19.04.2023 - 02:37 Uhr
Taurus
1053 Rezensionen
Taurus
Top Rezension
15
Parallelwelt-Wald
Gestern war es endlich soweit. Zum einen wollte ich mal wieder mit meinem Fahrrad ein wenig raus fahren, wobei das Ziel ein nettes Waldstück einige Kilometer von mir entfernt war.
Die Temperaturen waren für April immer noch ungemütlich kühl. aber immerhin sollte es trocken bleiben. Natürlich kommt so ein Wald schnuppertechnisch ganz früh morgens oder am Abend interessanter rüber, doch ich denke, da erzähle ich den Parfumos hier nichts neues.
Das andere "endlich" bezieht sich auf die Gelegenheit, einen weiteren Duft von Knights Fragrances zu testen, der sich thematisch für diesen kleinen Ausflug gerade zu anbietet.
Der Auftakt nach dem Sprühen macht auch unmissverständlich klar, dass dieser "Noble Forest" nicht rein natürlich ist. Und neben dem hier nicht zu knapp eingesetzten ISO-E-Super ist vor allem Patchouli und heller Weihrauch enthalten. Gerade in den ersten Minuten kommt das EdP ein wenig scharf rüber und kann später durch holzige Noten abgemildert werden.
Als ich das wahrnahm, hatte ich mein Ausflugsziel erreicht und war etwas erschrocken, dass mein angesteuerter Forst leider genauso wenig nach natürlichem Wald schnupperte wie "Noble Forest". Ersteres lag an der Tatsache, dass unzählige Bäume gerodet wurden. Der Kahlschlag hatte beinahe apokalyptische Züge und stimmte mich etwas melancholisch - vor allem, wenn ich das malerische Stückchen Natur mit hohen Hügeln und einem kleinen Bach in der Mitte wie es hier noch vor Jahren aussah, vor Augen hielt. Ich befürchte, dass vertrocknete oder/und Borkenkäfer befallene Tannen der Grund für die rabiate Abholzung waren.
Selbstverständlich ist "Noble Forest" keineswegs apokalyptisch. Er ist auch nicht unangenehm oder lausig gemacht. Es ist halt eine recht moderne Interpretation eines Waldes, der im Drydown schön weich und spannend wird. Kein verträumter Märchen- oder verwunschener Gruselwald, eher ein Tann in einer mystischen herbstlichen Parallelwelt. Eventuell hätte weniger Iso-E-Super und ein bisschen mehr Nadelgrün den von einigen herbei ersehnten Effekt gehabt. Doch dann wäre es eim Wald-Duft wie dutzend andere geworden.
Jedenfalls spendete mir der Duft ein wenig mehr Trost als der Anblick der vielen Baumstümpfe. .Ich kann aber nachvollziehen, das "Noble Forest" aufgrund der präsenten Synthetik ein wenig polarisiert. Zudem war ich mir selber nicht sicher, wie hoch ich den Duft bewerten soll. Auch wenn ich Axel Rudi Pell weder persönlich kenne oder Anhänger seiner Musik bin (womit ich mich aber in Kürze noch tiefer beschäftigen werde), so muss ich weiterhin respektvoll seine Arbeit anerkennen. Er geht in seinem olfaktorischen Hobby auf und zieht es konsequent durch. Er macht etwas, was wahrscheinlich viele von uns gern selber realisieren würden. Doch den allermeisten fehlt dafür vielleicht die Ruhe und Geduld, die Neugier, die Kreativität, das Know-how und die Risikobereitschaft. Er gibt seine Düfte nicht einfach in "Auftrag", sondern steht selber dahinter. Und diese Rangehensweise finde ich absolut sympathisch und sollte beim Bewerten mitberücksichtig werden - jedenfalls von mir.
Die Temperaturen waren für April immer noch ungemütlich kühl. aber immerhin sollte es trocken bleiben. Natürlich kommt so ein Wald schnuppertechnisch ganz früh morgens oder am Abend interessanter rüber, doch ich denke, da erzähle ich den Parfumos hier nichts neues.
Das andere "endlich" bezieht sich auf die Gelegenheit, einen weiteren Duft von Knights Fragrances zu testen, der sich thematisch für diesen kleinen Ausflug gerade zu anbietet.
Der Auftakt nach dem Sprühen macht auch unmissverständlich klar, dass dieser "Noble Forest" nicht rein natürlich ist. Und neben dem hier nicht zu knapp eingesetzten ISO-E-Super ist vor allem Patchouli und heller Weihrauch enthalten. Gerade in den ersten Minuten kommt das EdP ein wenig scharf rüber und kann später durch holzige Noten abgemildert werden.
Als ich das wahrnahm, hatte ich mein Ausflugsziel erreicht und war etwas erschrocken, dass mein angesteuerter Forst leider genauso wenig nach natürlichem Wald schnupperte wie "Noble Forest". Ersteres lag an der Tatsache, dass unzählige Bäume gerodet wurden. Der Kahlschlag hatte beinahe apokalyptische Züge und stimmte mich etwas melancholisch - vor allem, wenn ich das malerische Stückchen Natur mit hohen Hügeln und einem kleinen Bach in der Mitte wie es hier noch vor Jahren aussah, vor Augen hielt. Ich befürchte, dass vertrocknete oder/und Borkenkäfer befallene Tannen der Grund für die rabiate Abholzung waren.
Selbstverständlich ist "Noble Forest" keineswegs apokalyptisch. Er ist auch nicht unangenehm oder lausig gemacht. Es ist halt eine recht moderne Interpretation eines Waldes, der im Drydown schön weich und spannend wird. Kein verträumter Märchen- oder verwunschener Gruselwald, eher ein Tann in einer mystischen herbstlichen Parallelwelt. Eventuell hätte weniger Iso-E-Super und ein bisschen mehr Nadelgrün den von einigen herbei ersehnten Effekt gehabt. Doch dann wäre es eim Wald-Duft wie dutzend andere geworden.
Jedenfalls spendete mir der Duft ein wenig mehr Trost als der Anblick der vielen Baumstümpfe. .Ich kann aber nachvollziehen, das "Noble Forest" aufgrund der präsenten Synthetik ein wenig polarisiert. Zudem war ich mir selber nicht sicher, wie hoch ich den Duft bewerten soll. Auch wenn ich Axel Rudi Pell weder persönlich kenne oder Anhänger seiner Musik bin (womit ich mich aber in Kürze noch tiefer beschäftigen werde), so muss ich weiterhin respektvoll seine Arbeit anerkennen. Er geht in seinem olfaktorischen Hobby auf und zieht es konsequent durch. Er macht etwas, was wahrscheinlich viele von uns gern selber realisieren würden. Doch den allermeisten fehlt dafür vielleicht die Ruhe und Geduld, die Neugier, die Kreativität, das Know-how und die Risikobereitschaft. Er gibt seine Düfte nicht einfach in "Auftrag", sondern steht selber dahinter. Und diese Rangehensweise finde ich absolut sympathisch und sollte beim Bewerten mitberücksichtig werden - jedenfalls von mir.
19 Antworten