13.12.2024 - 15:29 Uhr

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Some other place, somewhere, some other time
Some other place, somewhere, some other time....
An diese Zeile vom Album I Robot (Alan Parsons Project) musste ich denken, als ich I Am testete.
Denn wäre jetzt nicht Winter, wäre meine Situation, in der ich derzeit bin, nicht diejenige, die sie ist... dann würde ich mich vielleicht mehr für diesen Duft begeistern, denn I Am ist beeindruckend blumig und keinesfalls alltäglich:
Was für ein Auftakt von üppigen Blüten, weiß, sehr weiß blühend und - ja, das muss ich sagen, lässt mich doch kurz zurückzucken - indolisch. Aber ich zucke nur kurz. Denn da ist noch etwas. Und das lässt mich doch wieder und wieder an der Sprühstelle riechen, wo ich, weil es eine Probe aus einem Wanderpaket ist, nur sparsam gesprüht habe. Schließlich soll die Probe weiterwandern und es sollen noch mehr Menschen, diesen Duft kennenlernen dürfen.
Also, trotz sparsamen Sprühens, ein Sprühstoß aufs Handgelenk, nicht ganz durchgedrückt, sehr intensive Weißblüher.
Ich erkenne in erster Linie indolischen Jasmin.
Aber was ist denn das, was da noch ist? Ich versuche den Jasmin auszublenden, um zu erfassen, was dahinter liegt, was ich erahne, was ich mehr mag als den Jasmin - es ist schwer, den Finger darauf zu legen. Es ist eine andere Blüte, wärmer, milder, weicher, freundlicher, dennoch gepaart mit Würze, aber auch diese ist milde und weich und nicht indolisch.
Vielleicht komme ich später noch darauf, vielleicht tritt das Indolische im Verlauf in den Hintergrund. Ein wenig erinnert mich das Dahinter an das, was ich in Düften als Magnolie zu bezeichnen gelernt habe. Ich mag das sehr, ich empfinde diese Note als ausgesprochen freundlich, geradezu erbaulich, eine Note, die ich in jeder Stimmung tragen mag.
Ich warte, um das Dahinter besser beschreiben zu können und ich warte etwa zwei bis zweieinhalb Stunden, in denen sich erst einmal nichts verändert.
Aber dann kommt es doch so, wie ich dachte: Der Jasmin tritt zurück und dahinter? Tja, die "Magnolie", hat sich ebenfalls zurückgezogen, sie bleibt somit weiterhin hinter dem Jasmin, der nun nicht mehr an erster Stelle steht.
Was steht denn jetzt an erster Stelle?
Es kommt eine zarte Würze hervor, leicht nussig, ganz leicht süßlich und mit etwas, das Tonka sein könnte, aber nur sehr dezent. Es ist noch etwas minimal holzig-grünes (Zeder?) dabei. Die Mischung macht diesen zweiten Teil der Herznote, wie ich diese Phase nennen möchte, zu einem wundermilden, nun pudrigem Wohlfühlduft, der noch genügend interessante und blumige Untertöne bietet, um nicht gleichzeitig langweilig zu sein.
Im weiteren Verlauf wandelt sich der Duft schleichend zu einer leisen, pudrig-holzigen Moschusbasis und die Blüten treten immer weiter in den Hintergrund. Zum Glück handelt es sich um einen Moschusriechstoff, den ich ganz gern mag, weil er dezent eingesetzt wurde, und weil er eben pudrig, nicht cremig, ist.
Ich habe diese Rezension geschrieben, ohne die Pyramide vorher zu lesen. Ich hatte sie allerdings einmal vor Wochen kurz gelesen, um zu entscheiden, ob ich mich für das Wanderpaket melden sollte. Nur hatte ich da die Pyramiden von allen auf die Reise geschickten Düften nacheinander angesehen und das waren insgesamt 3 Pakete.
Wenn ich jetzt die Pyramide von I Am anschaue, muss ich feststellen, dass ich definitiv keine Zitrusfrucht gerochen habe. Ich liebe den Duft von Freesien, aber sie sind in meiner Nase nicht indolisch. Ich habe keinen rosa Pfeffer bemerkt, obwohl er mich in vielen anderen Düften stört.
Magnolie! Sie war immer "dahinter", dennoch war gerade sie für mich erkennbar! Das überrascht mich.
Das, was ich als Tonka benannte, ist vermutlich Benzoe. Benzoe empfinde ich in vielen anderen Düften als ältlich, altmodisch, vintage. I Am wirkt auf mich jedoch durchgängig modern.
Tja, Moschus und Zeder - das ist ein wenig schade- es ist für mich die Langweiler-Basiskombination des derzeitigen Mainstreams schlechthin und allein dadurch hier eben auch einfach erkennbar. Allerdings hat die Kombination bei I Am zum Glück nicht den Anklang von Plastik, den sie in vielen anderen Düften für mich hat.
Wir haben Winter und ich sorge mich im Moment aus mehreren Gründen mehr als sonst.
Dieser lebendige, fröhliche, junge Blütenduft, unbeschwert und ungehemmt blumig - im Moment passt er nicht recht in meine Stimmung. Aber wer weiß? Der nächste Frühling kommt bestimmt und
...some other place, somewhere, some other time....
An diese Zeile vom Album I Robot (Alan Parsons Project) musste ich denken, als ich I Am testete.
Denn wäre jetzt nicht Winter, wäre meine Situation, in der ich derzeit bin, nicht diejenige, die sie ist... dann würde ich mich vielleicht mehr für diesen Duft begeistern, denn I Am ist beeindruckend blumig und keinesfalls alltäglich:
Was für ein Auftakt von üppigen Blüten, weiß, sehr weiß blühend und - ja, das muss ich sagen, lässt mich doch kurz zurückzucken - indolisch. Aber ich zucke nur kurz. Denn da ist noch etwas. Und das lässt mich doch wieder und wieder an der Sprühstelle riechen, wo ich, weil es eine Probe aus einem Wanderpaket ist, nur sparsam gesprüht habe. Schließlich soll die Probe weiterwandern und es sollen noch mehr Menschen, diesen Duft kennenlernen dürfen.
Also, trotz sparsamen Sprühens, ein Sprühstoß aufs Handgelenk, nicht ganz durchgedrückt, sehr intensive Weißblüher.
Ich erkenne in erster Linie indolischen Jasmin.
Aber was ist denn das, was da noch ist? Ich versuche den Jasmin auszublenden, um zu erfassen, was dahinter liegt, was ich erahne, was ich mehr mag als den Jasmin - es ist schwer, den Finger darauf zu legen. Es ist eine andere Blüte, wärmer, milder, weicher, freundlicher, dennoch gepaart mit Würze, aber auch diese ist milde und weich und nicht indolisch.
Vielleicht komme ich später noch darauf, vielleicht tritt das Indolische im Verlauf in den Hintergrund. Ein wenig erinnert mich das Dahinter an das, was ich in Düften als Magnolie zu bezeichnen gelernt habe. Ich mag das sehr, ich empfinde diese Note als ausgesprochen freundlich, geradezu erbaulich, eine Note, die ich in jeder Stimmung tragen mag.
Ich warte, um das Dahinter besser beschreiben zu können und ich warte etwa zwei bis zweieinhalb Stunden, in denen sich erst einmal nichts verändert.
Aber dann kommt es doch so, wie ich dachte: Der Jasmin tritt zurück und dahinter? Tja, die "Magnolie", hat sich ebenfalls zurückgezogen, sie bleibt somit weiterhin hinter dem Jasmin, der nun nicht mehr an erster Stelle steht.
Was steht denn jetzt an erster Stelle?
Es kommt eine zarte Würze hervor, leicht nussig, ganz leicht süßlich und mit etwas, das Tonka sein könnte, aber nur sehr dezent. Es ist noch etwas minimal holzig-grünes (Zeder?) dabei. Die Mischung macht diesen zweiten Teil der Herznote, wie ich diese Phase nennen möchte, zu einem wundermilden, nun pudrigem Wohlfühlduft, der noch genügend interessante und blumige Untertöne bietet, um nicht gleichzeitig langweilig zu sein.
Im weiteren Verlauf wandelt sich der Duft schleichend zu einer leisen, pudrig-holzigen Moschusbasis und die Blüten treten immer weiter in den Hintergrund. Zum Glück handelt es sich um einen Moschusriechstoff, den ich ganz gern mag, weil er dezent eingesetzt wurde, und weil er eben pudrig, nicht cremig, ist.
Ich habe diese Rezension geschrieben, ohne die Pyramide vorher zu lesen. Ich hatte sie allerdings einmal vor Wochen kurz gelesen, um zu entscheiden, ob ich mich für das Wanderpaket melden sollte. Nur hatte ich da die Pyramiden von allen auf die Reise geschickten Düften nacheinander angesehen und das waren insgesamt 3 Pakete.
Wenn ich jetzt die Pyramide von I Am anschaue, muss ich feststellen, dass ich definitiv keine Zitrusfrucht gerochen habe. Ich liebe den Duft von Freesien, aber sie sind in meiner Nase nicht indolisch. Ich habe keinen rosa Pfeffer bemerkt, obwohl er mich in vielen anderen Düften stört.
Magnolie! Sie war immer "dahinter", dennoch war gerade sie für mich erkennbar! Das überrascht mich.
Das, was ich als Tonka benannte, ist vermutlich Benzoe. Benzoe empfinde ich in vielen anderen Düften als ältlich, altmodisch, vintage. I Am wirkt auf mich jedoch durchgängig modern.
Tja, Moschus und Zeder - das ist ein wenig schade- es ist für mich die Langweiler-Basiskombination des derzeitigen Mainstreams schlechthin und allein dadurch hier eben auch einfach erkennbar. Allerdings hat die Kombination bei I Am zum Glück nicht den Anklang von Plastik, den sie in vielen anderen Düften für mich hat.
Wir haben Winter und ich sorge mich im Moment aus mehreren Gründen mehr als sonst.
Dieser lebendige, fröhliche, junge Blütenduft, unbeschwert und ungehemmt blumig - im Moment passt er nicht recht in meine Stimmung. Aber wer weiß? Der nächste Frühling kommt bestimmt und
...some other place, somewhere, some other time....
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