21.08.2024 - 14:29 Uhr

Floyd
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Floyd
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निजानन्द - Ein Moment aus der Kindheit
Du bist in Dir selbst glückselig, bist ein Kind, da ist Cola-Wassereis in Deiner Hand, der durchsichtige Beutel für 20 Cent, braunrötlicher Schimmer, der kühle Mund, die herbsüßen Kräuter und der Moment, als nur ingwerweiße Kristalle noch scheinen. Dann reibst Du die Hände an den Hosenbeinen, an den bitteren Flecken vom Kräutergarten, den feuchten Spuren der erdigen Böden, der perlmuttfarbnen Butter weicher Wurzeln und den dunklen Harzen an all den Bäumen in den Sommernadelwäldern. Etwas erschafft eine Illusion, lässt Dich eine Weile Nijananda sein.
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Kevin Peterson von Sfumato aus Detroit, Michigan, ist der Überzeugung, dass die Menschen im Laufe der Evolution eine Art kollektives olfaktorisches Gedächtnis angelegt haben, wodurch natürliche Duftstoffe in der Lage seien, subtile Reizreaktionen über Jahrtausende zu entwickeln und zu transportieren. Seine natürlichen Düfte, die er zu 100% aus natürlichen Rohstoffen von Hand fertigt, seien somit Zeitkapseln.
Mit "Nijananda" widmet er sich der Bedeutung eines Beinamens von Śiva aus dem Purana, einem epischen Gedicht, welches die Kulturgeschichte Indiens bewahrt. Der Name bezeichnet jemanden, der in sich selbst glückselig ist, frei von Wünschen, Schöpfer von Illusionen. Ebensolch anamorphe Bilder erschaffen die einzelnen Noten des Duftes vor meinem inneren Auge. Da ist zunächst die Erinnerung an die durchsichtigen, länglichen Cola-Wassereis-Tüten aus meiner Kindheit. Vermutlich die Verbindung von würzig-holzigen Angelikasamen mit scharfem Ingwer und den herben Zitrusaromen von Limette und Yuzu. Nach einer Weile erscheinen darunter erdig-wurzelige Noten (Vetiver, Patchouli), erzeugen mit harzigen Zistrosenaromen und hellharzigem Sandelholz einen Nadelwald mit Kopalharz-Wurzelbutterspuren (da spielt vermutlich der Jasmin eine Rolle bei der perlmuttweich schillernden Konsistenz) auf der abgewetzten Kinder-Abenteuerhose. Eine dezent projizierende, mehrstündige Zeitkapsel aus Kindertagen.
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Kevin Peterson von Sfumato aus Detroit, Michigan, ist der Überzeugung, dass die Menschen im Laufe der Evolution eine Art kollektives olfaktorisches Gedächtnis angelegt haben, wodurch natürliche Duftstoffe in der Lage seien, subtile Reizreaktionen über Jahrtausende zu entwickeln und zu transportieren. Seine natürlichen Düfte, die er zu 100% aus natürlichen Rohstoffen von Hand fertigt, seien somit Zeitkapseln.
Mit "Nijananda" widmet er sich der Bedeutung eines Beinamens von Śiva aus dem Purana, einem epischen Gedicht, welches die Kulturgeschichte Indiens bewahrt. Der Name bezeichnet jemanden, der in sich selbst glückselig ist, frei von Wünschen, Schöpfer von Illusionen. Ebensolch anamorphe Bilder erschaffen die einzelnen Noten des Duftes vor meinem inneren Auge. Da ist zunächst die Erinnerung an die durchsichtigen, länglichen Cola-Wassereis-Tüten aus meiner Kindheit. Vermutlich die Verbindung von würzig-holzigen Angelikasamen mit scharfem Ingwer und den herben Zitrusaromen von Limette und Yuzu. Nach einer Weile erscheinen darunter erdig-wurzelige Noten (Vetiver, Patchouli), erzeugen mit harzigen Zistrosenaromen und hellharzigem Sandelholz einen Nadelwald mit Kopalharz-Wurzelbutterspuren (da spielt vermutlich der Jasmin eine Rolle bei der perlmuttweich schillernden Konsistenz) auf der abgewetzten Kinder-Abenteuerhose. Eine dezent projizierende, mehrstündige Zeitkapsel aus Kindertagen.
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