Nọ 8 - Tonic Vert 2018

Nọ 8 - Tonic Vert von Thomas Kosmala
Käufe über Links auf unserer Website, etwa dem eBay Partner Network, können uns Provision einbringen.
8.2 / 10 20 Bewertungen
Nọ 8 - Tonic Vert ist ein beliebtes Parfum von Thomas Kosmala für Damen und Herren und erschien im Jahr 2018. Der Duft ist zitrisch-grün. Es wird noch produziert.
Aussprache
Käufe über Links auf unserer Website, etwa dem eBay Partner Network, können uns Provision einbringen.

Duftrichtung

Zitrus
Grün
Holzig
Synthetisch
Würzig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
BergamotteBergamotte LimetteLimette ZitroneZitrone MandarineMandarine
Herznote Herznote
RosengeranieRosengeranie MinzeMinze PomeloPomelo
Basisnote Basisnote
MoschusMoschus VetiverVetiver EichenmoosEichenmoos

Parfümeur

Bewertungen
Duft
8.220 Bewertungen
Haltbarkeit
7.118 Bewertungen
Sillage
6.418 Bewertungen
Flakon
7.224 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
7.012 Bewertungen
Eingetragen von Taamii, letzte Aktualisierung am 21.09.2022.

Rezensionen

1 ausführliche Duftbeschreibung
8
Flakon
5
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Parma

260 Rezensionen
Parma
Parma
Top Rezension 14  
Alter Tonic in neuen Schläuchen – Byredos Sunday Cologne reloaded
Ein modernes, high-pitched Cologne. Fast ausschließlich konzentriert auf eine gleißende, bissig-herbe Zitrusnote. Eine Mischung aus dem zitronig-bitteren Fruchtfleisch der Bergamotte und ihrer zerriebenen Blätter. Sauer macht lustig.

Die noch recht unbekannte englische Nischenmarke Thomas Kosmala (gegründet 2014, der gleichnamige Firmengründer ist gebürtiger Pole, ausgebildet in Paris und wohnhaft in London) präsentiert mit 'No.8 - Tonic Vert' einen durchdringend frischen und synthetisch potenten, bitterzitrisch-grünen Duft, der eine verblüffende Ähnlichkeit zu Byredos Sunday Cologne aufweist. Wenn ich jenen nicht so sehr mögen würde, hätte ich diesen hier schnell als einfallslosen Doppelgänger abgetan. Aber bei genauem Hinsehen lassen sich doch kleine Unterschiede feststellen.

Beherrscht wird er, wie der Schwede, von einer beißenden, aufgepumpten, leicht angerauten Bergamotte mit deutlichen Teeassoziationen (Earl Grey). Hellzitronig-bitter angelegt. Rasierwasserscharf. Dazu gesellt sich zurückhaltend eine spritzig-säuerlichzitrische Geranium-Rosigkeit, welche mich immer etwas an herbtrockenen, prickelnden Sekt erinnert und dem Duft eine passende, leicht säuerliche Schattierung hinzufügt. Gleichzeitig verleiht sie ihm – bei all seiner Modernität – einen unterschwellig klassischen (Herrenduft-)Anstrich. Der dritte bestimmende Faktor ist eine nicht genau festzumachende grüne Note, die ebenfalls zurückgenommen agiert. Die hier angegebenen Vetiver und Eichenmoos kann ich in ihrer bekannten Form nicht erkennen. Am ehesten ist es ein sehr cleaner Vetiver, dem alles Grasige, Erdige und Rauchige entzogen wurde. Er tendiert aber genauso wenig ins seifige Gegenteil, sondern bleibt hellgrün, irgendwie blatthaft. Leider dabei etwas stumpf, etwa wie das Gleiten einer Zunge über Holz. Dazu passt das Bild der Marke in Teilen, die vom Geruchseindruck der „crushed fruit leaves“ spricht. Der insgesamt schneidende Charakter wird dabei über den gesamten Verlauf durch eine synthetische Basisnote aufrechterhalten. Auf einem Teststreifen erkennt man, nachdem alle anderen Dufteindrücke verflogen sind, dass es sich dabei um Ambroxan, eventuell in Kombination mit einem Moschusmolekül, handelt. Beim eigenen Tragen ist diese leicht dreckig-animalische Künstlichkeit Gottseidank nicht wahrnehmbar, es schwingt lediglich ein sehr hintergründiger Ambroxan-ähnlicher Schleier mit. Für mich das Beispiel einer zwar nicht optimalen, aber doch gelungenen Einbindung dieses sehr potenten Bestandteils.

Was ihn in Bruchteilen vom Sunday Cologne unterscheidet, ist das Auslassen eines zurückhaltend eingesetzten Weihrauchs – v.a. im Drydown – und einer leichten Würzigkeit. Im Prinzip ist es zusammengenommen nur ein Hauch an Würzigkeit, der dem Kosmala im Vergleich fehlt. Er wirkt daher noch einen Tick cleaner und eine Nuance weniger komplex, wobei auch der Byredo auf letzterem Gebiet kein Weltmeister ist. Die über alles bestimmende Bergamotte ist in beiden nahezu identisch, vielleicht noch eine Nuance heller beim Nordmann. Ebenso gibt es eine sehr große Ähnlichkeit im Einfluss und Effekt der Geranie, sowie der grünen Färbung und der ebenfalls deutlich synthetischen Anlage. Gemeinsam ist ihnen darüber hinaus der lineare Verlauf, sowie die für einen Zitrusduft schön prägnante Komposition. Besonders die letzte Eigenschaft gefällt mir bei beiden sehr.

In der Haltbarkeit empfinde ich den Kosmala deutlich ausdauernder als den doch recht kurzatmigen Byredo. Allerdings ist auch er nach etwa einer Stunde ein Skinscent, hält sich dann aber für etwa fünf bis sechs Stunden gut vernehmbar und ist für mich danach immer noch zurückhaltend zu erkennen.

Interessant ist eventuell noch – bezogen auf die Noten – der Name. Trotz der Beschreibung des Dufts auf der Webseite als „{…} a walk through an orchard in full blossom, Tonic Vert enlivens the air with subtle notes of citrus, geranium, pomelo and bergamot {...}“ – was für einen zitrisch dominierten Obstgarten voll zutrifft –, wurde der Name „Tonic Vert“ gewählt, der meines Erachtens trotzdem passt. Der Parfumeur trifft die bittere, leicht raue und scharfe Chinin-Charakteristik des bekannten Getränks gut. Für einen klassischen Gin Tonic-Duft fehlt ihm dabei nur das rauchig-holzige des Gins (Wacholder). Insofern macht die Betonung der grünen Ausrichtung des Tonics im Duftnamen Sinn.

Fazit:
‚Tonic Vert‘ ist trotz seiner etwas harschen Anlage ein gefälliger, eher klassisch-männlich konnotierter Cologne-Duft, aber sehr modern interpretiert. Dazu wenig komplex. Casual-elegant. Weder steif noch charmant. Ein sehr frischer Duft für viele Gelegenheiten. Er dürfte v.a. etwas für Leute sein, die scharf zitrische, leicht bittere und dabei grün angehauchte Düfte mögen und das alles in moderner, fast klinisch-sauberer Form. Und die einer gewissen synthetisch erzeugten Potenz etwas abgewinnen können. Ich kann es normalerweise nicht, allerdings trifft die Duft-DNA genau meinen Geschmack, weshalb ich mich in diesem Fall damit arrangieren kann. Zudem ist er vielleicht auch einer für jene, die sich über die kurze Haltbarkeit des Sunday Cologne immer geärgert haben, da er vom Geruchsprofil und qualitativ fast deckungsgleich ist. Die recht hohe Bewertung meinerseits hängt damit zusammen, dass der Duft sehr genau meine Vorlieben trifft. Ansonsten wäre ich etwa bei einer 7.0 bis 7.5 gelandet. Mit 140 £ (aktuell etwa 165 €) für 100 ml ist das Eau de Parfum auch noch relativ human bepreist für ein Nischenmarkenprodukt. Erwähnenswert neben dem sehr stabilen Flakon mit sehr gut sitzendem und wertigem Deckel ist in diesem Zusammenhang der Sprayer. Dieser verbreitet mit einem ungewöhnlich langanhaltenden Druckaufbau einen sehr feinen Sprühnebel, wodurch eine sehr gute Dosierung möglich ist, was mir bei dem unten noch näher erläuterten Charakter der Düfte der Marke als bewusst gewählt und äußert sinnvoll erscheint.

Leider kenne ich bis auf den 'No.10 - Désir du Coeur' noch keinen anderen Duft der Marke, aber vor dessen Hintergrund (Verwendung eines hyperpotenten synthetischen Bestandteils, welcher mich an den in Edward Bess' 'Last Night' erinnert und mir auf unschöne Weise den Atem nimmt) und eines anderen kommentierten Dufts hier (‚No.4 - Après l‘Amour‘ als einziger der Marke bisher!), der Baccarat Rouge sehr ähneln soll, sowie den in einigen YouTube-Rezensionen geäußerten Leistungsmerkmalen der Düfte generell, kann man den Eindruck gewinnen, dass Thomas Kosmala keine Scheu vor dem großzügigen Einsatz sehr potenter Aromachemiebausteine und Moleküle hat. Aussagen in einem Interview von 2019 legen das in gewisser Weise nahe, da er sich dort sehr offen bzgl. des hochdosierten Gebrauchs solcher Bestandteile zeigt und darin einen Trend der Nischenparfumerie für die Zukunft sieht. ‚No.8 - Tonic Vert‘ schlägt ebenfalls in diese Kerbe, ist jedoch sicher noch einer der zurückhaltendsten Vertreter aus seinem Portfolio.

Anmerkung:
Der oben angesprochene, geringe Bekanntheitsgrad der Marke mag u.a. damit zusammenhängen, dass die Düfte bisher nur über große Kaufhäuser vertrieben werden (in England exklusiv über Harrods, in Dubai über Galeries Lafayette und in New York über Bloomingdale‘s – 59th Street und Broadway – Stand heute) und z.B. nicht über die eigene Homepage. Lustigerweise werden aber einige Düfte über Notino Deutschland aktuell zu recht günstigen Preisen vertrieben. Eventuell sind das Anzeichen einer Kursänderung.
6 Antworten

Statements

2 kurze Meinungen zum Parfum
Cmk00Cmk00 vor 2 Jahren
7
Flakon
6
Sillage
9
Haltbarkeit
7
Duft
Was mich hier wirklich überrascht, ist die sehr gute Haltbarkeit. Hat zwar keine starke Sillage, aber die holzige Vetiver-Note hält ewig.
0 Antworten
ParmaParma vor 2 Jahren
8
Flakon
5
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Bissig-synthetischer, spitzer Bergamotteduft mit eleganter Rosengeranie. Große Ähnlichkeit zu Byredos ‚Sunday Cologne‘. Modernes Cologne.
1 Antwort

Diagramm

So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

Bilder

2 Parfumfotos der Community

Beliebt von Thomas Kosmala

Nọ 4 - Après L'Amour von Thomas Kosmala Nọ 9 - Bukhoor von Thomas Kosmala Nọ 4 - Candy von Thomas Kosmala Arabian Passion von Thomas Kosmala Light of Grace von Thomas Kosmala A Never Ending Love von Thomas Kosmala Nọ 10 - Désir du Coeur von Thomas Kosmala Bliss in Paradise von Thomas Kosmala Nọ 4 - Après L'Amour (Elixir de Parfum) von Thomas Kosmala Nọ 7 - Le Sel de la Terre von Thomas Kosmala Nọ 6 - Brume Radieuse von Thomas Kosmala Nọ 2 - Sève Nouvelle von Thomas Kosmala Nọ 5 - Frénésie von Thomas Kosmala Nọ 1 - Tonic Blanc von Thomas Kosmala Soul of the Sun von Thomas Kosmala Musk Õtone von Thomas Kosmala №4 - Neon von Thomas Kosmala Lune d'Ambre von Thomas Kosmala Nọ 10 - Désir du Coeur (Elixir de Parfum) von Thomas Kosmala Nọ 11 - Super Amber von Thomas Kosmala