Was hält länger? Natur oder Chemie

Ich hab mal gehört, dass Annayake sich auf die Fahne schreiben würde, zur Hälfte natürliche Substanzen zu verwenden, um eine bessere Haltbarkeit zu erzielen. Dann hab ich mal woanders gehört, dass man mit chemischen Substanzen, die Haltbarkeit auch künstlich erhöhen könnte, also in natura flüchtigen Substanzen, dann künstlich mehr Pappkraft zu verleihen.

Die Marke L´Occitane ist sehr naturverbunden und in diesen Düften steckt viel an natürlichen Substanzen und mein Eau des Baux von L´Occitane hat wirklich eine super Haltbarkeit.

Also doch die natürlichen Substanzen? Oder kommt es doch ganz einfach auf die Substanz selber an?

Was meint Ihr...?

na Chemie! Die meisten Düfte werden seit fast 100 Jahren chemisch hergestellt. Vorreiter war No 5 von Chanel.

Gibt ja auch viele, die behaupten, Bio-Gemüse sei gesünder, obwohl neuste Tests dahingehend alles andere als eindeutig waren. (Ich beziehe mich damit nur auf das Kriterium "gesund" und auf nichts anderes, denn Bio-Produkte haben ja schon noch andere Sinne und Zwecke)

Für mich klingt das nach Marketing und Geschäftemacherei mit der (in diesem Fall) Unaufgeklärtheit der Leute.
Und ja, es gibt diese "Papp"-Hilfsmittel, die so manche flüchtige Substanz nochmal für einen längeren Zeitraum fixieren können. Damit kenne ich mich aber (noch) rein gar nicht aus. Da gibt es hier ja andere Fachleute

Generell unterscheidet einen aus der Natur extrahierten Stoff absolut gar nichts von einem im Labor hergestellten Stoff (sofern man vom selben Molekül spricht natürlich). Sie sind identisch. Und aus dem Grund kann man dem einen auch keine Eigenschaften zusprechen, die der andere nicht haben kann oder soll...

Alles nur Marketing, das den schlechten Ruf der "Chemie" zu seinem Vorteil nutzen möchte.

Ich denke, man sollte nicht in synthetische und natürliche Duftstoffe unterscheiden, sondern in billige und teure. In billige, einfache und unispirierte Duftformeln und in raffinierte, subtile, meisterhafte und wagemutige Duftformeln. Es liegt ja auch an den Inhaltsstoffen, die verwendet wurden. In der Regel sollten orientalische Düfte besser und länger halten, als colognige Zitrusnoten etc.

Wie Medusa schon sagte, No.5 aus dem Jahr 1921 enthält synthetische Inhaltsstoffe, genau wie Jicky, Shalimar, Cool Water, Terre d'Hermès und viele andere. Ohne die Synthese wären wir daher um 1900 stehen geblieben .

Parfümerie ist nahezu immer chemisch (d.h. synthetisch) und natürlich zugleich (außer bei Molecule 01 oder sowas, das ist aber echt eine Ausnahme...).

Daher lässt sich die Frage prinzipiell nicht beantworten, auch wenn die Tendenz richtung "synthetisch" geht, da hier Eigenschaften von Menschenhand geboostet werden können usw.

Da auch viele natürlichen Rohstoffe aus der Pflanzenwelt kommen hat man immer eine gewisse Schwankung in der Qualität und diese müssen durch Synthetik ausgebessert werden, denn hier und da ein Tropfen zu wenig kann bedeuten, dass das Parfum nicht mehr das gleiche ist und man eine Charge hat, die von der vorherigen abweicht.

Natürlich gibt es aber auch natürliche Substanzen, die sicherlich ewig lange halten, entscheidend darüber ist lediglich die Molekül-Größe bzw. genauer der Dampfdruck.

Und manche Parfümeure scheinen wohl einfach Synergieen zu kennen, wodurch sie bestimmte Duftnoten ewig auf der Haut verweilen lassen können.

Ich siede ja meine Seife selbst und wenn ich mit natürlichen ätherischen Ölen arbeite, verfliegt die Beduftung sehr viel schneller als die synthetischen Düfte.

Wieso sollte der Herstellungsprozess eine allgemeine Aussage über die molekularen Eigenschaften zulassen?