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Sehr hilfreiche Rezension
Auf der Suche nach dem Geheimnis ...
Meine erste Überschrift zu Black Orchid lautete "Hm".
"Hm" deshalb, weil er mir irgendwie nach all den Testungen über Testungen nur ein "Hm" abringen kann.
Kein "Hmmmmm" wie lecker oder "Hmhmmmmm" der entzückten Zustimmung, sondern das schulterzuckend ratlose "Hm" eines Suchenden, der nie fündig wurde.
"Hm" Düfte habe ich schon mehrfach getestet, es sind Düfte, zu denen ich nichts sagen kann, selbst nach Wochen nicht. Düfte die irgendwas verbergen, so dass man sich stets auf die Suche begibt aber nichts findet ... hm.
Black Orchid riecht wie ein magisches Ritual, das in alten Büchern ausführlich beschrieben steht. Bücher, die vor den Augen der Öffentlichkeit verborgen in den Glaskästen des vatikanischen Geheimarchivs liegen.
Ein Ritual, für das man gereift und bereit sein muss und sich durchaus bereit fühlt ... nur dass niemand je verriet, was denn nun eigentlich passiert, wenn man es durchführt.
Black Orchid riecht wie eine alte Sage, von Generation zu Generation mit gedämpfter Stimme weiter erzählt, immer hier ein wenig weggelassen und dort ein wenig hinzugefügt ...
Es geht darin um einen Fels. Man las und hörte und es wurde gemunkelt, wer sich diesem Fels nähert, findet dort nach einer Weile einen geheimen Eingang und verschwindet durch den Fels hindurch für immer ins Tal der 1000 Freuden und Genüsse - oder stirbt auf der Stelle einen qualvollen Tod.
Nicht wenige mutige Abenteurer sind schon dorthin gelangt und man sah sie nie wieder ...
Nun, da bin ich. Und bin in den letzten vier Monaten schon 1000 mal um den Felsen rumgelaufen ... hm.
Jedes Mal, wenn ich die Reise antrete, endet sie genau hier, ein Fels inmitten überreifer Riesenorchideen in einem schier endlosen Orchideengarten. Das einzig interessante sind die Trüffel und Johannisbeeren, die dort wie versehentlich fallen gelassen um den Fels herumliegen. Ich bin weder gestorben noch beglückt.
Kein Eingang, kein Genuß ... hm.
Inzwischen kenne ich die Beschaffenheit des Felsens recht gut.
Jede Kante, jede Vertiefung. Ich stehe dort am Morgen, am Mittag und auch am Abend, wenn die Sonne sich hinter dem Felsen hinabsenkt. Ich kenne den Felsen mit einem Abstand von 1 Meter, 5 Metern und sogar 100. Ich habe schon sämtliche Tricks versucht, einmal tat ich so, als würde ich gehen und blickte ganz schnell und ruckartig zurück - nichts.
Ich stierte den Fels voller Inbrunst an und holte tief Luft durch die Nase - nichts.
Ich ignorierte den Fels, um ihn dann Stunden später ganz plötzlich und intensiv zu betrachten - nichts.
Eines Nachts schlief ich sogar neben ihm. Die Orchideen rochen des Nachts genauso wie am Tag und die klätschige Süße des Trüffels und der Beeren waberten derart schwer um meine Nase, dass ich hoffte, nun in Kürze das Geräusch eines sich öffnenden Felsens vernehmen zu dürfen aber - nichts.
Kein Eingang, kein Geheimnis ... hm.
Somit gebe ich die Suche auf. Nicht allen öffnen sich die Türen zu jedem Geheimnis.
Nur dann und wann, wenn mir nach einem Felsen inmitten überblühter Orchideen ist und mir gleichzeitig nach einem Kilo Trüffel an Johannisbeeren giert, werde ich den langen Weg dorthin wieder auf mich nehmen.
Wer weiß, eines Tages bin ich vielleicht doch mit einer magischen Bewegung und der Nase im exakt rituellen Abstand zum Handgelenk auf Nimmerwiedersehen verschwunden ... HM!
"Hm" deshalb, weil er mir irgendwie nach all den Testungen über Testungen nur ein "Hm" abringen kann.
Kein "Hmmmmm" wie lecker oder "Hmhmmmmm" der entzückten Zustimmung, sondern das schulterzuckend ratlose "Hm" eines Suchenden, der nie fündig wurde.
"Hm" Düfte habe ich schon mehrfach getestet, es sind Düfte, zu denen ich nichts sagen kann, selbst nach Wochen nicht. Düfte die irgendwas verbergen, so dass man sich stets auf die Suche begibt aber nichts findet ... hm.
Black Orchid riecht wie ein magisches Ritual, das in alten Büchern ausführlich beschrieben steht. Bücher, die vor den Augen der Öffentlichkeit verborgen in den Glaskästen des vatikanischen Geheimarchivs liegen.
Ein Ritual, für das man gereift und bereit sein muss und sich durchaus bereit fühlt ... nur dass niemand je verriet, was denn nun eigentlich passiert, wenn man es durchführt.
Black Orchid riecht wie eine alte Sage, von Generation zu Generation mit gedämpfter Stimme weiter erzählt, immer hier ein wenig weggelassen und dort ein wenig hinzugefügt ...
Es geht darin um einen Fels. Man las und hörte und es wurde gemunkelt, wer sich diesem Fels nähert, findet dort nach einer Weile einen geheimen Eingang und verschwindet durch den Fels hindurch für immer ins Tal der 1000 Freuden und Genüsse - oder stirbt auf der Stelle einen qualvollen Tod.
Nicht wenige mutige Abenteurer sind schon dorthin gelangt und man sah sie nie wieder ...
Nun, da bin ich. Und bin in den letzten vier Monaten schon 1000 mal um den Felsen rumgelaufen ... hm.
Jedes Mal, wenn ich die Reise antrete, endet sie genau hier, ein Fels inmitten überreifer Riesenorchideen in einem schier endlosen Orchideengarten. Das einzig interessante sind die Trüffel und Johannisbeeren, die dort wie versehentlich fallen gelassen um den Fels herumliegen. Ich bin weder gestorben noch beglückt.
Kein Eingang, kein Genuß ... hm.
Inzwischen kenne ich die Beschaffenheit des Felsens recht gut.
Jede Kante, jede Vertiefung. Ich stehe dort am Morgen, am Mittag und auch am Abend, wenn die Sonne sich hinter dem Felsen hinabsenkt. Ich kenne den Felsen mit einem Abstand von 1 Meter, 5 Metern und sogar 100. Ich habe schon sämtliche Tricks versucht, einmal tat ich so, als würde ich gehen und blickte ganz schnell und ruckartig zurück - nichts.
Ich stierte den Fels voller Inbrunst an und holte tief Luft durch die Nase - nichts.
Ich ignorierte den Fels, um ihn dann Stunden später ganz plötzlich und intensiv zu betrachten - nichts.
Eines Nachts schlief ich sogar neben ihm. Die Orchideen rochen des Nachts genauso wie am Tag und die klätschige Süße des Trüffels und der Beeren waberten derart schwer um meine Nase, dass ich hoffte, nun in Kürze das Geräusch eines sich öffnenden Felsens vernehmen zu dürfen aber - nichts.
Kein Eingang, kein Geheimnis ... hm.
Somit gebe ich die Suche auf. Nicht allen öffnen sich die Türen zu jedem Geheimnis.
Nur dann und wann, wenn mir nach einem Felsen inmitten überblühter Orchideen ist und mir gleichzeitig nach einem Kilo Trüffel an Johannisbeeren giert, werde ich den langen Weg dorthin wieder auf mich nehmen.
Wer weiß, eines Tages bin ich vielleicht doch mit einer magischen Bewegung und der Nase im exakt rituellen Abstand zum Handgelenk auf Nimmerwiedersehen verschwunden ... HM!
5 Antworten

Hab auch 3-4ml nach anfänglicher Begeisterung verbraucht und dann den Flakon verkauft, da er ab dann gar nicht mehr benutzt wurde...

Applaus!!!! Mir geht es mit Black Orchid genauso. Habe 5 ml lang versucht etwas zu finden oder verstehen..Wir Du schon sagst - kein Eingang und kein Geheimnis. Es gibt andere Dufte, die nur warten von Dir entdeckt zu werden!

Ein großartiger, wunderbarer, mitziehender Text - und ich weiß ganz genau, was Du meinst! Hm-Düfte kennen wir alle - manchmal macht's erst nach Jahren "klick", manchmal auch nie. Also: Auf zu neuen Ufern, :-)!

Ja teste ihn lieber zunächst ... ich drücke dir die Daumen, dass Du nicht zu denen gehörst, die tot umfallen ;)

so vorzüglich geschrieben, hm-düfte kenne ich auch, zum Glück habe ich ihn mir doch nicht blind bestellt