2020 - Hope 2017 Eau de Parfum

Meggi
29.06.2018 - 14:40 Uhr
17
Top Rezension
7
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
6.5
Duft

Für Krümelmonster

‚Hope‘ – wie passend. Nach den eher muffigen Kollegen ‚1948‘ und ‚1969‘ ruhten meine Hoffnungen nämlich allein auf ‚2020, Hope‘.

Und frischer als die Vertreter aus dem vergangenen Jahrhundert beginnt es allemal. Mandarinig, kratzig unterlegt. Schnell gibt der Lavendel alles; er wählt aus dem breiten Spektrum seiner Möglichkeiten einen geradezu würzig-bitteren Auftritt, wie ich ihn noch nicht oft zu riechen bekommen habe – wenn überhaupt. Starke Ansage! Die Säure schrammt am Käsefüßigen vorbei, grundsätzlich ist ihr Part gleichwohl prickelnd-frisch und angenehm.

Aaaaaaber: Im Verlauf wird eine süße Mandelnote zugesteuert, die das bis dato apart-knorrig-frische Zusammenspiel von Lavendel und Mandarine gegen die Wand fährt. Als würde ein gepflegtes Raubein mit Gewalt in ein rosafarbenes Tüll-Röckchen gezwängt. Bald erinnert ‚2020, Hope‘ an einen Keks mit ein bisschen geriebener Zitronenschale.

Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Allerdings stirbt sie eben doch. Jedenfalls hier, denn von diesem Schock erholt sich der Duft in den wenigen ihm verbleibenden Stunden nicht mehr und spätestens ab dem fortschreitenden Vormittag dominiert mein Mandelkeks-Teig. Lediglich direkt auf der Haut ist nennenswert Zitrisches verblieben, sonst ist es kaum noch zu spüren.

Fazit: Geeignet insbesondere für all jene, die dauernd auf Kekse hoffen. Und da fällt mir natürlich spontan vor allem das Krümelmonster ein.

Ich bedanke mich bei KingLui für die Probe.
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