06.12.2019 - 11:31 Uhr
Profuma
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Profuma
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19
Seelenverwandte
Kennt ihr das? Ihr seht, hört, lest oder riecht etwas, wovon ihr das Gefühl habt, ihr seid mit ihm vom ersten Augenblick an verbunden. Ein Gemälde, das so verzaubert und in seinen Bann zieht, als wäre man ein Teil von ihm. Ein Lied, das das Herz so dermassen berührt, dass es vor Gefühl fast zerspringt. Eine Geschichte, so berührend und real, dass man den Schmerz und die Freude der Figuren tief in sich selbst spürt. Ein Duft, der mit all seinen Molekülen die Seele stürmt und erobert, als wäre es seine einzige Bestimmung.
Lew Nikolajewitsch Graf Tolstoi, kurz Leo Tolstoi, der berühmte russische Schriftsteller ist mein Seelenverwandter, was Literatur angeht. Seine Hauptwerke Krieg und Frieden und Anna Karenina sind Klassiker des realistischen Romans. Mir persönlich gefallen andere Werke noch besser, verschlinge ich doch jedes Wort von " Eine Ehe in Briefen". Auf zahlreichen Seiten ist seinem Briefwechsel mit seiner Frau Sofja während der fünfzigjährigen Ehe beizuwohnen, der ihre Gefühlswelt, ihre Zuneigung genauso wie die Differenzen, in absolut detaillierter und stets respektvollen Weise aufzeigt. Es ist keine Seltenheit, wenn in seinen Werken einzelne Sätze vorkommen, die sich über mehrere Zeilen oder sogar über die halbe Seite erstrecken. Und dennoch sind sie so emotional greifend und anziehend ausgekleidet, dass ich mich zu keiner Zeit jemals davon erdrückt oder überlastet gefühlt hätte. Im Gegenteil. Durch die detailverliebten und so dermassen realistisch beschriebenen Vorgänge und Eindrücke schafft er es, mich so in der Geschichte zu platzieren, als sässe ich direkt bei seinem Schreiben neben ihm. Ich sehe, was er sieht, ich rieche, was er riecht, ich fühle, was er fühlt. Ich blicke ihn immer wieder fassungslos an und spüre in mir dieses Staunen, bewundernd und gleichzeitig fragend. Genauso, wie ich mich immer wieder frage, wie es ein vollkommen fremder Mensch nur schaffen kann, mit Worten einen anderen so zu berühren, als würde er ihn so kennen, wie nur dieser selbst es kann.
Warum ich das erzähle?
Weil ich einen Seelenverwandten was Düfte anbelangt in Absolute Amethyst von Thalia Sodi gefunden habe. Auch hier hinterfrage ich die Kreation und das Tun, den Weg vom Gedanken zum Duft und wie in aller Welt auch hier eine wildfremde Person einen Duft kreieren kann, der eine andere in einen Zustand grössten Erstaunens versetzen kann. Wie schafft man es, verschiedene Duftnoten so aufeinander abzustimmen, dass sie am Ende eine Verkörperung meines Ichs in Duftform ergeben?
Schon beim ersten Sprüher brauche ich ein Taschentuch. Wie auf Knopfdruck laufen Tränen. Emotionen tief, ergriffen und grenzenlose Überwältigung. Die erste Note birgt eine leicht krautigwürzige Note, wie sie in manchen Hustenbonbons zu finden ist. Nicht medizinisch oder höchstens minim, doch eher tröstend, wohlwollend und guttuend. Schon hier schwebt eine unglaubliche Wärme mit. Die erste Farbe, die ich dazu wahrnehme, ist das dunkle Grün, wie es oft im Turmalin vorkommt. Durchscheinend aber dennoch kräftig genug, um ein eindeutiger Farbton zu sein. Nach ein paar Augenblicken aber wandelt sich der Duft und die Schlussfarbe Amethyst ist schliesslich absolut passend. Dieser "Duft-Stein" hat ein mystisches Herz, das durch seine dunkelblütige Dahlie, süssliche Mandelblüten und einer hochwertigen, satt und samten duftenden Vanilleorchidee am Schlagen gehalten wird. Gleichmässig und ruhig pocht es. Es ist ein beruhigender Duft für meine Wahrnehmung. Sehr entspannend und "down to earth".
Dann kommt noch die Krönung. Durch die Beigabe von Tonka und hier dem Absolue, was noch tiefer und sinnlicher ist und dem gut wahrnehmbaren Schüsschen Tequila, wandelt sich das Duftwasser zu einem watteweichen, wärmenden, vollends in sich ruhenden und sinnlichen Aromencocktail mit einem Vanillestängel zum gedankenverlorenen drin Rumrühren. Irgendwie bin ich völlig hin und weg. Hier sind einige der Noten vertreten, die ich Düften so liebe, aber die irgendwie keiner in einen einzigen Duft gepackt hat. Thalia Sodi's Parfumeur aber hat es mit seiner Auswahl treffsicher geschafft, schon mal ein solches Elixier zu schaffen, das wenigstens eines meiner Ichs abdeckt. Wer die anderen noch entwickelt, da lasse ich mich gerne überraschen...
Die Sillage dieses Duftes ist recht kraftvoll, stört aber durch seine ruhige Natur nicht. Die Haltbarkeit ist top. Ansiedeln würde ich in in allen Jahreszeiten, ausser dem Hochsommer, Vielleicht wären da die süsslichen und satten Töne zu erdrückend. Dieser Duft dürfte sich in warmen bis kühlen Temperaturen wohlfühlen und sein Können zeigen, denn Wärme hat er selbst genug und auch abzugeben.
„Es gibt Menschen, die ein Stück Land ‚Mein‘ nennen, und dieses Land nie gesehen und betreten haben. Die Menschen trachten im Leben nicht danach zu tun, was sie für gut halten, sondern danach, möglichst viele Dinge ‚Mein‘ zu nennen.“ Zitat Leo Tolstoi.
So gebe ich es denn gerne zu: Ich bin einer von Ihnen.
Denn ich trachtete danach, Absolute Amethyst von Thalia Sodi "Mein" zu nennen...
Lew Nikolajewitsch Graf Tolstoi, kurz Leo Tolstoi, der berühmte russische Schriftsteller ist mein Seelenverwandter, was Literatur angeht. Seine Hauptwerke Krieg und Frieden und Anna Karenina sind Klassiker des realistischen Romans. Mir persönlich gefallen andere Werke noch besser, verschlinge ich doch jedes Wort von " Eine Ehe in Briefen". Auf zahlreichen Seiten ist seinem Briefwechsel mit seiner Frau Sofja während der fünfzigjährigen Ehe beizuwohnen, der ihre Gefühlswelt, ihre Zuneigung genauso wie die Differenzen, in absolut detaillierter und stets respektvollen Weise aufzeigt. Es ist keine Seltenheit, wenn in seinen Werken einzelne Sätze vorkommen, die sich über mehrere Zeilen oder sogar über die halbe Seite erstrecken. Und dennoch sind sie so emotional greifend und anziehend ausgekleidet, dass ich mich zu keiner Zeit jemals davon erdrückt oder überlastet gefühlt hätte. Im Gegenteil. Durch die detailverliebten und so dermassen realistisch beschriebenen Vorgänge und Eindrücke schafft er es, mich so in der Geschichte zu platzieren, als sässe ich direkt bei seinem Schreiben neben ihm. Ich sehe, was er sieht, ich rieche, was er riecht, ich fühle, was er fühlt. Ich blicke ihn immer wieder fassungslos an und spüre in mir dieses Staunen, bewundernd und gleichzeitig fragend. Genauso, wie ich mich immer wieder frage, wie es ein vollkommen fremder Mensch nur schaffen kann, mit Worten einen anderen so zu berühren, als würde er ihn so kennen, wie nur dieser selbst es kann.
Warum ich das erzähle?
Weil ich einen Seelenverwandten was Düfte anbelangt in Absolute Amethyst von Thalia Sodi gefunden habe. Auch hier hinterfrage ich die Kreation und das Tun, den Weg vom Gedanken zum Duft und wie in aller Welt auch hier eine wildfremde Person einen Duft kreieren kann, der eine andere in einen Zustand grössten Erstaunens versetzen kann. Wie schafft man es, verschiedene Duftnoten so aufeinander abzustimmen, dass sie am Ende eine Verkörperung meines Ichs in Duftform ergeben?
Schon beim ersten Sprüher brauche ich ein Taschentuch. Wie auf Knopfdruck laufen Tränen. Emotionen tief, ergriffen und grenzenlose Überwältigung. Die erste Note birgt eine leicht krautigwürzige Note, wie sie in manchen Hustenbonbons zu finden ist. Nicht medizinisch oder höchstens minim, doch eher tröstend, wohlwollend und guttuend. Schon hier schwebt eine unglaubliche Wärme mit. Die erste Farbe, die ich dazu wahrnehme, ist das dunkle Grün, wie es oft im Turmalin vorkommt. Durchscheinend aber dennoch kräftig genug, um ein eindeutiger Farbton zu sein. Nach ein paar Augenblicken aber wandelt sich der Duft und die Schlussfarbe Amethyst ist schliesslich absolut passend. Dieser "Duft-Stein" hat ein mystisches Herz, das durch seine dunkelblütige Dahlie, süssliche Mandelblüten und einer hochwertigen, satt und samten duftenden Vanilleorchidee am Schlagen gehalten wird. Gleichmässig und ruhig pocht es. Es ist ein beruhigender Duft für meine Wahrnehmung. Sehr entspannend und "down to earth".
Dann kommt noch die Krönung. Durch die Beigabe von Tonka und hier dem Absolue, was noch tiefer und sinnlicher ist und dem gut wahrnehmbaren Schüsschen Tequila, wandelt sich das Duftwasser zu einem watteweichen, wärmenden, vollends in sich ruhenden und sinnlichen Aromencocktail mit einem Vanillestängel zum gedankenverlorenen drin Rumrühren. Irgendwie bin ich völlig hin und weg. Hier sind einige der Noten vertreten, die ich Düften so liebe, aber die irgendwie keiner in einen einzigen Duft gepackt hat. Thalia Sodi's Parfumeur aber hat es mit seiner Auswahl treffsicher geschafft, schon mal ein solches Elixier zu schaffen, das wenigstens eines meiner Ichs abdeckt. Wer die anderen noch entwickelt, da lasse ich mich gerne überraschen...
Die Sillage dieses Duftes ist recht kraftvoll, stört aber durch seine ruhige Natur nicht. Die Haltbarkeit ist top. Ansiedeln würde ich in in allen Jahreszeiten, ausser dem Hochsommer, Vielleicht wären da die süsslichen und satten Töne zu erdrückend. Dieser Duft dürfte sich in warmen bis kühlen Temperaturen wohlfühlen und sein Können zeigen, denn Wärme hat er selbst genug und auch abzugeben.
„Es gibt Menschen, die ein Stück Land ‚Mein‘ nennen, und dieses Land nie gesehen und betreten haben. Die Menschen trachten im Leben nicht danach zu tun, was sie für gut halten, sondern danach, möglichst viele Dinge ‚Mein‘ zu nennen.“ Zitat Leo Tolstoi.
So gebe ich es denn gerne zu: Ich bin einer von Ihnen.
Denn ich trachtete danach, Absolute Amethyst von Thalia Sodi "Mein" zu nennen...
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