Manifesto L'Elixir 2013

Butterbomb
22.03.2015 - 18:21 Uhr
9
Sehr hilfreiche Rezension
7
Duft

Mmmh lecker... Warte... Ist es Duschgel?

Das erste Mal begegnete ich Yves Saint Laurents "Manifesto L'Elixir" im Duty Free Shop. Aufgeregt, und unter Zeitdruck stehend, hatte ich bereits eine Myriade an Parfüms an allen erdenklichen (in der Öffentlichkeit zeigbaren) Stellen meines Körpers getestet, und obwohl keine Kaffeebohnen zur Entspannung und Neutralisierung meines gereizten Riechorgans in Sicht- oder Reichweite waren, griff ich trotzig nach dem schlanken, eleganten violetten Glasfläschen und sprühte großzügig auf einen Papierstreifen. Und wow... Dieses Wässerchen fiel auf. Nicht weil seine Duftnoten "schrien" oder sonst "laut" waren, sondern weil es so butterweich meine Sinne umspielte, dass ich kurz die Hektik des Flughafens vergaß... Es reichte in diesem Moment knapp nicht für den Kauf, aber er tätowierte sich in meine Hirnwindungen... Ausgerechnet mit seiner Sanftheit.

Paar Tage später. Ich musste Manifesto nochmals in der Parfümerie testen, denn meine Urteilskraft im Duty Free Shop war ziemlich geschwächt als ich ihn ausprobierte. Also nochmals ein Papierstreifen-und-dann-Handgelenk-Test. Die Vanillewolke riecht, wie in meiner Erinnerung, lecker und weich. Verführerisch und weiblich. Die holzigen, blumigen Noten bleiben im Hintergrund und wärmen die Komposition "von innen". Ich muss diesen Duft meinem Freund zeigen, denn keine Person muss mich so oft riechen wie er. Er verzieht die Miene und meint: "Riecht wie ein Duschgel." Okay. Auch wenn ich es nicht wahrhaben will - er sollte recht behalten! 20 Minuten später verwandelt sich die tiefe, sinnliche Vanille durch das Wechselspiel mit meiner Hautchemie in ein Dove Duschgel, nur noch seifiger und intensiver. Ach, wie frisch geduscht fühle ich mich, sauber und... Warte, irgendwie kriege ich Kopfschmerzen von dem Zeug. Die Assoziation mit dem Duschgel kriege ich sowieso nicht mehr aus dem Kopf. Tant pis! Trotzdem, sympathisch, dieser Manifesto.
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