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Top Rezension
Erarbeitet, gemocht und für alltagstauglich befunden.
"Naxos" war keine Liebe auf den ersten Sprüher. Ich war ihm aber auch nicht abgeneigt. Für mich war dieser Xerjoff gut, angenehm, tragbar, aber mehr auch nicht. Die Gründe hierfür können verschieden sein. War es die hohe Erwartungshaltung? Vielleicht. Hängt es mit dem Honig zusammen, der mich als Duftnote bis jetzt noch nirgends wirklich umgehauen hat? Wahrscheinlich.
Ich kann euch aber sagen - und wahrscheinlich lest ihr das aus meiner Punktewertung bereits heraus - dass ich diesen Xerjoff wirklich mögen gelernt habe. Erklärbar ist dies mit einer Honignote, die sich von anderen Honiginterpretationen, vorfindend in Kompositionen verschiedener Parfümhäuser, gänzlich unterscheidet. Der zitrische Auftakt in "Naxos" verhindert einen zähflüssigen, schwülstigen und übersüßten Honig, so wie ich ihn beispielsweise in "Back to Black" von Kilian einst vorfand. Der Honig in "Back to Black" roch authentisch und interessant, aber ganz ehrlich: im Alltag ist der nicht tragbar - also für mich zumindest.
Xerjoff geht hier andere Wege, indem das für gewöhnlich süß-klebrige Gold mithilfe einer den Auftakt bestimmenden Zitrik aufgelockert wird. Die Kombination aus Bergamotte und Zitrone hält sich im Duftverlauf zudem ausgesprochen lange und verpasst dem Honig damit einen wunderbar luftig-transparenten Charakter. Ich meine auch eine Prise Zimt wahrzunehmen, der ein kleines bisschen Würze mit sich bringt. Auch könnte hier ein wenig Lavendel enthalten sein. Sicher bin ich mir da aber nicht.
Was mir besonders zusagt, ist der weitere Duftverlauf, in welchem sich die zu Anfang doch recht dominante Zitrik zunehmend zurückzieht. Gut gelöst ist in meiner Nase nach jedoch, dass der Honig trotz des sich verabschiedenden Zitronen-Bergamotten-Verbunds nie seine Luftigkeit verliert. Zu keinem Zeitpunkt wird er muffig oder diabetisverursachend - sehr gut!
Mit Rückzug der zitrischen, frischen Noten wird gleichzeitig dem Tabak der Weg gebahnt. Auch er duftet sanft, dabei ein wenig herb und verschmiegt sich auf wundervolle Art und Weise mit unserem luftig-süßen Gold. Und auch wenn er nun zusammen mit dem Honig das olfaktorische Spiel bestimmt, meine ich im Hintergrund doch noch etwas Frisches zu erriechen. Etwa Zitrone? Bergamotte? Oder ist es tatsächlich der von mir erahnte Lavendel? Ich weiß es ehrlicherweise nicht genau. Auf jeden Fall ist es eine etwas hellere Duftnote, durch welche der Tabak-Honig-Verbund einen angenehmen, so andersartigen Twist bekommt und sich damit von anderen, mit Tabak spielenden, gourmandigen Süßlingen abhebt.
Und zum Schluss noch ein für mich wichtiger Aspekt, nämlich die Tragbarkeit:
Indem "Naxos" zwar süß, aber keinesfalls drückend oder klebrig daherkommt, kann er meiner Nase nach auch im Alltag getragen werden, sofern mit der Dosierung aufgepasst wird. Besitzt man den Flakon, dürfte ein Sprühstoß vollkommen ausreichend sein, denn die Sillage ist tückisch, wirkt "Naxos" aufgrund seiner transparenten Art auf den ersten Riecher doch gar nicht mal so raumeinnehmend, was er letzten Ende allerdings ist - typisch Xerjoff. Beachtet man dies, hat man einen tollen Wohlfühlduft für die kälteren Tage, den auch andere zu schätzen wissen dürften.
Nachtrag: Ich vergebe eine glatte Zehn. Diesen Duft habe ich nicht nur mögen, sondern lieben gelernt. Es gibt Momente, bei denen ich kurz davor bin, einen Teil meiner Sammlung zu verkaufen, um mir dieses Meisterwerk zu finanzieren.
Ich kann euch aber sagen - und wahrscheinlich lest ihr das aus meiner Punktewertung bereits heraus - dass ich diesen Xerjoff wirklich mögen gelernt habe. Erklärbar ist dies mit einer Honignote, die sich von anderen Honiginterpretationen, vorfindend in Kompositionen verschiedener Parfümhäuser, gänzlich unterscheidet. Der zitrische Auftakt in "Naxos" verhindert einen zähflüssigen, schwülstigen und übersüßten Honig, so wie ich ihn beispielsweise in "Back to Black" von Kilian einst vorfand. Der Honig in "Back to Black" roch authentisch und interessant, aber ganz ehrlich: im Alltag ist der nicht tragbar - also für mich zumindest.
Xerjoff geht hier andere Wege, indem das für gewöhnlich süß-klebrige Gold mithilfe einer den Auftakt bestimmenden Zitrik aufgelockert wird. Die Kombination aus Bergamotte und Zitrone hält sich im Duftverlauf zudem ausgesprochen lange und verpasst dem Honig damit einen wunderbar luftig-transparenten Charakter. Ich meine auch eine Prise Zimt wahrzunehmen, der ein kleines bisschen Würze mit sich bringt. Auch könnte hier ein wenig Lavendel enthalten sein. Sicher bin ich mir da aber nicht.
Was mir besonders zusagt, ist der weitere Duftverlauf, in welchem sich die zu Anfang doch recht dominante Zitrik zunehmend zurückzieht. Gut gelöst ist in meiner Nase nach jedoch, dass der Honig trotz des sich verabschiedenden Zitronen-Bergamotten-Verbunds nie seine Luftigkeit verliert. Zu keinem Zeitpunkt wird er muffig oder diabetisverursachend - sehr gut!
Mit Rückzug der zitrischen, frischen Noten wird gleichzeitig dem Tabak der Weg gebahnt. Auch er duftet sanft, dabei ein wenig herb und verschmiegt sich auf wundervolle Art und Weise mit unserem luftig-süßen Gold. Und auch wenn er nun zusammen mit dem Honig das olfaktorische Spiel bestimmt, meine ich im Hintergrund doch noch etwas Frisches zu erriechen. Etwa Zitrone? Bergamotte? Oder ist es tatsächlich der von mir erahnte Lavendel? Ich weiß es ehrlicherweise nicht genau. Auf jeden Fall ist es eine etwas hellere Duftnote, durch welche der Tabak-Honig-Verbund einen angenehmen, so andersartigen Twist bekommt und sich damit von anderen, mit Tabak spielenden, gourmandigen Süßlingen abhebt.
Und zum Schluss noch ein für mich wichtiger Aspekt, nämlich die Tragbarkeit:
Indem "Naxos" zwar süß, aber keinesfalls drückend oder klebrig daherkommt, kann er meiner Nase nach auch im Alltag getragen werden, sofern mit der Dosierung aufgepasst wird. Besitzt man den Flakon, dürfte ein Sprühstoß vollkommen ausreichend sein, denn die Sillage ist tückisch, wirkt "Naxos" aufgrund seiner transparenten Art auf den ersten Riecher doch gar nicht mal so raumeinnehmend, was er letzten Ende allerdings ist - typisch Xerjoff. Beachtet man dies, hat man einen tollen Wohlfühlduft für die kälteren Tage, den auch andere zu schätzen wissen dürften.
Nachtrag: Ich vergebe eine glatte Zehn. Diesen Duft habe ich nicht nur mögen, sondern lieben gelernt. Es gibt Momente, bei denen ich kurz davor bin, einen Teil meiner Sammlung zu verkaufen, um mir dieses Meisterwerk zu finanzieren.
4 Antworten
Pinkdawn vor 5 Jahren
1
Mit Honigdüften hatte ich bisher nicht viel Freude. Zitrisches, Honig und Tabak bzw. Tonkabohne ergeben sicher einen angenehmen, wenn auch konventionellen Duft. Ich sehe das eher an Herren.
SchatzSucher vor 5 Jahren
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Schöne Beschreibung. Manche Düfte brauchen etwas Anlaufzeit, bis sich Zuneigung entwickelt. Diese ist dann aber meist dauerhaft. Süß aber nicht drückend klingt schon mal gut.
Melisse2 vor 5 Jahren
1
Der Verlauf scheint recht vielseitig und die Kombination des Honigs mit dem Tabak ist wohl gut gelungen.
Pollita vor 5 Jahren
Hattest Du für den nicht auch Ärger bekommen, er sei zu stark? Tupfen ist übrigens auch ne gute Variante, solche Sillagemoster etwas zu zähmen.

