Serge noire Serge Lutens 2008

Serge Noire ist das, was von meinem Tag übrig bleibt, während der Abend im Kamin verglimmt, das Streichholz im Aschenbecher kokelt. Ein Duft, der nach einer Zigarette schreit und der einzige, der sie meines Erachtens nach auch aushält, wenn die Sillage den Rauch umarmt.

21 Gramm soll die Seele wiegen. Davon war Duncan MacDougall nach seinen Versuchen mit Sterbenden auf der Waage überzeugt. Vom Geruch dessen, was da entweicht, hat er nichts geschrieben. Riecht die Seele wie Serge Noire?

Rauchiges Höllenfeuer, moosig wie das kühle Gras, dass mich einmal decken wird? Es ist der kleine Tod, den ich mutig durchschreite, nach zwei Spritzern Serge Noire. Samtige Schwärze, die mich doch ins Licht führt. Das Leben rückwärts. Nelken, Anis, bis hin zum Zimt meiner Kindheit.
Beglückt bin ich, über den Aufschub, der mir hier gewährt wurde.

Es ist ein Duft, den ich behalten werde, nicht oft auftrage. Und es ist einer, der eines langen, zufriedenen Lebens würdig ist, wenn ich dereinst, heute den Gedanken daran in wohliger Ferne hoffend, wissen werde, wie viel meine Seele wiegt.