11.03.2024 - 13:39 Uhr
Dora2001
2 Rezensionen
Dora2001
1
what´s the spirit?
ob das eine rezension wird? sicher keine phantasievolle, poetische duftgeschichte. nichts sinnliches, träumerisches. schwelgen unmöglich, originelle referenzen und bildnisse ebensowenig. ein bedürfnis, mich trotzdem zu äußern - und von anderen vielleicht mehr zum duft zu hören - lassen mich jedenfalls den versuch starten, über dieses parfum schreiben.
und das trifft etwas von dem duft für mich: es tut sich mir nicht viel auf, schon gar nicht in richtung phantasievolle assoziationen. er hat auch keine unmittelbar spürbare wirkung wie andere düfte auf mich. eher kommen überlegungen und ideen, die ich mehr kopflastig denn als "intuitiv" und "mindful" beschreiben würde. unter anderem frag ich mich, warum es hier so still ist um diesen duft? oder gilt das generell für die marke vyrao?
aber es soll um the sixth gehen. proben gibt´s nicht, in zu erstehenden pröbchensets sind alle bis auf "the sixth" enthalten (inzwischen scheint es ein set zu geben). der hohe preis, die stories um "supercharged healing crystals": die holistischen slogans catchen mich nicht, die ingredienzen aber ließen mich neugierig werden, sogar vorauseilend überzeugt: mit uns, das wird was!
"vetiver geranium" von creed, lange mein signature, hatte mich nämlich gelehrt: patchouli-vetiver in kombi mit frucht-sprizz (zb. apfel, bergamotte) - das ist es. gern auch ein wenig herber-bitter, dachte ich nach einigen flacons VG und voilá, in "the sixth" sind enthalten:
- angelikawurzel, wermut, wacholder, enzian.
- eichenmoos, zeder, patchouli dazu
- als frischere noten apfel, minze, basilikum.
aus meiner zeit in einer apotheke weiß ich, da sind einige zutaten auch in rezepturen für magenbitter zu finden, in medizinischen wie auch in den italientischen amari.
die lieferung kam. im toll knallgrünen karton gebettet ein sehr hübscher flacon, schillerndes dickes glas mit schwerem verschluss, dezent facettiert, eine metallhülle mit gestanztem schriftzug umschließt das fläschchen. mir ein bisschen viel gedöns um 50ml, aber auch das ist ja geschmackssache.
beim ersten schnuppern wurde mir: langweilig.
indifferent holzig-krautiges lüftchen, nicht unangenehm - aber auch nicht mehr. apfel nicht wahrnehmbar, holz wie eichenmoos ebensowenig; patchouli nein. ungläubiges rezensionen suchen, lesen, schnuppern: hm. ich finde nichts davon im duft.
aber er hatte sich so vielversprechend gelesen, er war kein schnäppchen, natürlich habe ich weiter probiert!
es wurde besser, zeitweilig konnte ich eine holzig-erdige wärme wahrnehmen, die mir gut gefiel. erhaschen trifft es aber mehr, denn diese wärme, dieser kleine anflug von tiefe, ist von kurzer dauer und kommt interessanterweise nicht verlässlich. hautchemie, tagesverfassung? nein, das gilt auch für kaschmirpullis. ansonsten verlässliche duftträger, vergessen auch sie "the sixth" recht schnell. um mich zufriedenstellend beduftet zu fühlen, müsste ich den flacon den ganzen tag über griffbereit mit mir herumtragen. zum konzentrierten arbeiten (texte verfassen, besprechungen) ist the sixth geeignet - ehrlich gesagt aber so, wie auch ein guter raumspray mit biologischen ätherischen ölen dafür geeignet ist.
die mit "the sixth" vermittelte botschaft: wenn intuition wie konzentration gefragt sind - das ist das parfum dazu. das klingt nach erdung, selbstbewusstsein, das klingt wenig nach party und sinnesrausch. nach langeweile aber klingt es auch nicht unbedingt.
ich hatte jedenfalls noch nie so ein indifferentes, distanziertes gefühl zu einem parfum. "I don´t like"? - nein, so einfach ist es nicht. parfums, die metallisch-kühle distanz vermitteln, gibt es einige. nicht nur des namens wegen denke ich hier zb an creeds silver mountain water, das allerdings bombig hält und strahlt. dass es allein die ästhetik-text-duft-schere sein soll, die mich bei "the sixth" so auf abstand hält, kann ich mir nicht vorstellen. gut, um diesen preis eine so bescheidene sillage ist ärgerlich, aber wenn duftverliebt, soll´s am nachsprühen nicht scheitern. alles in allem leider kein erleuchtendes uplifting erlebnis für mich. der bessere "the sixth" ist für mich "nurture" von abel.
jetzt zum schluss fällt mir doch ein bild ein: mir geht´s mit dem duft wie mit dem film "inception". von texten darüber begeistert, habe ich ihn nicht als das erwartete meisterwerk, sondern eine ambitionierte konstruktion, die beim ansehen in ihre fragmente zerfällt, wahrgenommen. und blieb entgegen aller erwartung: unberührt.
und das trifft etwas von dem duft für mich: es tut sich mir nicht viel auf, schon gar nicht in richtung phantasievolle assoziationen. er hat auch keine unmittelbar spürbare wirkung wie andere düfte auf mich. eher kommen überlegungen und ideen, die ich mehr kopflastig denn als "intuitiv" und "mindful" beschreiben würde. unter anderem frag ich mich, warum es hier so still ist um diesen duft? oder gilt das generell für die marke vyrao?
aber es soll um the sixth gehen. proben gibt´s nicht, in zu erstehenden pröbchensets sind alle bis auf "the sixth" enthalten (inzwischen scheint es ein set zu geben). der hohe preis, die stories um "supercharged healing crystals": die holistischen slogans catchen mich nicht, die ingredienzen aber ließen mich neugierig werden, sogar vorauseilend überzeugt: mit uns, das wird was!
"vetiver geranium" von creed, lange mein signature, hatte mich nämlich gelehrt: patchouli-vetiver in kombi mit frucht-sprizz (zb. apfel, bergamotte) - das ist es. gern auch ein wenig herber-bitter, dachte ich nach einigen flacons VG und voilá, in "the sixth" sind enthalten:
- angelikawurzel, wermut, wacholder, enzian.
- eichenmoos, zeder, patchouli dazu
- als frischere noten apfel, minze, basilikum.
aus meiner zeit in einer apotheke weiß ich, da sind einige zutaten auch in rezepturen für magenbitter zu finden, in medizinischen wie auch in den italientischen amari.
die lieferung kam. im toll knallgrünen karton gebettet ein sehr hübscher flacon, schillerndes dickes glas mit schwerem verschluss, dezent facettiert, eine metallhülle mit gestanztem schriftzug umschließt das fläschchen. mir ein bisschen viel gedöns um 50ml, aber auch das ist ja geschmackssache.
beim ersten schnuppern wurde mir: langweilig.
indifferent holzig-krautiges lüftchen, nicht unangenehm - aber auch nicht mehr. apfel nicht wahrnehmbar, holz wie eichenmoos ebensowenig; patchouli nein. ungläubiges rezensionen suchen, lesen, schnuppern: hm. ich finde nichts davon im duft.
aber er hatte sich so vielversprechend gelesen, er war kein schnäppchen, natürlich habe ich weiter probiert!
es wurde besser, zeitweilig konnte ich eine holzig-erdige wärme wahrnehmen, die mir gut gefiel. erhaschen trifft es aber mehr, denn diese wärme, dieser kleine anflug von tiefe, ist von kurzer dauer und kommt interessanterweise nicht verlässlich. hautchemie, tagesverfassung? nein, das gilt auch für kaschmirpullis. ansonsten verlässliche duftträger, vergessen auch sie "the sixth" recht schnell. um mich zufriedenstellend beduftet zu fühlen, müsste ich den flacon den ganzen tag über griffbereit mit mir herumtragen. zum konzentrierten arbeiten (texte verfassen, besprechungen) ist the sixth geeignet - ehrlich gesagt aber so, wie auch ein guter raumspray mit biologischen ätherischen ölen dafür geeignet ist.
die mit "the sixth" vermittelte botschaft: wenn intuition wie konzentration gefragt sind - das ist das parfum dazu. das klingt nach erdung, selbstbewusstsein, das klingt wenig nach party und sinnesrausch. nach langeweile aber klingt es auch nicht unbedingt.
ich hatte jedenfalls noch nie so ein indifferentes, distanziertes gefühl zu einem parfum. "I don´t like"? - nein, so einfach ist es nicht. parfums, die metallisch-kühle distanz vermitteln, gibt es einige. nicht nur des namens wegen denke ich hier zb an creeds silver mountain water, das allerdings bombig hält und strahlt. dass es allein die ästhetik-text-duft-schere sein soll, die mich bei "the sixth" so auf abstand hält, kann ich mir nicht vorstellen. gut, um diesen preis eine so bescheidene sillage ist ärgerlich, aber wenn duftverliebt, soll´s am nachsprühen nicht scheitern. alles in allem leider kein erleuchtendes uplifting erlebnis für mich. der bessere "the sixth" ist für mich "nurture" von abel.
jetzt zum schluss fällt mir doch ein bild ein: mir geht´s mit dem duft wie mit dem film "inception". von texten darüber begeistert, habe ich ihn nicht als das erwartete meisterwerk, sondern eine ambitionierte konstruktion, die beim ansehen in ihre fragmente zerfällt, wahrgenommen. und blieb entgegen aller erwartung: unberührt.
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