Patch Flash 2017

Jazzbob
14.05.2020 - 09:31 Uhr
7
Sehr hilfreiche Rezension
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7
Duft

Hefeteig

Patchouli – ein Klassiker in der Welt der Düfte und eine kontroverse Note zugleich. Grund dafür ist die Palette von verschiedenen Qualitäten, die sich – ähnlich wie bei Vetiver – finden lassen. Man liest häufig Begriffe wie erdig, grün, holzig, krautig, modrig, muffig oder schokoladig. Es stellt sich also die Frage, wie hier Andy Tauer, der ja für seine mitunter ausgefallenen Kreationen bekannt ist, Patchouli inszeniert hat.

Bei der Kopfnote könnte man denken, es handle sich um einen 'Fruitchouli', denn für mich ist in den ersten Minuten eine fast likörartige, fruchtige Süße wahrnehmbar. Doch richtig typisch für dieses Genre, wie etwa Fields of Rubus von Kerosene, ist dieser Duft nicht, denn die fruchtige Komponente legt sich ziemlich schnell und lässt so mehr Raum für die Rose, um sich zu entfalten. Das Patchouli ist hier angenehm warm-erdig und nicht schmutzig. Ledrige und harzige Facetten nehme ich nur ganz dezent wahr. Leider erinnert mich Patch Flash nach einer Weile zunehmend auch an den Geruch von Teig – genauer gesagt, eher an Hefe- als an Plätzchenteig. Für letzteren fehlen mir die Gewürze, die ich hier vergeblich suche. Auch die Assoziation mit Schokolade erscheint mir als überhaupt nicht passend, weil ich keine Gourmand-Anklänge erkennen kann.

Handwerklich ist Patch Flash, wie immer bei Andy Tauer, gut gemacht, aber Gefallen konnte ich an dem Duft nicht finden. Coromandel (EdT) ist für mich nach wie vor das Maß der Dinge, wenn es um Patchouli geht, und zudem auch wesentlich heller und komplexer. Obwohl Patch Flash auf mich nicht besonders laut wirkt, sollte man ihn sparsam dosieren, da die Noten schon ziemlich dicht miteinander verwoben sind und mit der Zeit etwas anstrengend werden könnten.
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