Nitto ATP Finals Torino

Torino22 2022

Benedikt2019
07.11.2022 - 10:06 Uhr
8
Hilfreiche Rezension
2
Preis
8
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft

Silberstreif am Horizont

Ihr kennt das ja alle, man testet, testest, testest, kauft und erweitert die Sammlung, welche sich stets verändert. Stets ist man auf der Suche nach dem neuen Duft, den man in seiner Einzigartigkeit noch nie gerochen hat. Dabei erlebt man allerlei Niederlagen, doch auch hin und wieder einmal ist da ein Silberstreif am Horizont, ein Lichtblick, der den bisherigen Erfahrungsschatz zu erweitern vermag. Ein solcher Duft ist Torino 22 für mich, warum lest ihr später.

Zunächst muss ich gestehen, dass mich das Haus Xerjoff bislang eher enttäuscht hat und bei mir unter der Rubrik "überlst-teure Designer-Quali-im-krassen-Flakon-mit krassem-Marketing" läuft. Wobei, ein-zwei nette Düfte sind schon dabei ;-) preislich sind die Düfte jedoch für das Gebotene an Abgehobensein nicht zu toppen (hihi). Bei Torino 22 müsste ich da aber echt überlegen, ob ich nicht doch die Scheine raushole...warum...?

Es ist ein geiles Zeug, was hier gebraut wurde. Er lässt sich nicht in die gängigen Duftpaarungen pressen und spielt mit dem Riechenden und dessen Nase. Erstmal gesprüht, umweht einen medizinischer Eukalyptus untermalt von einer dezenten Schokoladennote, welche im Verlauf noch zunehmen wird. Dabei ist der Duft recht trocken, was mir gut gefällt und hat eine minimale, hintergründige Teenote zu verzeichnen. Durch die Bergamotte gewinnt er außerdem zu Beginn eine gewisse, zitrische Spritzigkeit. Man könnte nun sicher meinen, es mit einem Eukalyptus-Schokobonbon zu tun zu haben, da liegt man aber falsch, dafür ist er nicht gourmandig-süß genug, bei mir verbleibt er - zum Glück - auf trockenem Holz. Er wandelt im Lauf der Zeit zwischen holzig, würzig, leicht frisch und medizinisch. Folglich muss ich gestehen, den habe ich so nocht nie gerochen. Ich musste minimal an Rhinoceros von Zoologist denken, der kommt jedoch ledriger daher.

Minuspunkte gibt es aber auch, welche da wären die Haltbarkeit und der Preis. Letzteren Punkt führe ich nicht weiter aus, Ihr kennt die Preise des Hauses! Bei mir hält der schöne, sich wandelnde Duft etwas 3-4 Stunden wahrnehmbar, dann bleibt nur noch ein Hauch Drydown. Das finde ich tatsächlich sehr kurz, obwohl ich Düfte generell nicht nach der Haltbarkeit bewerte. Hier hätte ich dennoch mehr erwartet!

Insgesamt bleibt Toriono22 mein Silberstreif am Horizont, da er es schaffte, mir mal wieder das Gefühl vom Anfang der Parfumleidenschaft zu geben: ein gänzlich neues Dufterlebnis.

Besten Dank fürs Lesen!

Bene
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