Fireside Intense Sonoma Scent Studio 2007
19
Top Rezension
„Gemeine Seele ist oft gepaart mit ungemeinem Geist.
Aber Dreck bleibt Dreck, auch wenn er phosphoresziert.“
(Alfred Polgar)
Gleich vorneweg: alle Freunde von Annick Goutals „Myrrhe Ardente“ und „Encense Flamboyant“ sollten hier ungeachtet meiner negativen Wertung UNBEDINGT WEITERLESEN, ihr werdet diesen Duft lieben!
Ich setze mich gleich zu Beginn selbst in die Nesseln und gestehe, dass ich beiden oben genannten Düfte absolut nichts abgewinnen kann. Leider, denn „Fireside Intense“ ist die perfekte Mischung dieser mit einem gewaltigen Schuss abartiger Nischenexotik obendrauf.
Begonnen hatte alles, als ich nach rauchigen Düften suchte und durch Zufall auf DIE olfaktorische Umsetzung des Rauches gestoßen bin: Fireside Intense wird beworben als „rauchiges Parfum, das den seltsam befriedigenden Duft qualmender Hölzer beinhaltet, getragen durch die knackende fallende Luft oder ausgeströmt durch ein abendliches Lagerfeuer“. All dies trifft auch zu und wäre auch wunderschön, wenn nur nicht meine persönliche Wahrnehmung des Duftes alles andere als befriedigend ausfiele. Zum Abwaschen, bzw. Entfernen des „Duftes“ empfehle ich Gallseife oder einen Facharzt für Amputation.
Bereits beim Lesen der Duftpyramide entfachte bei mir eine unstillbare Neugier und der Reiz des Unbekannten übermannte Vernuft und Sparpläne – thank you for your order. Holz, Holz, und nochmals Holz. Bissiger Birkenteer und lecker Leder. Laurie Ericksons von „Winter Woods“ bekannte und obligatorische Überdosis an Bibergeil darf natürlich auch hier nicht fehlen. Und neben Ambra, Eichenmoos und Wacholder betritt der mystische Meister des Rauches den Ring: Nagarmotha – ewiger Bewohner indischer Räucherstäbchen und hier definitiv als Truppenführer beordert. Dieser Duft streckt mich nieder! Exakt da, wo Onkels Serges Intensivbomben wie „Fille en Aiguilles“ den Höhepunkt Ihrer Penetranz-Party feiern, beginnt die Einmarschmusik von Fireside Intense, des wohl ewigen Titelverteidigers des Rauch-Rings.
Ja, ich denke in der Tat an ein Lagerfeuer, jedoch an keines, das romantisch vor sich hinlodert und knistert. Vielmehr hat man jenes Feuer soeben „ausgepinkelt“ und der Rauch des Erlischens strömt mir ohne jegliche Umwege direkt in die Nase. Neben abgebrannten Zigarettenkippen und allerlei verschmortem Plastikmüll tauchen nun auch die verschwundenen Fleischreste des Grillabends inmitten der qualmenden Asche wieder auf – eine Offenbarung!? Ich für meinen Teil halte nicht durch und hisse die weiße Flagge – ich bin diesem Duft nicht gewachsen. Neben dem mir extrem unlieben Nagarmotha und der penetranten Urinnote rieche ich auch eine enorm wuchtige Myrrhe. Ein Glück, dass ich Linkshänder bin, ich trug den Duft auf der rechten Hand.
Die Sillage des Duftes ist kriminell, ein Waffenschein zwingend erforderlich. Die Haltbarkeit überdauert den nuklearen Winter und könnte so manche Testperson, die mit meiner persönlichen Wahrnehmung gleich geht, in den blanken Wahnsinn treiben. Nachweislich gibt es jedoch VIELE LIEBHABER genau dieses Parfums. Auf diversen Foren hat es bereits eine beachtenswerte Fangemeinde gefunden und auch hier bekam ich nach dem Versenden einer Test-Abfüllung ein –für mich absolut nicht nachvollziehbares- euphorisches Feedback mit der Bekanntgabe eines baldigen Kaufs. Dennoch kann ich den Duft nur als das bewerten, als was ich ihn auch empfinde: unerträglich.
FAZIT: Wer extrem schwere und rauchige Düfte mag könnte hier seinen heiligen Gral finden, wer bereits mit den oben genannten Goutals nichts anzufangen weiß kann hier getrost die Finger davon lassen und wer auf der Suche nach den Extremen der Nischenparfumkunst ist, der setze diesen Außenseiter auf die Merkliste. Zu guter Letzt ein gut gemeinter Aufruf an die Freunde des Rauches, der Räucherstäbchen und der Myrrhe: Testet den Duft und lasst Euch begeistern – der „Nicht Hilfreich-Button“ wartet auf Euer Feedback.
(Alfred Polgar)
Gleich vorneweg: alle Freunde von Annick Goutals „Myrrhe Ardente“ und „Encense Flamboyant“ sollten hier ungeachtet meiner negativen Wertung UNBEDINGT WEITERLESEN, ihr werdet diesen Duft lieben!
Ich setze mich gleich zu Beginn selbst in die Nesseln und gestehe, dass ich beiden oben genannten Düfte absolut nichts abgewinnen kann. Leider, denn „Fireside Intense“ ist die perfekte Mischung dieser mit einem gewaltigen Schuss abartiger Nischenexotik obendrauf.
Begonnen hatte alles, als ich nach rauchigen Düften suchte und durch Zufall auf DIE olfaktorische Umsetzung des Rauches gestoßen bin: Fireside Intense wird beworben als „rauchiges Parfum, das den seltsam befriedigenden Duft qualmender Hölzer beinhaltet, getragen durch die knackende fallende Luft oder ausgeströmt durch ein abendliches Lagerfeuer“. All dies trifft auch zu und wäre auch wunderschön, wenn nur nicht meine persönliche Wahrnehmung des Duftes alles andere als befriedigend ausfiele. Zum Abwaschen, bzw. Entfernen des „Duftes“ empfehle ich Gallseife oder einen Facharzt für Amputation.
Bereits beim Lesen der Duftpyramide entfachte bei mir eine unstillbare Neugier und der Reiz des Unbekannten übermannte Vernuft und Sparpläne – thank you for your order. Holz, Holz, und nochmals Holz. Bissiger Birkenteer und lecker Leder. Laurie Ericksons von „Winter Woods“ bekannte und obligatorische Überdosis an Bibergeil darf natürlich auch hier nicht fehlen. Und neben Ambra, Eichenmoos und Wacholder betritt der mystische Meister des Rauches den Ring: Nagarmotha – ewiger Bewohner indischer Räucherstäbchen und hier definitiv als Truppenführer beordert. Dieser Duft streckt mich nieder! Exakt da, wo Onkels Serges Intensivbomben wie „Fille en Aiguilles“ den Höhepunkt Ihrer Penetranz-Party feiern, beginnt die Einmarschmusik von Fireside Intense, des wohl ewigen Titelverteidigers des Rauch-Rings.
Ja, ich denke in der Tat an ein Lagerfeuer, jedoch an keines, das romantisch vor sich hinlodert und knistert. Vielmehr hat man jenes Feuer soeben „ausgepinkelt“ und der Rauch des Erlischens strömt mir ohne jegliche Umwege direkt in die Nase. Neben abgebrannten Zigarettenkippen und allerlei verschmortem Plastikmüll tauchen nun auch die verschwundenen Fleischreste des Grillabends inmitten der qualmenden Asche wieder auf – eine Offenbarung!? Ich für meinen Teil halte nicht durch und hisse die weiße Flagge – ich bin diesem Duft nicht gewachsen. Neben dem mir extrem unlieben Nagarmotha und der penetranten Urinnote rieche ich auch eine enorm wuchtige Myrrhe. Ein Glück, dass ich Linkshänder bin, ich trug den Duft auf der rechten Hand.
Die Sillage des Duftes ist kriminell, ein Waffenschein zwingend erforderlich. Die Haltbarkeit überdauert den nuklearen Winter und könnte so manche Testperson, die mit meiner persönlichen Wahrnehmung gleich geht, in den blanken Wahnsinn treiben. Nachweislich gibt es jedoch VIELE LIEBHABER genau dieses Parfums. Auf diversen Foren hat es bereits eine beachtenswerte Fangemeinde gefunden und auch hier bekam ich nach dem Versenden einer Test-Abfüllung ein –für mich absolut nicht nachvollziehbares- euphorisches Feedback mit der Bekanntgabe eines baldigen Kaufs. Dennoch kann ich den Duft nur als das bewerten, als was ich ihn auch empfinde: unerträglich.
FAZIT: Wer extrem schwere und rauchige Düfte mag könnte hier seinen heiligen Gral finden, wer bereits mit den oben genannten Goutals nichts anzufangen weiß kann hier getrost die Finger davon lassen und wer auf der Suche nach den Extremen der Nischenparfumkunst ist, der setze diesen Außenseiter auf die Merkliste. Zu guter Letzt ein gut gemeinter Aufruf an die Freunde des Rauches, der Räucherstäbchen und der Myrrhe: Testet den Duft und lasst Euch begeistern – der „Nicht Hilfreich-Button“ wartet auf Euer Feedback.
9 Antworten


Wenn man mit den Alkoholabauprodukten am nächsten Morgen noch die Glut auspinkelt, irgendein Depp neben dem ganzen Müll auch noch anderes Zeug (Hemd) verbrennt
Ja, ich wollte ihn auch bestellen aber irgendwie verging mir die Lust das es so lange dauert bis der Kram endlich ankommt :D
Aber du hast Recht: Viele werden das nicht mögen!