1969 - Revolution 2017 Eau de Parfum

Meggi
28.06.2018 - 14:55 Uhr
16
Top Rezension
8
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
6.5
Duft

Würd‘ er doch umwälzen…

Umwälzen – tja, das würde ich hier gerne an der einen oder anderen Stelle.

Aber von vorn: Ich rieche eine muffig-arzneiliche, süßlich-raue Unterlage, aus der sich eine schwere, nahezu schwülstige Floralität hervorzuarbeiten versucht. Leider vergeblich, denn bald ist es schlichtweg dumpf-süß in einer erstickenden Kombination aus Sandelholz und rauem Meinetwegen-Eichenmoos. Ohne Ansage wäre ich mithin nie auf „Rose“ gekommen. Und selbst mit Ansage nicht auf die „Tube-“ davor. Ich möchte am liebsten mit einem Löffel durch die Masse stoßen und mal was anderes zu Tage fördern. Die beiden genannten Damen etwa mit Licht und Luft versorgen. Die Angaben in der Pyramide wecken insofern eine völlig falsche Vorstellung.

Das Vetiver ist heute in nussig-erdig-dunkler Spielart vertreten und tritt erstmals nach rund einer Stunde spürbar in Erscheinung. Dieser Part hätte ebenfalls einen Zacken frischer sein dürfen. Na gut, passt zumindest ins Bild, bereits am fortschreitenden Vormittag nämlich schlägt der Duft zunächst die Karamell- und später zusätzlich die Vanille-Plastik-Richtung ein.

Einen persönlichen Aufmerksamkeits-Bonuspunkt verdient sich ‚1969, Revolution‘ dadurch, dass mich die kratzige Vanille nachmittags entfernt an ‚Pour Un Homme de Caron‘(!) erinnert, einen Duft aus dem Bestand meines elfjährigen Sohnes(!!), ihm spendiert von einem lieben Mit-Parfumo(!!!).

Der heutige Kandidat ist allerdings, naja, karamelliger halt. Ihm fehlt natürlich die Lavendel-Frische des Daltroff-Klassikers. Lavendel? Da war doch was? Ja! Der Dritte aus der Sweet-Anthem-Naturduft-Troika enthält nicht nur angeblich Lavendel und muss allein schon deshalb meine Hoffnung sein – nein, er heißt auch noch ‚Hope‘.

Ich bedanke mich bei KingLui für die Probe.
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