14.09.2023 - 16:19 Uhr

Chizza
353 Rezensionen

Chizza
Sehr hilfreiche Rezension
20
Jetzt rück das Leder raus!
„Was kann ich für Sie tun?“
„Sie sollen der Beste sein, stimmt das?“
„Ja sicher. Es gibt keinen Besseren. In Herne.“
„Ich suche das Leder in Cuir Fleurissant.“
„Ah, das Parfum, ich kümmere mich und verzichte zugleich auf eine Wortspielblödelei mit Croissant.“
„Vielen Dank Herr Wolle Wollny, genannt Wolle. Wo werden Sie Ihre Suche beginnen?“
„Nebenan beim Griechen. Heute gibts immer als Mittagstisch ne schöne Schlachtplatte, Kreta, Waldemar oder Dionysos oder wie die heißt.“
Also legte das personifizierte Herner Lokalkolorit los. Wolle, erster von sich selbst zertifizierter und geprüfter Parfumexperte, Begründer und knapp gescheiterter Student des Bachelor of Donvanvliet, würde den Duft auseinandernehmen. Notfalls blenden, lautstark Mutmaßungen proklamieren und sich dann aus dem Staub machen. Darin war er tatsächlich der Beste. Doch was wäre Sherlock Wolle ohne seine bessere Hälfte? Dr. Huhn, so sehr im Besitz eines Doktortitels wie Dr. Oetker, würde assistieren. Wie in Star Trek ließen sich beide subkutane Transponder einbauen damit man Polly und ihr Geschnatter endlich verstehen konnte. Diese funktionierten nicht, vermutlich da diese aus einer Ausgabe des Yps-Heftes waren. Daher wurde Polly der Schnabel verbunden und sie sorgte fortan eher für Hintergrundgags.
Klaus-Werner, von allen nur der Grieche genannt aufgrund seines Lokals und weil er 1985 mal Griechenland in seinem alten Truckerleben durchreiste, freute sich, als er die beiden sah. Die Vorräte an Bier waren zu groß, Vogelfutter verkaufte er zudem gerne zu teuren Preisen. Doch als er sah dass Wolle ernst dreinblickte und einen Flakon Cuir Fleurissant auf den Tisch knallte, wurde ihm ob der dräuenden Unbill ganz anders. Denn natürlich kannte er den Duft. Sein alter Freund und Kupferstecher Angelos war verantwortlich; früher fuhren beide mal zur See als Fischer, verdingten sich auch als Piraten was nebenbei bis Klaus-Werner dann der verhängnisvolle Anruf erreichte: die Sportfreunde Lotte unterlagen Westfalia Rhynern und ein weiteres Jahr Oberliga Westfalen drohte. Danach war nichts mehr wie es war.
„Klaus-Werner, alten Wemser, jetzt komm mal bei mich bei! Was habt ihr euch bei dem Duft gedacht? Wo habt ihr das Leder hier versteckt? In dem Haufen vertrockneter Blümchen oder wo? Ich Riech hier Mimose, auch Möhren, bisschen altes Puder.“
„etwas Geduld, gleich kommt die Stelle wo du das alles schön auf deiner Lederbuchse zerreibst. Und das wird dir zusagen, die Ledernote ist trocken und derb sowie dank mancher floraler Noten leicht animalisch. Was passt, wenn ich mir so ansehe, wie oft du deine Lederkluft samt Hose wäschst. Nie?“
„Ach so, ich dachte das wäre welkes, ja braunes Grün. Diese erdigen Noten, dieser hauchzarte Rauch, dieser fehlende Birkenteer. Fast fühlte ich mich wie Bud & Terence als diese ihren Strandbuggy erhielten. Den unsichtbaren.“
„Nein, nein, da ist wirklich Leder.“
Und da war es. Wie unter Schichten verborgen respektive nur für geübte Nasen ersichtlich, war hier ein Veloursleder vorhanden. Qualitativ mediokre bis minder, doch es war da. So verweilte dieser Duft für viele Augenblicke, lebte nur wenig von Variationen.
Fall gelöst. Wolle Ende. Auch wenn er nie ganz weg ist. Woellenherz.
„Sie sollen der Beste sein, stimmt das?“
„Ja sicher. Es gibt keinen Besseren. In Herne.“
„Ich suche das Leder in Cuir Fleurissant.“
„Ah, das Parfum, ich kümmere mich und verzichte zugleich auf eine Wortspielblödelei mit Croissant.“
„Vielen Dank Herr Wolle Wollny, genannt Wolle. Wo werden Sie Ihre Suche beginnen?“
„Nebenan beim Griechen. Heute gibts immer als Mittagstisch ne schöne Schlachtplatte, Kreta, Waldemar oder Dionysos oder wie die heißt.“
Also legte das personifizierte Herner Lokalkolorit los. Wolle, erster von sich selbst zertifizierter und geprüfter Parfumexperte, Begründer und knapp gescheiterter Student des Bachelor of Donvanvliet, würde den Duft auseinandernehmen. Notfalls blenden, lautstark Mutmaßungen proklamieren und sich dann aus dem Staub machen. Darin war er tatsächlich der Beste. Doch was wäre Sherlock Wolle ohne seine bessere Hälfte? Dr. Huhn, so sehr im Besitz eines Doktortitels wie Dr. Oetker, würde assistieren. Wie in Star Trek ließen sich beide subkutane Transponder einbauen damit man Polly und ihr Geschnatter endlich verstehen konnte. Diese funktionierten nicht, vermutlich da diese aus einer Ausgabe des Yps-Heftes waren. Daher wurde Polly der Schnabel verbunden und sie sorgte fortan eher für Hintergrundgags.
Klaus-Werner, von allen nur der Grieche genannt aufgrund seines Lokals und weil er 1985 mal Griechenland in seinem alten Truckerleben durchreiste, freute sich, als er die beiden sah. Die Vorräte an Bier waren zu groß, Vogelfutter verkaufte er zudem gerne zu teuren Preisen. Doch als er sah dass Wolle ernst dreinblickte und einen Flakon Cuir Fleurissant auf den Tisch knallte, wurde ihm ob der dräuenden Unbill ganz anders. Denn natürlich kannte er den Duft. Sein alter Freund und Kupferstecher Angelos war verantwortlich; früher fuhren beide mal zur See als Fischer, verdingten sich auch als Piraten was nebenbei bis Klaus-Werner dann der verhängnisvolle Anruf erreichte: die Sportfreunde Lotte unterlagen Westfalia Rhynern und ein weiteres Jahr Oberliga Westfalen drohte. Danach war nichts mehr wie es war.
„Klaus-Werner, alten Wemser, jetzt komm mal bei mich bei! Was habt ihr euch bei dem Duft gedacht? Wo habt ihr das Leder hier versteckt? In dem Haufen vertrockneter Blümchen oder wo? Ich Riech hier Mimose, auch Möhren, bisschen altes Puder.“
„etwas Geduld, gleich kommt die Stelle wo du das alles schön auf deiner Lederbuchse zerreibst. Und das wird dir zusagen, die Ledernote ist trocken und derb sowie dank mancher floraler Noten leicht animalisch. Was passt, wenn ich mir so ansehe, wie oft du deine Lederkluft samt Hose wäschst. Nie?“
„Ach so, ich dachte das wäre welkes, ja braunes Grün. Diese erdigen Noten, dieser hauchzarte Rauch, dieser fehlende Birkenteer. Fast fühlte ich mich wie Bud & Terence als diese ihren Strandbuggy erhielten. Den unsichtbaren.“
„Nein, nein, da ist wirklich Leder.“
Und da war es. Wie unter Schichten verborgen respektive nur für geübte Nasen ersichtlich, war hier ein Veloursleder vorhanden. Qualitativ mediokre bis minder, doch es war da. So verweilte dieser Duft für viele Augenblicke, lebte nur wenig von Variationen.
Fall gelöst. Wolle Ende. Auch wenn er nie ganz weg ist. Woellenherz.
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