Rouge Divin 2015

Lietschie
23.12.2015 - 13:29 Uhr
4
Hilfreiche Rezension
7.5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
6
Duft

Zartes Zimtpflaumenpuder

Rouge Divin ist für mich schwer zu beschreiben, weil er ganz anders ist, als ich es von Stendhal erwartet habe und weil er weit weg von Allem ist, das ich kenne.
In einem anderen Forum habe ich die folgenden Duftnoten gefunden:

Kopf: Orange, Apfel, Freesie
Herz: Zimt, Pflaume, Heliotrop
Basis: Vanille, Patchouli, Zedernholz

Ich versuche trotzdem mal, meine Eindrücke zu beschreiben:
Zunächst empfinde ich Rouge Divin als würzg-frisch mit einer verhaltenen Wärme. Den Zimt kann ich tatsächlich wahrnehmen. Die würzigen Töne werden von einer leichten Fruchtigkeit begleitet, die ich am ehesten der Pflaume zuordnen würde und die nie ins Süße übergeht.
Diese Zimtpflaume ist mit einer trockenen Vanillepudrigkeit (Heliotrop?) zu einer Einheit fein verwoben. Ich bin mir nicht ganz sicher, welche Rolle das Patchouli hier noch spielt.
Rouge Divin ist trotz der Duftnoten kein Gourmand für mich. Dafür ist er zu unsüß, zu leicht und zu fein. Es wird nie richtig fruchtig, nie richtig zimtig oder gar vanillig.
Am ehesten würde ich Rouge Divin als erwachsenen -aber definitiv nicht altbackenen!- Tagesduft oder Wohlfühlduft bezeichnen.
Die Silage finde ich recht körpernah und die Haltbarkeit recht gut.
Rouge Divin trifft meinen Geschmack nicht wirklich und ich muss gestehen, dass mir die anderen Stendhals besser gefallen. Trotzdem ist es ein feiner und gut gemachter Duft, der sicher Freunde findet.
Vielleicht sagt er Freunden von z.B. "Anglomania" eher zu. Nicht, dass eine große Ähnlichkeit vorhanden wäre, aber das Würzig-Orientalische ist gemeinsam. Nur, wo Anglomania poltert, ist Rouge Divin Understatement.
Ich könnte mir den Duft übrigens auch an Männerhaut vortellen.
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