La Collection 777

Ô Hira 2013

Orkneyisland
19.10.2015 - 02:51 Uhr
21
Top Rezension
10
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft

Ein Diamant??

Der Name nimmt Bezug auf die Geschichte des Propheten Mohammed, in der er Zuflucht in einer Höhle auf dem Berg Hira, nordöstlich von Mekka, fand. Hira wird deswegen auch „Berg des Lichts“ genannt.
„Ô Hira” ist ein äußerst ausdrucksstarkes Parfum, das aus kostbaren Ingredienzen hergestellt wurde. Ein unglaublicher, ambrierter Oud-Duft, fein und gewürzig mit einem starken Charakter. Ein kräftiges, authentisches und reines Parfum.

Kopf-, Herz- und Basisnote geben jeweils Ambra an, was ein bisschen verwirrend wirkt. Ambra ist für mich nicht ein feststehender Duftbegriff, sondern ganz vereinfacht ausgedrückt nichts weiter, als eine orientalische Duftmischung!

Nach dem ersten Sprüher vernebeln meine Sinne, ich schließe meine Augen und tauche ab in eine andere Welt. Eine Welt voller orientalische Düfte: würzig, warm, karamellig, harzig, etwas ledrig und erdig, aber immer im Einklang einer Harmonie, ohne dass einzelne Noten ausreißen.
Holzig Noten treten zu Tage. Wegen der doch ausgeprägten Holzigkeit kann auf Oud geschlossen werden, wobei es nicht als Hauptdarsteller auftritt, sondern sich in die würzige Mischung perfekt einfügt.
Zu spüren ist auch eine Süße, die aber nie gezuckert und auch kein bisschen pappig wirkt, sondern sich mit Rauchigkeit und Wärme verbindet.

Ô Hira verschmilzt auf der Haut mit dem Träger oder Trägerin und wird mit diesem oder dieser eins…

Die Silage empfinde ich anfänglich als sehr stark und als im weiteren Duftverlauf abnehmend. Empfinde wohlgemerkt. Denn ich habe festgestellt, dass der Duft durchaus noch im Raum ist, wenn man heraus geht und nach einiger Zeit wieder hinein kommt…
Sie wird hautnaher, wobei einige Mitmenschen auch noch danach eine leichte Priese je nach Windeinfallswinkel verspüren.

Auch am nächsten Tag ist Ô Hira noch spürbar –ohne Silage, aber dafür immer noch ganz nah auf der Haut.

Zugegeben, manche würden sagen, er duftet „zu kurz“. Einen Duft nur an der Silage festzumachen, nur daran, wie lange er einen Schweif hinter sich herzieht, wäre hierbei aber völlig unzutreffend!
Ich finde diesen Aspekt bei Ô Hira jedoch völlig zweitrangig, denn er hat andere Qualitätsmerkmale, als nur die Silage. Und wer ihn einmal geschnuppert hat, der wird eines Besseren belehrt. Dieser Duft lehnt sich, um die eigenen Stärken wissend, entspannt lächelnd in seinem Luxus-Abteil zurück… und wartet darauf, jeden in den Bann zu ziehen!

Wenn man von der Schaffung eines „idealen Ambra-Duft“ reden will, dann scheint dieser mit Ô Hira gelungen zu sein: warm, kostbar, reichhaltig, edel, tief, balsamisch , unglaublich geheimnisvoll und dabei von so einer inneren Harmonie bestimmt, wie ich es noch nicht bei einem Parfum kennengelernt habe.

Für mich ist er ein in die kühlere Jahreszeit passender Unisexduft und könnte auch denjenigen gefallen, die sonst mit einem Orientalen so ihre Schwierigkeiten haben…

Immer wieder ertappe ich mich dabei, dass ich an meiner Hand schnüffle und jedes Mal durchläuft es mich mit einer inneren Zufriedenheit, mit einem inneren Glücksgefühl, mit einer inneren Stille und mit einer großen Freude darüber, diesen Duft für mich entdeckt zu haben…

Ô Hira lässt die Zeit still stehen! Er bringt mich um den Duftverstand! Er lässt mich schauern – wohlig warm und mit jeder Faser meines Ich's! Er ist Wahnsinn - und ich will mehr…

Ein Diamant ??

JA!! Ô Hira ist ein Diamant!!!
5 Antworten