27.10.2016 - 07:35 Uhr

Chanelle
749 Rezensionen

Chanelle
Top Rezension
10
Römische Blumenvase der Extraklasse
Ein Freund schenkte mir, frisch von der Pitti Fragranze zurückgekehrt, eine luxuriöse Probe dieses Ausnahmeduftes, der "verbotenen Liebe". Ich war völlig unbedarft, was diesen Hersteller angeht, aber nach kurzer Recherche stiess ich auf die Info, daß der Flacon schlappe 4500 Euros bringen soll. Nun ja, dafür ist er aber auch sehr...ausgefallen. Im Stil den 50er-Jahre Amphoren von Dior, zB Diorissimo, ähnlich, aber noch glitzernder und orientalischer anmutend. Steckt nun der Preis eher im Duft oder eher im österreichische-Glitzerchen-besetzten Flacon? Was hochpreisige Düfte angeht, war ich neulich schon sehr erstaunt, als ich einen 3000-Euro Duft von Roja Dove roch und mich fragte, ob der Duft das Wert sein könnte. Das frage ich - selbstredend - mich auch hier. Offenbar hat sich die Parfumlandschaft geteilt, in die 2 Richtungen "Superlüx" und "Massentierhaltung". Die teurere Variante kennt dabei kein Ende nach oben, wie die Richter-Skala, siehe die neue Serie der 4 Jahreszeiten von Guerlain, die komplett ungefähr soviel kostet wie ein Jahreswagen der oberen Preisklasse.
Zurück zum Duft aus Bella Italia - nachdem ich sparsam getupft hatte, erreichte mich eine fruchtige, aber noch frische Kopfnote, die aber schon innerhalb von weniger als 2 Minuten in Richtung Blütenbouquet abdriftete.
Gleichzeitig stellte sich eine Grundtendenz ein, wie ich sie von einigen orientalischen oder für den orientalischen Duftmarkt konzipierten Düften her kenne. Ich nenne sie mal den Amouage-Effekt.
Der Duft entwickelt eine große Sillage und in Folge dann auch überdurchschnittliche Haltbarkeit, die auf der großen Anzahl verschwenderisch eingesetzen Hölzer und Gewürze beruht. Ich vermute sogar den Einsatz des Adlerholzes, auch wenn ich es nicht beweisen kann. Zusammen mit dem opulenten Bouquet aus weissblühenden Blumen, Rosen und schwülstigen Blüten ergibt das "ganz großes Kino". Die Basis ist holzig, aber ganz zart, mit starkem Puder und weichen Kuschelnoten, wie Kaschmir.
Quasi der Duft für die Oscar-Nacht.
Ja, er riecht teuer und ist handwerklich auch gut.
Aber er bietet mir nichts besonderes. Ähnliche Düfte kenne ich seit den 80ern, als Sillage noch Standard war und überbordende Gewürzblumenparfums en vogue.
Trotzdem möchte ich ihn nicht schlechtreden, denn einen so runden, schönen Blumenduft habe ich lange nicht testen können! Die Neuerscheinungen dieses Jahren waren bis auf wenige vernachlässigbar. Also hebt sich dieser absolut positiv ab.
Zurück zum Duft aus Bella Italia - nachdem ich sparsam getupft hatte, erreichte mich eine fruchtige, aber noch frische Kopfnote, die aber schon innerhalb von weniger als 2 Minuten in Richtung Blütenbouquet abdriftete.
Gleichzeitig stellte sich eine Grundtendenz ein, wie ich sie von einigen orientalischen oder für den orientalischen Duftmarkt konzipierten Düften her kenne. Ich nenne sie mal den Amouage-Effekt.
Der Duft entwickelt eine große Sillage und in Folge dann auch überdurchschnittliche Haltbarkeit, die auf der großen Anzahl verschwenderisch eingesetzen Hölzer und Gewürze beruht. Ich vermute sogar den Einsatz des Adlerholzes, auch wenn ich es nicht beweisen kann. Zusammen mit dem opulenten Bouquet aus weissblühenden Blumen, Rosen und schwülstigen Blüten ergibt das "ganz großes Kino". Die Basis ist holzig, aber ganz zart, mit starkem Puder und weichen Kuschelnoten, wie Kaschmir.
Quasi der Duft für die Oscar-Nacht.
Ja, er riecht teuer und ist handwerklich auch gut.
Aber er bietet mir nichts besonderes. Ähnliche Düfte kenne ich seit den 80ern, als Sillage noch Standard war und überbordende Gewürzblumenparfums en vogue.
Trotzdem möchte ich ihn nicht schlechtreden, denn einen so runden, schönen Blumenduft habe ich lange nicht testen können! Die Neuerscheinungen dieses Jahren waren bis auf wenige vernachlässigbar. Also hebt sich dieser absolut positiv ab.
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