu lautet „Kapillarkräfte“. Ansonsten muss es bei einem einzelnen Test-Tag bleiben.
Geduld und Mühe hatten sich gelohnt: Die namensstiftende Mandarine darf angeriechts einer (unzweifelhaften) orangigen, gar bitterorangigen Beigabe als geradezu ins Ernsthafte idealisiert gelten. Nichts an ihr ist spritzig-leicht, vielmehr kommt sie vollmundig-saftig-aromatisch daher – was freilich ebenso an der sparsamen Dosierung liegen mag. Für eine gewisse Leichtigkeit ist heute helles Holz zuständig; die von Fluxit ins Spiel gebrachte Zeder ist plausibel. Aber auch Würzigeres ist zu wittern, womöglich das „Gebüsch-am-spätsommerlichen-Abend“-Können von Petitgrain?
Den ganzen Vormittag spielt nunmehr gestrüppiges Holz mit einer Spur Rest-Zitrus die erste Geige, ehe um die Mittagszeit ein Rauch hervortritt, der mir dunklere und hellere Aspekte gleichermaßen zeigt, ohne dass diese sich vollständig mischten. Apart! Im Fortgang scheint mir der verbliebene holzige Anteil von etwas Vetiver gestützt. Still ist es geworden. Trotzdem genieße ich derlei Ausklänge bei Natur-Düften sehr, weil sie zumeist unendlich viel würdiger daherkommen als das anderswo an entsprechender Stelle nur allzu oft eingesetzte Kunstholz. Und tatsächlich wird noch am Folge-Tag ein Hauch aromatischen Holzes in meinem Büro hängen.
Doch den „Abend auf der Haut“ beendet – überraschenderweise – die Schale von Mandarine oder Orange. So schließt sich der Kreis. Und bei aller Stille der letzten Stunden finde ich die Haltbarkeit der Zitrusnote bemerkenswert.
Ich bedanke mich bei Mamski für die Probe.
Zunächst war allerdings der kostbare Rest-Inhalt zu bergen. Eifrige Rausklopf-Versuche quittierte das dickflüssige Öl mit amüsierter Regungslosigkeit. Schließlich stellte ich das Fläschchen gut ausbalanciert kopfüber auf die linke Hand und hielt sie so lange ruhig, bis sich im Gefäß nichts mehr tat. Ich sollte mir vom Back-Schlumpf den Teigschaber ausborgen, dann kriege ich den Rest vielleicht noch aus den Ritzen; ich meine, das Stichwort dazu lautet „Kapillarkräfte“. Ansonsten muss es bei einem einzelnen Test-Tag bleiben.
Geduld und Mühe hatten sich gelohnt: Die namensstiftende Mandarine darf angeriechts einer (unzweifelhaften) orangigen, gar bitterorangigen Beigabe als geradezu ins Ernsthafte idealisiert gelten. Nichts an ihr ist spritzig-leicht, vielmehr kommt sie vollmundig-saftig-aromatisch daher – was freilich ebenso an der sparsamen Dosierung liegen mag. Für eine gewisse Leichtigkeit ist heute helles Holz zuständig; die von Fluxit ins Spiel gebrachte Zeder ist plausibel. Aber auch Würzigeres ist zu wittern, womöglich das „Gebüsch-am-spätsommerlichen-Abend“-Können von Petitgrain?
Den ganzen Vormittag spielt nunmehr gestrüppiges Holz mit einer Spur Rest-Zitrus die erste Geige, ehe um die Mittagszeit ein Rauch hervortritt, der mir dunklere und hellere Aspekte gleichermaßen zeigt, ohne dass diese sich vollständig mischten. Apart! Im Fortgang scheint mir der verbliebene holzige Anteil von etwas Vetiver gestützt. Still ist es geworden. Trotzdem genieße ich derlei Ausklänge bei Natur-Düften sehr, weil sie zumeist unendlich viel würdiger daherkommen als das anderswo an entsprechender Stelle nur allzu oft eingesetzte Kunstholz. Und tatsächlich wird noch am Folge-Tag ein Hauch aromatischen Holzes in meinem Büro hängen.
Doch den „Abend auf der Haut“ beendet – überraschenderweise – die Schale von Mandarine oder Orange. So schließt sich der Kreis. Und bei aller Stille der letzten Stunden finde ich die Haltbarkeit der Zitrusnote bemerkenswert.
Ich bedanke mich bei Mamski für die Probe.
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